Spiel ohne Regeln (German Edition)
wollte einen beißenden Kommentar abgeben, aber die Worte verhedderten sich in ihrem Mund, als er erneut anfing, ihre Schulter zu streicheln. »Alle Achtung! Das ist echt raffiniert«, stieß sie atemlos hervor.
»Findest du?« Seine Zähne blitzten im Halbdunkel auf. »Ich habe schon seit der Junior-Highschool keinen solchen Trick mehr benutzt, um einem Mädchen den Arm um die Schulter zu legen.«
»Ach, wirklich?« Sie versuchte zu lachen. »Ich schätze, du hattest es nach dieser Zeit nicht mehr nötig, hm? Weil sie sich dir plötzlich alle freiwillig an den Hals geworfen haben?«
»Sozusagen«, antwortete er vage.
»Verwöhnter Knabe.«
Er lümmelte sich tiefer ins Sofa, drückte Becca enger an seinen sehnigen Körper, und lenkte ihre Aufmerksamkeit damit auf die ausgeprägte Ausbuchtung im Schritt seiner Jeans. Er versuchte noch nicht mal, sie zu verhehlen.
Becca bemühte sich nach Kräften, sie zu ignorieren, aber sie war einfach unübersehbar, überdies noch erhellt durch die Fernsehbilder von Magma spuckenden hawaiianischen Vulkanen. Ganze Ströme von Lava. Der Sprecher leierte weiter eintönig seinen Text herunter. Sie war regungslos, unfähig zu atmen, hypersensibel gegenüber jedem seiner Atemzüge, jeder Verlagerung seines Gewichts.
Sie gab vor, die Sendung zu verfolgen, bis sie ein einziges elektrisiertes, bebendes Nervenbündel war. Ein Chaos der Empfindungen. Seine andere Hand ruhte nun auf ihrem Oberschenkel und streichelte ihn in einem langsamen, sinnlichen Rhythmus, dabei rutschte der Stoff ihres Nachthemds einen winzigen Zentimeter nach dem anderen weiter hoch.
»Du hältst dich ja für so raffiniert«, flüsterte sie. »Ich sehe genau, was du tust. Es wird nicht funktionieren.«
»Nein?« Er fasste an den Saum und schob die Hand darunter, sodass sie auf ihrer nackten Haut lag. Ihre Muskeln zuckten als Antwort. »Meine Überlegung war, dass es funktioniert, wenn du es nicht bemerkst. Und solltest du es bemerken und mich nicht davon abhalten, dann funktioniert es ebenfalls.«
»Oh bitte! Du bist solch ein … «
Er erstickte jedes weitere Wort mit einem Kuss.
Becca versteifte sich, aber er hielt ihr Gesicht beharrlich fest, und seine Lippen erforschten mit gemächlicher, flehender Zärtlichkeit die ihren. Statt zu drängen oder zu erobern, lockte er sie mit einer andächtigen Intimität, der sie nicht widerstehen konnte.
Ihre Lider flatterten, und ihr Körper wurde von einem Schauer erfasst, bevor sie kapitulierte. Sie kam ihm entgegen und gab sich willenlos seiner Umarmung hin. Sie legte den Kopf in seine wartende Hand, dann veränderte sich der Kuss, wurde heiß und hungrig und verschlingend, bis sie nach Luft rang, keuchend mehr forderte. Es mochte nur Schall und Rauch sein, nur eine billige Illusion der Zärtlichkeit, die sie eigentlich brauchte, aber das spielte keine Rolle. Sie würde sich damit begnügen, so sehr verzehrte sie sich danach.
Nick glitt von der Couch und drehte sich um, sodass er vor ihr kniete, dann zog er ihr Gesicht an seins, um sie weiter mit der süßen Leidenschaft zu küssen, nach der sie hungerte. Er schob den Couchtisch weg, um mehr Platz zu haben, anschließend zwängte er ihre Knie auseinander und rutschte näher.
Sie war vollkommen berauscht von seiner sinnlichen Behutsamkeit, seiner Großzügigkeit. Er hatte gewonnen, aber das kümmerte sie nicht, denn der Kuss hatte seine eigene Dynamik, sprach seine eigene Sprache. Es war unmöglich, festzustellen, wer gab und wer nahm, und die pure Schönheit des Moments war so überwältigend, dass sie vor Verlangen brannte, ihm alles zu schenken.
Er hob langsam den Kopf, sein Blick verschleiert, seine Pupillen geweitet, und fuhr sich mit der Hand über den Mund. Sein Atem klang rau und keuchend.
»Wie geht es deiner Klitoris?«, erkundigte er sich.
Die Frage katapultierte sie mit einem schmerzhaften Ruck aus ihrer sinnlichen Benommenheit heraus. »Meine Güte, Nick, das war ein bisschen unverblümt!«
Er grinste. »Wozu mit der Sprache hinterm Venushügel halten?«
Sie konnte nicht anders, als über seinen lahmen Kalauer zu lachen. »Oh Mann! Was bist du nur für ein Komiker. Häng deinen derzeitigen Job bloß nicht an den Nagel! Nein, warte! Ich nehme das zurück. Häng ihn an den Nagel! Bitte! Ich hasse deinen derzeitigen Job.«
Er ignorierte ihr Geplapper und streichelte mit leidenschaftlichem Blick ihre Knie. »Also? Letztes Mal war sie zu wund, um berührt zu werden. Geht es ihr besser?«
Ein Gefühl
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