Spiel um Sieg und Liebe
hatte. Es war vorbei. Endgültig!
»Ich habe nicht damit gerechnet, dich zu sehen, Eric.«
»Wirklich nicht?« Er lächelte. »Hast du gedacht, ich würde dir noch nicht einmal guten Tag sagen, wenn du schon in der Stadt bist? Du bist schlanker geworden, Amy.«
»Das macht das Training.« Sie wies auf einen Sessel. »Setz dich bitte. Ich hole dir einen Drink.«
Während sie zu der Bar ging, sagte Amy sich, dass sie ihm nichts mehr schuldig war. Sie war geschieden, und es musste doch möglich sein, sich auch nach einer Scheidung noch wie zivilisierte Menschen zu benehmen.
»Geht es dir gut?« Sie schenkte Whisky in zwei Gläser, gab für ihn Eiswürfel hinein und für sich selbst Selterswasser.
»Ja, danke. Und dir?«
»Auch. Und deine Familie?«
»Der geht es ebenfalls gut.« Er nahm das Glas und sah sie über den Rand hinweg an, als er es zum Mund führte. »Was macht dein Vater?« Er sah den Schmerz in ihrem Gesicht und war zufrieden.
»Soviel ich weiß, geht es ihm auch gut.« Amy hatte sich jetzt wieder in der Gewalt.
»Hat er dir immer noch nicht verziehen, dass du deine Karriere aufgegeben hattest?«
Sie sah ihn an, und ihr Blick war vollkommen ausdruckslos. »Ich bin sicher, dass du die Antwort kennst, Eric.«
Er zog vorsichtig die Bügelfalte seiner Hose gerade, bevor er ein Bein über das andere legte. »Nun, ich dachte, nachdem du jetzt wieder spielst …«
Amy drehte ihr Glas zwischen den Händen, trank aber nicht. »Er will trotzdem nichts mehr von mir wissen«, sagte sie leise. »Du siehst also, ich zahle immer noch, Eric.« Sie sah ihn an. »Befriedigt dich das?«
Er blieb ganz ruhig und nahm noch einen Schluck. »Du hattest die Wahl, meine Liebe. Deine Karriere für meinen Namen.«
»Für dein Schweigen«, verbesserte Amy ihn. »Deinen Namen hatte ich ja bereits.«
»Und das Kind eines anderen Mannes in deinem Bauch.«
Amy musste das Glas abstellen. Sie spürte, wie ihre Finger zitterten. »Ich habe das Kind verloren. Meinst du nicht, das reicht? Bist du hierher gekommen, um mich daran zu erinnern?«
»Ich bin gekommen …«, Eric lehnte sich in den Sessel zurück, »um zu sehen, wie es meiner Exfrau geht. Auf dem Tennisplatz hast du sehr viel Erfolg, wie ich gehört habe.« Er ließ seinen Blick durch den Raum gehen. »Und wie ich sehe, hast du keine Zeit verloren, mit deinem früheren Geliebten wieder etwas anzufangen.«
»Ich habe einen Fehler gemacht, als ich ihn verlassen habe, Eric«, sagte Amy mit fester Stimme. »Ich glaube, das siehst du mittlerweile auch ein. Es tut mir leid.«
Er warf ihr einen eisigen Blick zu. »Du hast einen Fehler gemacht, als du mir seinen Bastard unterschieben wolltest.«
Wütend sprang Amy auf. Sie musste ihre Finger ineinander verschränken, sonst hätte er gesehen, wie ihre Hände zitterten. »Ich habe dich nie angelogen, Eric. Und bei Gott, ich werde mich nie wieder bei dir entschuldigen.«
Eric schien immer noch die Ruhe selbst zu sein. Er führte sein Glas zum Mund, und seine Hand zitterte nicht. »Weiß er es mittlerweile?«
Für eine Sekunde weiteten sich Amys Augen vor Schreck. Eric hatte genug gesehen. »Also nicht. Wie interessant.«
»Eric, ich habe mein Wort gehalten.« Ihre Stimme klang wieder fester. »Solange ich deine Frau war, habe ich alles getan, was du von mir verlangt hast.«
Er nickte zustimmend. »Aber du bist nicht mehr meine Frau.«
»Wir haben uns beide zur Scheidung entschlossen. Vergiss das nicht! Weil wir eingesehen hatten, dass unsere Ehe für uns beide nicht mehr tragbar war.«
»Warum sagst du es ihm nicht? Hast du Angst vor ihm? Wenn ich mich recht erinnere, ist er sehr unbeherrscht, mit einem ungezügelten, primitiven Temperament.« Um seine Mundwinkel spielte ein sadistisches Lächeln. »Hast du Angst, er schlägt dich?«
Amy brachte es fertig, zu lachen. »Nein«, sagte sie. »Das zeigt nur, dass du Tad Starbuck überhaupt nicht kennst.«
»Du bist dir ja sehr sicher. Aber wovor hast du dann Angst?«
Amy ließ ihre Hände sinken und sah ihn an. »Er würde es mir nicht verzeihen, Eric. Ich habe das Kind verloren und meinen Vater, ja, sogar beinahe mein Selbstvertrauen. Aber ich werde niemals dieses Schuldgefühl verlieren. Aber was habe ich dir angetan? Nichts – außer deinen Stolz verletzt. Und meinst du nicht, dafür hätte ich mittlerweile genug gebüßt?«
»Vielleicht … vielleicht auch nicht.« Er stellte das Glas ab und stand auf. »Die gerechte Strafe für dich wird wohl sein, dass du dir
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