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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht.«
    Tad schmunzelte nur. Er liebte sie beinahe noch mehr, wenn sie so entspannt war – jederzeit bereit, zu lachen oder auch ein Wortduell mit ihm aufzunehmen, wobei sie ihm an Schlagfertigkeit in keiner Weise nachstand. Ob sie eigentlich wusste, dass sie noch schöner, noch verführerischer war, wenn sie ihre sonst übliche Vorsicht vergaß? »Was ist mit Frühstück?«
    »Was soll damit sein?«
    »Möchtest du Eier mit Schinken nach dem Training?«
    »Etwas Besseres hast du nicht anzubieten?«, fragte Amy herausfordernd zurück und trat in den Aufzug.
    Tad folgte ihr und sah, wie Amy einem älteren Ehepaar freundlich zulächelte, das schon im Aufzug stand. »Möchtest du vielleicht lieber da weitermachen, wo wir diese Nacht aufgehört haben?«, fragte er und lehnte sich lässig gegen die Wand. Amy sah ihn warnend an, aber er schien das gar nicht zu bemerken. »Wie, sagtest du noch, war dein Name?«
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Amy den entsetzten Blick der beiden anderen Fahrgäste. »Teufel«, murmelte sie beinahe unverständlich, nur um dann umso klarer zu fragen: »Lassen Sie denn auch wieder eine Flasche Champagner springen, Mr. Starbuck? Der war wirklich ausgezeichnet.«
    »Du warst aber auch nicht schlecht, Süße.«
    Als sich die Aufzugstür öffnete, konnte das Paar gar nicht schnell genug herauskommen. In der Hotelhalle sahen sie sich noch einmal um, bevor sie kopfschüttelnd durch die Drehtür verschwanden. Amy konnte kaum ihr Lachen zurückhalten, während Tad besitzergreifend einen Arm um sie legte.
    Eine Stunde später waren sie beide ganz konzentriert auf ihr Training. Es war eine Umstellung, wieder auf Rasen zu spielen. Der Ball sprang ganz anders, und nun galt es, sich bis zum nächsten Spiel daran zu gewöhnen und eine gewisse Sicherheit zu erlangen.
    Amy war zufrieden mit ihrer Leistung bisher. Madge servierte ihr die Bälle sehr konzentriert, variierte ihre Schläge sehr geschickt, brachte es aber trotzdem nicht fertig, Amy in Verlegenheit zu bringen. Amy spürte, dass sie in Form war, und nahm sich vor, die Tatsache einfach zu ignorieren, dass sie sich in London befand.
    Sie hatte immer gern in Wimbledon gespielt. Nicht nur, weil ein Gewinn bei diesem Turnier einer inoffiziellen Weltmeisterschaft gleichkam, sondern auch, weil sie die ganze Atmosphäre mochte. Nirgendwo sonst auf der Welt wurde so viel Wert auf Tradition gelegt, nirgendwo sonst war das Publikum disziplinierter als hier. Während der Ballwechsel brauchte der Schiedsrichter kaum jemals um Ruhe zu bitten. Die Zuschauer beschränkten ihren Applaus und ihre Begeisterung von sich aus auf die Unterbrechungen nach einem Punktgewinn.
    Wimbledon – das war so britisch wie die roten Doppeldeckerbusse in der City von London, wie die Wachposten mit ihren Bärenfellmützen und das Glockenspiel des Big Ben.
    Amy erinnerte sich daran, wie Tad ihr einmal erzählt hatte, dass er sich als kleiner Junge vor dem Fernseher vorgenommen habe, wenigstens einmal in seinem Leben Wimbledon zu gewinnen. Viermal hatte er es bisher geschafft, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als diesmal mit ihm zusammen den traditionellen Tanz am Abend nach dem Herrenendspiel zu eröffnen. Dazu allerdings musste Amy erst einmal den Titel bei den Damen gewinnen, und bis dahin war noch ein weiter Weg.
    Amy stand hinter der Grundlinie und machte keine Anstalten, ihren Aufschlag auszuführen.
    »Sollen wir Schluss machen?«, rief Madge über den Platz.
    »Hm …« Aus ihren Gedanken gerissen sah Amy hinüber zu ihrer Partnerin, die breitbeinig dastand, die Hände in die Hüften gestützt. »Oh, entschuldige bitte, Madge. Ich glaube, ich habe gerade ein wenig geträumt.«
    »Komm, wir machen Schluss«, meinte Madge und ging hinüber zur Bank, wo ihre Sachen lagen. »Ich brauch dich wohl gar nicht erst zu fragen, ob du glücklich bist«, sagte sie, als Amy neben ihr stand und den Schläger einpackte. »Man sieht es dir an der Nasenspitze an.«
    »Wirklich?«
    »Meinst du, ich wäre blind?«, fragte Madge lächelnd zurück. »Ich freue mich für dich – für euch beide. Ihr passt wirklich sehr gut zusammen, das habe ich ja immer schon gesagt. Wollt ihr das offiziell bekannt geben?«
    »Ich … Nein, wir wollen es ganz langsam angehen lassen.« Amy vermied es, ihrer Partnerin in die Augen zu sehen, als sie das sagte. »Was ist schon eine Hochzeit? Nicht mehr als ein Stück Papier.«
    Madge warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Das kannst du anderen erzählen, Amy,

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