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Spiel um Sieg und Liebe

Spiel um Sieg und Liebe

Titel: Spiel um Sieg und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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häuften sich. Sicher, die Rayski spielte hervorragend, aber bis zum Beginn des dritten Satzes war das Spiel völlig ausgeglichen gewesen. Jetzt allerdings war Amy ihrer Gegnerin unterlegen. Sie spielte mechanisch, ohne Druck, nicht konzentriert genug, so wie während der ersten beiden Sätze. Sie gab Spiele verloren durch Leichtsinnsfehler, die er noch nie bei ihr beobachtet hatte.
    Wenn er Amy nicht so gut kennen würde, hätte Tad geschworen, dass sie das Spiel bereits aufgegeben hatte. Aber das konnte nicht sein – nicht bei Amy. Sie kämpfte normalerweise um jeden Ball, um jeden Punkt.
    Tad beobachtete sie sehr genau, ob er ein Anzeichen für eine Verletzung bei ihr feststellen konnte. Aber da schien alles in Ordnung zu sein. Auch nicht der leiseste Anschein einer Verletzung war zu erkennen. Ihr Gesicht war ruhig und ohne jeglichen Ausdruck, wie eine Maske.
    Als es im dritten Spiel fünfzehn zu null gegen Amy stand, war sich Tad sicher, dass die Ursache irgendwo anders zu suchen sei. Er sah sich unter den Zuschauern um. Konnte es sein, dass jemand auf der Tribüne saß, dessen Erscheinen sie so durcheinander gebracht hatte?
    Viele der Gesichter auf den Rängen waren ihm bekannt. Von einigen kannte Tad nur den Namen, andere hatte er auch persönlich kennengelernt. Da war ein Tennis spielender Schauspieler, gegen den er einmal in einem Schaukampf angetreten war. Die Primaballerina, die Amy ihm nach einer Ballettaufführung vorgestellt hatte. Neben ihr saß ein bekannter Sänger von Country- und Western-Liedern.
    Tads Blick ging über sie alle hinweg auf der Suche nach einer Antwort. Er fand sie in der Nähe der königlichen Loge. Auf Erics Gesicht lag ein kaltes, sehr selbstzufriedenes Lächeln, während er seiner Exfrau zusah.
    Unbändiger Zorn stieg in Tad auf, als er in dieses Gesicht blickte. Im ersten Impuls wollte er aufspringen und mit seiner Faust dieses selbstgefällige Grinsen aus seinem Gesicht schlagen.
    »Dieser verdammte Kerl«, murmelte Tad und stand auf. Im selben Moment griff eine Hand nach seinem Arm und hielt ihn fest.
    »Was willst du tun?«, fragte Madge.
    »Etwas, das ich schon vor drei Jahren hätte tun sollen.«
    Madge hielt seinen Arm immer noch fest, als sie der Richtung folgte, in die Tad sah. »Oh, je!« Für einen Moment überlegte sie, ob er nicht recht hatte mit dem, was er tun wollte, aber dann siegte doch ihre Vernunft. »Bitte, Tad, wenn du ihn jetzt aus dem Anzug haust, hilfst du damit Amy überhaupt nicht.«
    »Und ob ich ihr helfe«, widersprach er. »Dieser Kerl ist doch nur hier, um Amy aus dem Konzept zu bringen.«
    »Ich weiß. Und offensichtlich hat er damit auch Erfolg«, gab Madge zu. »Geh lieber zu ihr und sprich mit ihr.« Der Blick, den Tad ihr zuwarf, hätte jeden anderen den Kopf einziehen lassen. Nicht so Madge. Sie begegnete diesem Blick ganz ruhig und hielt ihm stand. »Ich weiß, dass du dich jetzt am liebsten schlagen würdest, Starbuck. Aber spar dir das auf bis nach dem Spiel. Dann mach ich sogar den Schiedsrichter. Jetzt ist es besser, wenn du deinen Kopf anstelle deiner Fäuste gebrauchst.«
    Es dauerte einen Augenblick, bis Tad über sich selbst gesiegt und eingesehen hatte, dass Madge recht hatte. »Aber wenn es nicht hilft«, stieß er zwischen den Zähnen hervor, »dann brech ich ihm alle Knochen.«
    »Und ich werde dich anfeuern«, versprach Madge, während Tad sich schon abwandte und hinunter zum Spielfeld ging.
    Er wusste, dass seine Chance gering war, zumal ihm nur ganz wenig Zeit zwischen den Spielen zur Verfügung stand. Also musste er seine Worte sehr sorgfältig wählen. Es durften nur wenige sein – aber sie mussten dafür umso besser treffen.
    Amy ließ sich nach dem Spiel erschöpft auf ihren Stuhl fallen.
    »Kannst du mir sagen, was mit dir los ist?«
    Sie zuckte zusammen, als sie seine Stimme hinter sich hörte. »Nichts«, sagte sie leise und ohne sich umzudrehen.
    »Die Rayski spielt mit dir Katz und Maus.«
    »Lass mich in Ruhe, Tad.«
    »Willst du ihm wirklich die Genugtuung geben, dich hier vor vierzehntausend Leuten und all den Fernsehkameras untergehen zu sehen?« Seine Stimme klang hart und voller Sarkasmus.
    Das schien gesessen zu haben. Sie wandte den Kopf, sah ihn an, und in ihren Augen brannte Zorn. Genau das hatte er erreichen wollen, sie aufzurütteln, ihren Widerstand wachzurufen. Aber es reichte noch nicht, er musste noch schwerere Geschütze auffahren, um sie wirklich zu packen.
    »Ich hätte niemals gedacht, dass du so

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