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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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des Himmels, als eine Möglichkeit, geschehenes Unrecht wiedergutzumachen. Er erklärte sich bereit, die Geschäfte dort fortzusetzen, damit er die erzielten Gewinne umgehend an Bedürftige weiterleiten konnte, an Witwen und Waisen und an jene, die durch Pech am Spieltisch einen Schicksalsschlag erlitten haben.“
    Cassia schlug sich die Hand vor den Mund. So weltlich Vaters Sicht der Dinge manches Mal gewesen sein mag, dachte sie, Wetten und andere Glücksspiele hat er niemals geduldet. Und doch besaß er, wie es schien, ein Haus in London, in dem genau diesen von ihm infrage gestellten Amüsements gefrönt wurde. Wie hatte er ein solches Geheimnis über so lange Zeit für sich behalten können?
    „Wie bitte? Vater besaß einen Privatclub, in dem gespielt wurde, Mr Grosse?“, wollte Amariah wissen und hob ungläubig eine Braue. „In London? UnserVater?“
    „Ich fürchte, ja, Miss Amariah.“ Mr Grosse schüttelte den Kopf. „Ich weiß, dass diese Neuigkeit ein Schock für Sie ist, nach dem, was ... “
    „Befindet sich dieser Club in einem angesehenen Viertel?“, erkundigte sich Bethany. „Wenn es wahr ist, was Sie sagen, muss Papa sich als ein moderner Robin Hood gesehen haben: Er nahm das Geld der Reichen und gab es an die weiter, denen das Glück weniger hold war. Ein anderer Grund, weshalb er das Etablissement behalten hat, mag mir wahrhaftig nicht in den Sinn kommen. “
    Mr Grosse vermied ihren Blick und blätterte geschäftig den Stapel Unterlagen durch. „Ich glaube, er liegt in der St. James Street, eine durch und durch respektable Adresse für ein solches, äh, Geschäft. Der Name des Etablissements ist ,Whitaker’s‘, aber wer der Gentleman war, der es so benannt hat, ist längst vergessen. Oh, hier ist es ja: eine Ansicht des Hauses, von der Straße aus gesehen.“
    Der Anwalt schob den jungen Frauen einen Kupferstichdruck über den Tisch, und Amariah nahm ihn entgegen, um ihn nach einer flüchtigen Betrachtung an die Schwestern weiterzureichen.
    „Es hat eine recht hübsche Fassade, nicht wahr?“, bemerkte Cassia, denn sie wusste nicht, was sie sonst hätte sagen sollen. Gewöhnt an den Anblick sanfter grüner Hügel, in die das Vikariat malerisch eingebettet war, mutete sie das Stadthaus so einladend an wie ein Eisblock, der eingepfercht war zwischen anderen. Die schlichte Vorderfront des dreistöckigen Gebäudes war geprägt von schmucklosen Fenstern, die nicht einmal Läden aufwiesen. Und zu dem wenig einladenden Eingang mit der einfachen hohen Tür führten vier flache Stufen hinauf.
    „Es ist ganz ansehnlich“, stimmte Mr Grosse ihr zu. „Und soweit ich weiß, war ,Whitaker’s‘ einst der bevorzugte Club der angesehensten Gentlemen, selbst Peers und Offiziere der königlichen Garde verkehrten dort.“
    Amariah sah von der Illustration auf. „Jetzt nicht mehr?“ Der Anwalt zuckte mit den Schultern und zögerte. „Nein, das Haus ist nicht mehr das, was es einst war. Da Ihr Vater nie vor Ort weilte, konnte er sich nicht in dem Ausmaß um alles kümmern, wie es vonnöten gewesen wäre. Er hat zu lang mit der Renovierung und Erneuerung des Interieurs gewartet. Doch das Gebäude selbst ist gut erhalten, und es dürfte sich zügig ein Käufer finden lassen. Sicher wäre eine solche Lösung für Sie sehr günstig, da der Ertrag Sie von Ihren derzeitigen Sorgen befreien dürfte. “
    „War es denn Vaters Wunsch, dass wir den Club veräußern, Mr Grosse?“, wollte Cassia wissen, ohne von dem Bild vor sich aufzublicken. „Oder sollen wir ihn behalten und das Geld, das unsere Gäste im Haus lassen, weiterhin an Bedürftige abgeben?“
    „Ja, Mr Grosse, das müssen Sie uns sagen.“ Jetzt rückte auch Bethany aufgeregt zur Stuhlkante vor, und Cassia fragte sich insgeheim, ob die Schwester gerade denselben Gedanken gehabt hatte wie sie. „Einen Ausgleich zu finden zwischen den Gegensätzen unserer modernen Gesellschaft und Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken war schon immer ein Thema in Vaters Predigten. Daher kann ich mir nicht vorstellen, dass es sein Wunsch wäre, den Club zu verkaufen.“
    „Du hast recht“, fügte Amariah hinzu. „Und wenn das Haus sich tatsächlich in einer respektablen Gegend befindet, könnten wir selbst dort residieren und unabhängig sein. Bestimmt hätte Vater sich das für uns gewünscht. Oh, ja, Mr Grosse, wir müssen diese Möglichkeit von allen Seiten beleuchten.“
    „Ich kann nicht behaupten, dass ich Ihnen zustimme, Miss“, erklärte der Anwalt

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