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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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ihren Zärtlichkeiten abgelenkt werden.
    „Ich will dich heiraten“, sagte sie und kicherte, als sie sah, dass sie ihn verwirrt hatte. „Ich will dich heiraten, und ich liebe dich!“
    „Das sind gute Neuigkeiten, Mädchen“, erwiderte er und lächelte in der Gewissheit, dass ihrem Glück jetzt nichts mehr im Wege stand. „Diese Würfel ...“
    „Hatte ich in meiner Tasche“, ergänzte sie. „Oh, Richard, du warst so tapfer und stark, dass ich dir irgendwie helfen musste.“
    Seine Lippen bebten, als er sie wieder anlächelte, doch er wusste nicht, ob des Schlages wegen, den Bolton ihm versetzt hatte, oder ob der Erkenntnis, dass Cassia ihm höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hatte. „Ich bin sehr froh, dass du mir geholfen hast, Mädchen.“
    „Nun, ja“, antwortete sie und versuchte trotz der Tränen, die ihr die Wangen hinabliefen, zu lächeln. „Manchmal ist es das Beste, nichts dem Zufall zu überlassen - selbst hier in ,Penny House.“

Epilog
    Spätsommer 1806
    Alle in der St. James Street waren einhellig der Meinung, eine Hochzeit wie diese noch nie erlebt zu haben.
    Für drei Abende wurde „Penny House“ geschlossen, die Kristalllüster über den Hasardtischen blieben dunkel und die Kartentische unbesetzt. Indessen waren die drei Penny-Schwestern und ihre Dienerschaft eifrig damit beschäftigt, die Hochzeitsfeierlichkeiten vorzubereiten. Obgleich die Saison fast vorüber war, veröffentlichten die Schreiber der Skandalblätter endlose Spekulationen darüber, wer eingeladen und welches Geschenk Mr Blackley seiner Braut machen würde. Dank des Umstandes, dass der Bräutigam seinen illegitimen Sohn getroffen und bei sich aufgenommen hatte, gab es auch über die eigentliche Hochzeit hinaus genug zu berichten. Es ging sogar das hartnäckige, aber völlig unbegründete Gerücht um, dass der Haarschmuck der Braut unter anderem aus versilberten Holzspänen bestünde. Doch nur in „Penny House“ wusste man es genau und behielt es für sich.
    Natürlich gab es auch Spielverderber, die behaupteten, die Hochzeit wäre nicht eine einzige Erwähnung wert, da weder Miss Penny noch Mr Blackley Herrschaften aus gutem Hause seien. Indes galten die beiden ohne Zweifel als modisches Paar, als Leute, die einen neuen Stil vorantrieben, statt einem solchen nachzulaufen. Und London konnte nicht genug bekommen von den Geschichten darüber, wie die Brautleute sich kennengelernt und aus welchem Grund sie beinahe nicht zueinandergefunden hatten.
    Für die glücklichen Gäste, die am Tage der Hochzeit ins Entree von „Penny House“ strömten, war es nicht das Kleid oder der Haarschmuck der Braut noch ihre Juwelen oder ihre hübschen Schwestern, was ihnen als Erstes auffiel und ihnen in Erinnerung blieb. Es war die Zärtlichkeit, mit der die angehenden Eheleute miteinander umgingen und die keinen Zweifel daran ließ, dass sie einander von ganzem Herzen liebten. Als sie sich ewige Treue schworen, tauschten sie derart innige Blicke, dass es einem jeden Zeugen der Zeremonie ans Herz gehen musste.
    Und als der Pfarrer, ein alter Freund des verstorbenen Brautvaters, die beiden für vermählt erklärte, küssten sie sich so lange und ausführlich, dass sie die anwesenden Damen zum Seufzen und die Gentlemen zum Träumen brachten und alle sich insgeheim wünschten, ihnen selbst würde eine genauso leidenschaftliche Liebe in ihrem Leben zuteil.
    Die Feier dauerte bis zum frühen Morgen, doch das frisch vermählte Paar verabschiedete sich bereits kurz nach der Trauung, um sich in einer mit Girlanden aus Sommerblumen geschmückten Kutsche auf den Weg nach Greenwood Hall zu begeben.
    „Ich weiß nicht, ob es klug war, in einem Spielclub zu heiraten, Richard“, meinte Cassia Blackley, derweil sie auf dem Schoß ihres Gemahls Platz nahm, um ihn anschließend begehrlich zu küssen. „Wie mögen die Gewinnchancen stehen, dass wir eine glückliche Ehe führen werden?“
    „Oh, es spricht so viel zu unseren Gunsten, dass ich es gar nicht alles aufzählen kann, Liebes“, erwiderte Richard und zog in aller Seelenruhe eine Haarnadel nach der anderen aus ihrem kunstvoll hochgesteckten Haar, bis es in kupfernen Kaskaden auf ihre Schultern fiel. „Unsere Chancen stehen so gut, dass selbst ein besessener Spieler es nicht wagen würde, gegen uns anzutreten.“
    „Oh, es gefällt mir, solch gute Aussichten zu haben.“ Sie lächelte vielsagend zu ihm auf, während sie begann, seinen Frackrock aufzuknöpfen. „Und ich könnte wetten,

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