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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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Kenntnis zu nehmen gewillt ist“, fügte Richard hinzu und betrachtete Cassia neugierig, überaus zärtlich und zugleich amüsiert. „Aber ich kann die Wünsche, die die junge Dame in ihrem Herzen trägt, nicht erahnen. “
    Cassia indes wünschte sich inständig, dass er es unterließ, sie auf diese unschickliche, seltsame Art anzusehen, bevor Seine Lordschaft es bemerkte. Was ist in ihn gefahren? fragte sie sich. Er soll an Lady Anne denken und nicht mir schöne Augen machen.
    Der Earl lächelte unsicher. „Ich weiß auch nie, was in Annes Kopf vorgeht, und dabei kenne ich sie mein ganzes Leben. Doch ich werde ihr Ihre Einladung übermitteln, ja, das werde ich tun, Blackley.“ Er lüftete den Hut und verabschiedete sich.
    „Was für ein widerlicher kleiner Schnüffler“, schimpfte Richard, kaum dass Carew sich empfohlen hatte. „Kann man es glauben, dass er mich so herablassend behandelt? Als sei ich einer seiner Lakaien.“
    Cassia wandte sich zu ihm um und sah ihn erstaunt an. „Und ich kann es nicht glauben, was Sie zu ihm gesagt haben, Richard!“
    „Was denn - dass ich versucht habe, ihm ein oder zwei Zacken aus der Krone zu brechen?“ Richard machte eine ungeduldige Geste. „Nur weil sein Vater ein verdammter Peer dieses verdammten Königreichs ist, lasse ich mich nicht so behandeln. Leute von seiner Sorte haben lange genug versucht, mich herumzuschubsen.“
    „Ist das alles, an was Sie denken? Dass Carew Sie beleidigt hat?“
    Er starrte sie überrascht an. „Gibt es noch etwas, über das ich mich aufregen sollte, Cassia?“
    „Was ist mit dem armen Mädchen, das Sie zu heiraten gedenken?“
    „Lady Anne? Nun, ich hege in der Tat die Absicht, die Kleine zu ehelichen. Ihre Familie mag sich für meine Person schämen, mein Geld nehmen sie aber zum Glück dankend an. Haben Sie bemerkt, wie Carews Augen leuchteten, als Sie ihm verrieten, wie ansehnlich Greenwood Hall werden soll?“
    „Mir ist nur aufgefallen, dass der Earl sich bemüht hat, die Ehre seiner Schwester zu verteidigen“, versetzte Cassia unbeirrt. „Haben Sie denn überhaupt keine Achtung vor ihr? Was glauben Sie, was das Mädchen empfindet, nachdem Sie es seit Tagen und Wochen nicht mehr besucht haben?“ „Ich war beschäftigt.“ Richard lächelte Cassia an. „Wenn Sie in meiner Nähe sind, Mädchen, kann ich mich kaum an das Gesicht dieser Dame erinnern.“
    „Hören Sie auf, solchen Unsinn zu erzählen, Richard!“ Verärgert stampfte sie mit dem Fuß auf. „Sie reden fortwährend davon, wie sehr Sie Miss Stanhope zur Gattin begehren, und gleichzeitig ignorieren sie sie sträflich und lassen alle Welt glauben, ich sei Ihre Mätresse.“
    „Nicht so laut, Cassia“, zischte Richard. „Die Leute drehen sich schon nach uns um. “
    „Meinetwegen, wenn es hilft, dass Sie endlich verstehen. Was soll die arme Lady Anne nur denken, wenn sie die Klatschspalten der Zeitungen liest? Wie soll sie ihren Bräutigam vor ihren Freunden und Bekannten verteidigen, wenn er in der ganzen Stadt mit der Frau gesehen wird, die er bei einem Würfelspiel gewonnen hat? Sie haben ihr bestimmt das Herz gebrochen und merken es nicht einmal! “
    „Hören Sie mir zu, Cassia“, versetzte Richard ebenso wütend wie sie, „hier geht es nicht um eine rührselige Tavernenballade. So läuft das nicht in vornehmen Kreisen. Dort heiratet man nicht aus Liebe. Und ich auch nicht. Lady Anne steht zum Verkauf, genau wie dieses Opernglas, das Sie heute Vormittag erworben haben. Sie weiß, wie das Spiel gespielt wird, und wenn ich ihr einen Antrag mache, kann sie verdammt dankbar sein - bedenkt man, wie lang sie bereits nach einem Gemahl Ausschau hält. Liebe und Poesie haben damit nicht das Geringste zu tun, Cassia, und das war schon immer so.“
    „Das Einzige, das für Sie von Belang ist, sind Sie selber, Richard Blackley“, erklärte sie in vorwurfsvollem Ton. Ihr stiegen die Tränen in die Augen, doch sie schluckte sie tapfer hinunter. Um keinen Preis wollte sie sich noch einmal die Blöße geben, in seiner Gegenwart zu weinen. „Sie vergeuden nicht eine Sekunde für irgendeinen anderen Menschen.“ „Wie sonst hätte ich so viel in meinem Leben erreichen können, Cassia? Wäre ich anders, säße ich heute noch in der Lore unter Tage und arbeitete mir die Hände blutig, ohne dass man auch nur die geringste Notiz von mir nähme.“
    Sie starrte auf ihren Schoß und rang verzweifelt darum, ihre Gefühle zu verbergen, ihm nicht zu zeigen, dass er ihr

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