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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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einmal angetroffen haben. Ich bin untröstlich, Cassia, dass ich Ihnen diese Strapazen zugemutet habe.“
    Sie antwortete noch immer nicht.
    Richard seufzte und nahm sich insgeheim vor, nicht aufzugeben. „Und vielleicht habe ich mich Lady Anne gegenüber nicht wie ein Gentleman verhalten. Es mag sein, dass sie ein paar Rosen oder ein Gedicht von mir verdient hätte. Ich habe nie in meinem Leben eine Dame hofiert, und daher weiß ich nicht genau, was sie von mir erwartet. Aber dass Sie Stellung beziehen für das Mädchen - das war ausgesprochen nobel von Ihnen, Cassia, und ich weiß es zu schätzen. Niemand würde je auf den Gedanken kommen, Sie selbstsüchtig zu schimpfen.“
    Er war zuversichtlich, dass er sie mit dieser letzten Bemerkung besänftigt hatte, doch er sollte sich irren. Aus der Kutsche kam kein Laut, keine Regung. Kurz entschlossen stieg er ein und setzte sich schwungvoll neben sie. „Ich weiß nicht, was ich Ihnen noch sagen soll, Mädchen. Verdammt, Cassia, was muss ich tun, damit Sie mir antworten?“
    Sie streckte die Arme aus und gähnte.
    „Sie haben geschlafen“, bemerkte er und sah sie an, als traue er seinen Augen nicht. „Sie haben nicht ein verflixtes Wort von dem gehört, das ich gesagt habe! “
    „Oh, doch, das habe ich“, erwiderte sie mit belegter Stimme, wie man sie nur haben konnte, wenn man gerade aufgewacht war. „Und Sie sind trotzdem der selbstsüchtigste Mensch, der mir je begegnet ist.“
    „Das sagt mehr über die Männer, die Sie kennengelernt haben, als über mich“, erwiderte Richard hilflos. „Wenn Sie mir wirklich zugehört hätten, wäre Ihnen das klar. “
    „Nein“, widersprach Cassia, obwohl sie ihm insgeheim recht geben musste. Sie hatte tatsächlich geschlafen und wusste nicht, worüber er sprach. „Nein, nein, nein. Ich brauche keine weiteren Erklärungen oder Entschuldigungen von Ihnen. Ich weiß, was ich gesehen und gehört habe, und das ist mir Beweis genug.“
    Er schnaubte wütend. „Sie bezeichnen mich als selbstsüchtig, Cassia, und nehmen es sich heraus, ein solch lächerliches und ungerechtes Urteil über mich abzugeben!“
    „Ich gehe jetzt ins Haus.“ Wieder hellwach, erhob sie sich, drängte sich an ihm vorüber und stieg den Tritt hinunter. „Gute Nacht, Richard.“
    „Das werden Sie nicht wagen!“ Er eilte ihr nach und ergriff ihren Arm. Brüsk blieb sie stehen. „Es ist eine schöne Nacht, Mädchen. Erinnern Sie sich daran, wie ich Ihnen von dem silbernen Mond und den Myriaden von Sternen erzählte, die man sieht, wenn man auf der Wiese liegt?“
    Sie waren inzwischen allein, der Kutscher hatte die erschöpften Pferde in den Stall geführt. Richards Augen schimmerten ebenso silbrig wie der Mond, den er eben beschrieben hatte, und Cassia sah sich außerstande, den Blick abzuwenden.
    „Ich kam weder Ihrer poetischen Beschreibungen wegen nach Greenwood Hall, noch interessieren mich die Gestirne, Richard.“ Er hatte seinen Griff um ihren Arm ein wenig gelockert, doch Cassia machte keinen Versuch, sich ganz von ihm zu lösen. „Das Würfelspiel hat mich hierher geführt, nichts anderes.“
    „Nein?“ Er ließ seine Hand an ihrem Ärmel hinuntergleiten und fuhr mit den Fingerspitzen über die schmale Stelle an ihrem Handgelenk, die der Handschuh frei ließ. „Atmen Sie diese Luft ein, Cassia, sie ist würziger als irgendwo sonst in der Welt.“
    „Sie sollten sich Ihre lyrischen Anwandlungen für Lady
    Anne aufheben. “
    „Ah, ich fühle mich unvergleichlich inspiriert.“ Er lächelte und senkte die Stimme, als könne er seinen Worten auf diese Art Zauberkraft verleihen. „Geißblatt, frisch gemähtes Gras und der Tau, der darauf wartet, auf jeden Halm, auf jedes Blatt niederzugehen - all das gibt es hier, Mädchen, schwer und süß duftend und sich danach sehnend, von Ihnen eingeatmet zu werden.“
    Cassia sagte sich insgeheim, dass es auf dem Lande überall gleich roch. Doch sie konnte sich weder daran hindern zu atmen, noch wollte es ihr gelingen, ihr heftig schlagendes Herz zu beruhigen.
    „Sehen Sie, Cassia? Ich habe Ihnen gesagt, dass dieser Ort etwas Magisches hat.“ Sanft zog er sie in seine Arme und legte eine Hand auf ihre Taille, als wolle er mit ihr tanzen. „In manchen Nächten, das schwöre ich, höre ich König Henry wild über die Felder reiten, gefolgt von einer Heerschar von Jägern, die dem Fuchs auf der Spur sind. Dieses Haus mag Mäuse auf dem Dachboden haben und Kamine, welche die Zimmer

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