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Spiel ums Glueck

Titel: Spiel ums Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Jarrett
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einräuchern, doch es ist ein besonderer Ort.“ Sein Gesicht näherte sich gefährlich ihrem, sie konnte seinen warmen Atem auf ihrer Wange spüren. Wenn er sie jetzt küsste, würde sie ihn gewähren lassen.
    „Sie fühlen genau wie ich, welch eine Kraft von Greenwood Hall ausgeht“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Wir nehmen solche Dinge wahr, Sie und ich. Deswegen sind Sie mit Herz und Seele ans Werk gegangen, deswegen werden Ihre Wangen rosig, wenn Sie Carew von dem Anwesen erzählen. Sie haben es als ein Zuhause beschrieben, und genau das ist es für Sie.“
    „Ich meinte es nicht so. Das ist mir so herausgerutscht.“ „Sie flunkern, ich weiß es, und Sie wissen es.“
    „Weshalb interessiert es Sie, was ich über Ihr schreckliches Haus denke? Es ist Ihres und das Ihrer Familie, nicht meines.“ Sie löste sich von ihm und wandte sich zur Eingangstreppe.
    Richard zögerte. „Haben Sie deshalb von Lady Anne gesprochen und sie in Schutz genommen? Weil Greenwood Hall nicht Ihr Haus ist, sondern Lady Annes neues Heim werden soll?“
    „Was ich über Lady Anne gesagt habe, tut hier nichts zur Sache.“
    Er lächelte plötzlich. „Sie sind eifersüchtig“, sagte er mit weicher Stimme und sah sie verblüfft an. „Meine arme kleine Cassia! Weshalb habe ich es nicht bereits früher bemerkt? Sie sind auf Lady Anne eifersüchtig und beneiden mich um Greenwood Hall! “
    „Ich - eifersüchtig!“ Als das Wort ihr über die Lippen kam, fühlte sie eine Welle von Wut und Schmerz. „Ich versichere Ihnen, Sie irren sich.“
    Sie wirbelte herum und schubste ihn mit beiden Händen gegen die Brust. „Eifersüchtig! Gibt es einen besseren Beweis für Ihre Selbstsucht als den, dass Sie im tiefsten Innern Ihres leeren, verfluchten und abscheulichen Herzens einsam sind?“
    Er hielt sie an den Unterarmen fest, um sie zu beruhigen, die Wut indes verlieh ihr eine solche Kraft, dass sie mit den Fäusten gegen seine Brust trommelte.
    „Genug, Cassia, genug!“, befahl er, während er mit ihr rang. „Sie werden die gesamte Dienerschaft alarmieren!“ „Na und?“, rief sie trotzig. Jetzt war es ihr einerlei, dass ihr heiße Tränen die Wangen hinabrannen. „Sollen sie doch alle gelaufen kommen! Sollen Ihre Bediensteten doch hören, was ich zu sagen habe. Weshalb sollte mich das kümmern? Ich werde ohnehin nicht auf Dauer hierbleiben, noch habe ich es vor. Sie jedoch - Sie glauben, dass jede Frau auf Erden unbedingt Ihre Gattin werden will ... oder Ihre Mätresse!“ Er zog sie so fest an sich, dass sie gezwungen war, ihn anzusehen. „Ich weiß, dass Sie nicht in der Lage sind zu lügen, Cassia, das liegt Ihnen nicht. Können Sie mir also freiheraus ins Gesicht sagen, dass Sie sich nicht vorgestellt haben, Lady Annes Platz in diesem Haus hier einzunehmen?“
    Sie schüttelte den Kopf und schluchzte wütend. „Sie verstehen nichts, Richard, gar nichts. Sie wollen die Wahrheit von mir hören, weil Sie zu blind sind, sie selbst zu erkennen.“
    „Sprechen Sie nicht in Rätseln, Cassia“, schimpfte er. „Sagen Sie mir, verflixt noch einmal ... “
    Er war einen Moment lang unaufmerksam, und sie bot all ihre Kräfte auf und entschlüpfte ihm. Geschwind eilte sie die Stufen hinauf. „Wenn Sie die Wahrheit sehen wollen, Richard Blackley, dann werde ich sie Ihnen zeigen!“ „Verflucht, kommen Sie auf der Stelle zurück, Cassia!“ Sie war jedoch bereits ins Entree entschwunden und schickte sich an, mit fliegenden Röcken die Freitreppe zum ersten Stock hinaufzueilen.
    Richard folgte ihr. „Cassia! Warten Sie! “
    Cassia indes rannte vorüber an all den Farbtöpfen und Gerüsten auf den Raum zu, in dem die Jagd ihr Ende finden sollte. Sie wusste, dass sie sehr wahrscheinlich ihre Ehre einbüßen würde, um ihm ihren Standpunkt zu verdeutlichen.
    Vor der letzten Tür auf dem Flur blieb sie stehen, ihre Hände zitterten. Sie schlüpfte in das Zimmer und ließ die Tür offen stehen.
    „Hier!“, rief sie, nachdem sie sämtliche Kerzen entzündet hatte, und breitete in einer leidenschaftlichen Geste die Arme aus und drehte sich um die eigene Achse. „Hier haben Sie Ihre Antwort, Ihre Wahrheit! “
    Richard trat ein und sah sich verwundert um. „Das ist mein Schlafgemach?“
    „Das Schlafgemach des Hausherrn“, bestätigte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Es ist der Raum, den ich mir als ersten vorgenommen habe, und er ist, wie es sich gehört, als Erster fertig geworden.“
    Cassia beobachtete ihn,

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