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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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der
Mordschütze erwischte sie stattdessen in der Kirche, dem
einzigen Ort, an dem sie keine Fallen aufstellen konnten. Kaliber
.22 in den Kopf, beide. Eine der Kugeln war nicht zu gebrauchen,
denn sie war am Schädelknochen des Mannes so zusammengepresst,
dass fast nichts mehr übrig war; aber die Kugel, die sie aus
der Gattin geholt haben, die war in der Hirnmasse stecken
geblieben. Und hat einige brauchbare Züge. Halloran bringt sie
mit. Will sie niemandem anvertrauen, sondern findet, außer in
seiner Jackentasche ist sie nirgends sicher.» Gino spielte
mit einem Stück Pizzakruste auf der Tischplatte. «Hat
Halloran denn irgendwas Stichhaltiges?
   
    Etwas, weswegen er
absolut sicher ist, dass deren Kind dahinter
steckt?»
    «Ein paar Dinge.
Ich weiß aber nicht, ob man sie wirklich stichhaltig nennen
kann. Die Kleinfeldts wurden am Geburtstag ihres Kindes ermordet,
und das könnte wohl mehr sein als nur ein Zufall. Und dann hat
Halloran bei seiner Truppe wohl so eine Art Superpsychologen, und
der sagt, er findet überall Anzeichen dafür, dass
tatsächlich eine persönliche Auseinandersetzung hinter
allem steckt. Zum Beispiel der an den Wänden verschmierte Kot
in der Wohnung in Chicago. Offenbar ist das ein klassisches Symptom
einer Kind-Eltern-Störung. Und dann gibt es noch etwas, was
man den Medien verschwiegen hat.» Magozzi schaute auf die
Ansammlung schwarzer Kritzeleien auf dem Block, wo seine Notizen zu
bedeutungslosen Querstrichen verkümmert waren. «Nachdem
er sie in der Kirche erschossen hatte, öffnete er ihre
Kleidung, schnitt ihnen tiefe Kreuze in die Brust ­ fast als ob
er sie hätte häuten wollen, sagte der Leichenbeschauer
­ und zog sie wieder an.» Gino fuhr mit der Zunge
über die Lippen und schluckte. «Ja, das hört sich
wirklich nach einem persönlichen Motiv an.»
    «Es kommt sogar
noch schlimmer. Die Kugel, die der Sheriff mitbringt, hat die alte
Frau nicht sofort getötet. Mrs. Kleinfeldt lebte noch, als er
sie aufgeschnitten hat.» Gino kippelte mit dem Stuhl nach
hinten und schloss die Augen. Man sah ihm jetzt sein Alter an.
«Irgendwas außer der katholischen Schule, das unseren
Mordschützen mit seinem in Verbindung bringt?» Magozzi
nickte. «Und es wird dir bestimmt gefallen.»
    «Prima, denn bis
jetzt hat mir noch gar nichts gefallen.»
    «Nachdem der
Knabe den Abschluss in Saint Peter's gemacht und sich abgesetzt
hatte, wurde die Schule von der University of Georgia, Atlanta, um
eine Abschrift des Diploms gebeten.» Ginos Stuhl landete mit
einem Krachen auf den beiden vorderen Beinen. «Ach, du
heilige Scheiße.»
    «Dort war er
geboren worden, Gino. In Atlanta. Sieht so aus, als sei Brian
Bradford nach Hause
zurückgekehrt.»      
    «Heilige
Scheiße.»
    «Das sagtest du
schon.»
    «Verdammt.»
    «Endlich mal was
Originelles.»
    «Moment mal,
warte.» Gino war aus dem Häuschen. Er sprang auf und
umkreiste den zerkratzten Holztisch. Seine Stirn lag in tiefen
Falten, und seine Gedanken rasten. «Er ist fünf, vor
sechsundzwanzig Jahren ­ damit muss er sich zur selben Zeit auf
dem Campus befunden haben, als die Morde geschahen
…»
    «Und zur selben
Zeit wie auch die Monkeewrench-Leute.»
    «Von denen
keiner ein Alibi für den Mord in der Mall oder den auf dem
Raddampfer hat.» Gino sah ihn an. «Verdammt nochmal,
Leo, wir müssen einen Weg finden, diese Leute hinter Gitter zu
bringen.»
    «Wenn dir eine
Möglichkeit eingefallen ist, lass es mich wissen. Bis dahin
müssen wir sie zumindest ständig
beschatten.»
    «Und wir
müssen ihre wirklichen Namen herausfinden.
    Vielleicht ist ja
einer von ihnen Bradford.» Magozzi griff nach dem Telefon.
«Ich erkundige mich mal bei Tommy, ob er inzwischen Zugang zu
dieser FBI-Akte gefunden hat oder nicht …»
    «Gib dir keine
Mühe. Ich hab mit ihm gesprochen, als du am Telefon warst. Er
rauft sich noch immer die Haare. Sagt, er sei nur einen Mausklick
vom Zugang entfernt gewesen, als er frontal gegen eine neue
Firewall rasselte, durch die er absolut nicht durchkommt.»
Magozzi zog die Stirn kraus. «Ist ja komisch. Mir hat er doch
gesagt, er kann sich noch im Schlaf durch alle Sicherheitssysteme
des FBI hacken.»
    «Na ja, das
meint er jetzt nicht mehr. Weißt du, was wir machen sollten?
Sie alle nochmal kommen lassen, sie zwingen, die Hosen
runterzulassen, und dann ihre Ausstattung checken, um zu sehen, ob
einer beide Sorten davon hat.»
    «Ich vermute,
das dürfte illegal sein.»
    «Vielleicht
kriegen wir sie ja dazu,

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