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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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unangenehm ­ war
durch ihren Körper gefahren, als er das gesagt hatte. Bei der
Erinnerung an das Gefühl musste sie lächeln. Sie hatte
bemerkt, wie das Funkgerät verrückt spielte und dann
aussetzte, kaum dass die Tür sich hinter ihr geschlossen
hatte, und sie nahm an, dass ihr ungefähr fünf Minuten
blieben, die Garage zu überprüfen und nach oben zu
gelangen, bevor Halloran sich mit Waffengewalt Zutritt
verschaffte.
    Zwei Jahre lang hatte
sie an ihm nichts anderes wahrgenommen als die wahrscheinlich nur
gespielte Gleichgültigkeit eines Mannes, der sich
größte Mühe gab, seine wahren Gefühle
strengstens unter Kontrolle zu behalten. Aber während der
letzten paar Tage hatte sie diese Gleichgültigkeit
aufgebrochen und den Höhlenmenschen in ihm geweckt.
      
    Völlig
unerheblich, dass sie wahrscheinlich schneller ziehen konnte als
dieser Mann, besser schießen und härter kämpfen,
egal welcher Größenunterschied zwischen ihnen
bestand.
    Halloran spürte
den instinktiven Zwang, sie beschützen zu müssen, und
Sharon empfand das urtümlich menschliche Bedürfnis, ihn
gewähren zu lassen. Und genau so, stellte sie sich vor, musste
es auch sein.
    Irgendetwas an der
Garage gefiel ihr nicht, obwohl sie sich den Grund dafür nicht
erklären konnte. Der Raum war hell erleuchtet, makellos sauber
und absolut frei von dunklen Ecken und Winkeln. Sie konnte so gut
wie jeden verdammten Zentimeter einsehen, ohne sich von der Stelle
zu rühren, und es gab nicht den geringsten Grund zu vermuten,
dass sich noch jemand hier unten befand. Aber dennoch hatte sie ein
ungutes Gefühl.
    Sie hielt den Atem an
und lauschte in die Grabesstille.
    Nichts.
    Vor der
rückwärtigen Wand parkten zwei Autos: ein Range Rover und
ein Mercedes, beide stumm, beide dunkel. Ein Mountainbike und eine
große Harley lehnten ganz in der Nähe auf ihren
schrägen Ständern.
    Sie ging in die Hocke
und schaute unter den Wagen hindurch. Dabei kam sie sich schon
ziemlich albern vor, aber als sie wieder aufgestanden war, tat sie
etwas noch Alberneres.
    Zum ersten Mal in
ihrem Leben öffnete sie außerhalb eines
Schießstandes ihr Halfter, zog die große
Neun-Millimeter heraus und lud durch. Das unverkennbare
Geräusch hallte in dem großen leeren Raum wider, und
schon das war ihr ein wenig peinlich.
    Vorsicht ist besser
als Nachsicht, sagte sie sich und ließ den Blick langsam
über die ganze Länge der Rückwand schweifen,
während sie darauf zuging. Mittendrin befand sich ein
Lastenaufzug, der rumpelnd nach unten gekommen war, als sie die
Garage betreten hatte. Die Innenbeleuchtung ließ erkennen,
dass die Aufzugskabine hinter dem hölzernen Gitter leer
war.
    In der linken hinteren
Ecke befand sich eine Tür mit der Aufschrift TREPPE. In der
rechten Ecke befand sich eine weitere Tür mit einem
schwarzgelben Schild, das vor Hochspannung warnte.
 
    Die Autos
zuerst, sagte sie sich, dann die
Türen, und warum, zum Teufel, hab ich jetzt feuchte
Hände? Grace starrte stumpfsinnig auf den
Bildschirm des Computers, denn die Pfade aus den Logdateien, die
flimmernd über den Monitor liefen, versetzten sie in einen
fast hypnotischen Zustand.    
     
    Der weibliche Deputy
aus Wisconsin, der von Magozzi zu ihnen geschickt worden war, hatte
gerade von unten angerufen.
    Grace hatte kurz mit
ihr gesprochen und sie dann per Fernbedienung eingelassen und auch
den Aufzug hinuntergeschickt.
    Mitch kam aus seinem
Büro, beladen mit seiner Aktentasche und seinem Laptop. Sein
Jackett hatte er zusammengerollt unter den Arm geklemmt. Er blieb
am Schreibtisch von Grace stehen und legte ihr die Hand auf die
Schulter. «Ich hau ab. Alles okay bei dir?» Sie legte
die Hand auf seine und lächelte ihn an. «Ich komm schon
zurecht. Fahr du nur nach Hause und kümmer dich um
Diane.» Mitch sah sie lange an, schenkte ihr wie immer allein
mit seinem Blick alles, was er zu geben hatte. «Du
weißt, Grace», sagte er so leise, dass es niemand sonst
hörte, «wenn du deine Meinung änderst und doch
fortgehen möchtest, dann werde ich an deiner Seite sein. Davon
kann mich nichts abhalten. Gar nichts.» Diese Erinnerung an
die erste Liebe, an die sich Männer anscheinend ihr Leben lang
klammern, hatte immer zwischen ihnen mitgeschwungen. Aber
gewöhnlich war Mitch nicht so direkt und offen, und so
fühlte sich Grace ein wenig unbehaglich. «Das weiß
ich doch. Fahr jetzt nach Hause, Mitch.» Er sah sie noch
einen Augenblick an und wandte sich dann zum Fahrstuhl.
    «Der soll

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