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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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Er
hätte absolut nicht darauf anspielen sollen, und jetzt
würde sie ihn dafür abstrafen.
    «Niemand wird es
herausfinden, Mitch.» Er seufzte und entschloss sich gegen
alle Ausflüchte. «Was herausfinden?»
    «Das mit den
Tanga-Badehosen.»
    «Großer
Gott, Grace, das hier hat damit nichts zu tun.»
    «Komm schon,
Mitch. Du bist doch beinahe in Ohnmacht gefallen, als du es in der
Textdatei gelesen hast.»
    «Ich war
überrascht, das ist alles. Ich hatte seit Jahren nicht mehr
daran gedacht.» Er schloss die Augen und schüttelte
leicht den Kopf «Meine Güte. Ich kann nicht fassen, dass
du's da eingearbeitet hast.» Grace zuckte gut gelaunt mit den
Achseln. «Ich brauchte einen Hint.»
    «Aha. Und der
einzige Hint, der dir eingefallen ist, war eben eine Halskette mit
einem Anhänger, auf den ‹Tanga› graviert
ist.»
    «Du warst doch
begeistert von der Halskette. Das Ganze sah doch genau aus wie eine
Hundemarke, was ja auch perfekt zu deinen Grunge-Klamotten aus dem
Army-Surplus passte, wenn ich das mal hinzufügen darf. Du hast
gelacht, bis dir die Tränen kamen, als du es geöffnet
hast, und dann hast du sie immer getragen.»
    «Unter meiner
Kleidung, wenn ich dich erinnern darf, damit niemand sie sah. Und
da sie ein Geschenk war, musste ich sie ja tragen. Ich wollte dich
nicht kränken. Wusstest du eigentlich, dass das verdammte Ding
mir die Brust grün gefärbt hat?» Seine Brust
war tatsächlich grün geworden,
und trotzdem wollte er die Halskette nicht abnehmen, denn sie war
ja ein Geschenk von ihr. «Ich dachte, es würde dir
Spaß machen, sie im Spiel wieder zu
entdecken.»
    «Ach, wirklich?
Schlimmer bin ich nie gedemütigt worden, und du dachtest, es
würde mir Spaß machen, daran erinnert zu werden?»
Grace wirkte ausgesprochen fröhlich. «He, du warst ein
absolutes Schnuckelchen. Hast du die Bilder noch?»
    «Nein, ich habe
die Bilder nicht mehr, und würdest du bitte nicht so schreien?
Kannst du dir eigentlich vorstellen, wie die Meute da draußen
über mich herfallen würde, wenn herauskäme, dass
…»
    «Dass du Tangas
vorgeführt hast?»
    «Das war eine
einmalige Sache. Ich brauchte das Geld. Und es waren keine
Tangas.»
    «Sie waren aber
winzig. Echt winzig.» Sie grinste und wartete nur darauf,
dass die Schamröte seinen Hals hinaufkroch, dass seine Augen
zu blinzeln begannen, und zwar so schnell, wie sie es immer taten,
wenn sie ihn wegen irgendetwas verspottete. Aber er
überraschte sie.
    «Du wärmst
das alles wieder auf, Grace», sagte er todernst.
    «Ich hätte
niemals gedacht, dass dir je danach zumute sein würde.»
Und da war es an Grace zu blinzeln.

 
    Kapitel 7
    An diesem Abend sah
Grace vom Herd aus zu, wie Charlie langsam auf den Küchenstuhl
kletterte und dabei seine wuchtigen Pfoten ganz vorsichtig
aufsetzte, damit der Stuhl nicht umkippte. Es hatte viel Zeit
gekostet und ihm so manchen Sturz rücklings aufs Linoleum
beschert, bei dem seine Pfoten arg gelitten hatten, bis er sich
diesen Trick selbst beigebracht hatte. Mit
Hundemaßstäben gemessen, fand Grace, war Charlie
wahrscheinlich ein Genie.
    Nachdem er alle viere
auf der glatten hölzernen Sitzfläche platziert hatte,
drehte er sich Zentimeter für Zentimeter um, bis sein
Stummelschwanz die Rückenlehne streifte, und ließ sich
dann mit einem hörbaren Seufzer nieder.
    «Du bist ein
geniales Tier.» Grace lächelte ihm zu. Charlie
lächelte zurück und ließ dabei die Zunge aus dem
Maul hängen.
    Sie hatte keine
Ahnung, warum dieser Hund darauf bestand, auf Stühlen zu
sitzen, aber sie konnte Panik durchaus nachvollziehen, wenn sie
deren Symptome sah, und gleich am ersten Abend, als sie Charlie aus
der Seitengasse, in der sie ihn gefunden hatte, mit zu sich nach
Hause gebracht hatte, war der Hund in Panik verfallen, als sie
versucht hatte, ihn daran zu hindern, auf ihre Möbel zu
klettern. Aber er hatte sich nicht flach auf den Boden gelegt, den
Kopf zwischen den Vorderpfoten, und herzerweichend gewinselt. Nein,
er hatte auf den Hinterbeinen regelrecht getanzt und so schrecklich
geheult, als wimmelte es auf dem Boden von Untieren und sein Heil
sei allein in einer gewissen Höhe zu finden. Er war bereits
ausgewachsen gewesen, aber offenbar von Hunger so geschwächt,
dass sie ihm auf einen Stuhl hatte hinaufhelfen müssen. Dabei
hatte sie instinktiv gehandelt und war erst später auf den
Gedanken gekommen, dass der fremde Hund sie mit gefletschten
Zähnen hätte angreifen können.
    Aber das hatte Charlie
nicht getan. Als

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