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Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
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ihre
Richtung, bevor er sich darauf besann, ihre Frage zu beantworten.
Mit einem Kopfnicken sagte er: «Ja,
schrecklich.»
    «Okay, ich geh
duschen.» Sie schoss aus dem Stuhl hoch, aber verweilte noch
lange genug, um ihn auf den Kopf zu küssen. «Vielen Dank
fürs Frühstück, Liebling. Es war
köstlich.» Sorgfältig faltete Mitch die Zeitung
wieder zusammen und fuhr mit dem Daumennagel auf der Falte entlang.
«War mir ein Vergnügen», murmelte er, aber Diane
stand inzwischen schon unter der Dusche.

 
    Kapitel 12
    Das
höhlenähnliche Monkeewrench-Loft lag noch im Tiefschlaf
wie der größte Teil der Stadt. Die Sonne kroch zaghaft
über den östlichen Horizont, und ihr schwaches Licht
hatte große Mühe, durch die Fenster an der entfernten
Wand in den Raum zu dringen.
    Im dunklen Labyrinth
der Arbeitstische in der Mitte des Raumes erwachte sirrend ein
Computer ­ ein blaues Fenster, das in der Düsternis hell
und unheimlich glühte. Langsam, Buchstabe für Buchstabe,
verschmolzen rote Pixel auf dem Monitor, und die Frage nahm Gestalt
an:
    Ein Spiel
gefällig?
    Unten rumpelte der
Frachtaufzug. Schließlich kam er keuchend am Loft zum
Stillstand. Roadrunner stieg aus, ging hinüber zum
Computermonitor, las die Frage und machte ein erstauntes Gesicht.
Er drückte auf einige Tasten, aber die Frage blieb auf dem
Schirm, und jetzt runzelte er wirklich die Stirn. Er tippte auf
weitere Tasten, zuckte dann nur die Achseln und steuerte auf die
Kaffeemaschine zu.
    Nachdem er die
Kaffeemühle in Betrieb gesetzt hatte, blickte er zu den
Fenstern hinaus auf die erwachende Stadt. In der Ferne floss
träge der Mississippi, als übe er schon für den
Winterschlaf unter einer Eisdecke, und sogar die erste Welle von
Pendlern bewegte sich an diesem eisigen Morgen langsamer als sonst.
In Minneapolis war der Winter zu einer Geisteshaltung geworden und
begann schon lange vor dem ersten Schneegestöber.
    Penibel maß er
einen gestrichenen Löffel Kaffee nach dem anderen ab und
leerte sie vorsichtig in den Filter. Er war so intensiv
beschäftigt, dass er die massige Gestalt nicht bemerkte, die
leise und verstohlen im Schutz der Schatten auf ihn
zuschlich.
    «BIEP,
BIEP!» Roadrunner zuckte aufgeschreckt zusammen, und der
gemahlene Kaffee flog in hohem Bogen durch die Luft.
    «Verdammt
nochmal, Harley, das war Jamaican Blue!»
    «Kopf hoch,
Kleiner.» Harley ließ seine arg zerschlissene
Bikerlederjacke von den Schultern rutschen und warf sie über
die Rückenlehne seines Stuhls.
    Wütend kehrte
Roadrunner mit hektischen Handbewegungen den Kaffee zusammen und
hob ihn auf. «Wo hast du gesteckt? Ich dachte, hier ist
niemand.»
    «Ich war
austreten. Und du solltest ein bisschen lockerer werden. Ist ja
schon gruselig, was da für ein Ritual zwischen dir und der
Kaffeemaschine abläuft. Kaum näherst du dich ihr auf
weniger als anderthalb Meter, scheint dein Verstand auszusetzen.
Das macht mir Sorgen.» Er warf einen Blick hinüber auf
den Monitor. Die rote Frage leuchtete noch immer.
    «Arbeitest du an
Graces Computer?» Roadrunner blickte über die Schulter.
«Seh ich aus wie ein Selbstmörder? Er war an, als ich
kam. Sieh doch mal nach. Ich jedenfalls konnte die Frage nicht
löschen.» Harley drückte mit seinen Wurstfingern
auf einige Tasten, grunzte und gab dann mit einem Achselzucken auf.
«Noch ein Bug.» Er blinzelte verblüfft, als die
Buchstaben abrupt verschwanden. «Jetzt ist es weg. Grace wird
wohl von zu Hause Daten rübergeschickt haben. Und was meinst
du, was passiert ist?»
    «Dir ist der
Pimmel abgefallen.»
    «Du Arschloch
hast dir die ganze Nacht um die Ohren gehauen, um dir das
vorzustellen? Nein, hör mal. Ich hab heute Morgen die Site
abgefragt. Fast sechshundert Hits, über fünfhundert
Vorbestellungen für die CD-ROM. Manche bestellen gleich zwei
oder drei Exemplare. Nicht mehr lange, und wir sind
stinkreich.» Eine Stunde später saßen Annie und
Grace an ihren Workstations und hackten Kommandos in einer
geheimnisvollen Programmiersprache in die Tastatur. Das zwanzigste
und letzte Mordszenario. Harley fütterte den Ghettoblaster auf
dem Tresen mit einer CD, während Roadrunner im Kreis um ihn
herumging und mit einer Digitalkamera Schnappschüsse von
seinem Gesicht machte.
    «Scheiße,
was machst du mit meiner Kamera?»
    «Will nur mal
sehen, wie du pixelmäßig aussiehst. Wir müssen uns
heute um die Fotoaufnahmen kümmern, damit ich mich daranmachen
kann, sie einzubauen.» Harley schüttelte den Kopf.
«Ich werd

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