Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel unter Freunden

Spiel unter Freunden

Titel: Spiel unter Freunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PJ Tracy
Vom Netzwerk:
Friedhof, da seid ihr sicher?» Jeff
sah wieder Gino an, und plötzlich weiteten sich seine Augen in
Panik. «Mein Gott, Sie glauben doch nicht … oh,
Scheiße, Sie glauben doch nicht etwa, dass wir das getan
haben, oder?» Gino zog eine Visitenkarte heraus und gab sie
dem Jungen.
    «Wenn euch noch
etwas einfällt, ruft diese Nummer an, okay?»
    «Ja. Alles
klar.» Magozzi und Gino gingen stumm zur Statue
zurück.
    Rambachan war
inzwischen oben bei dem Mädchen, aber Jimmy Grimm kam ihnen
entgegen. Sein rundes rotes Gesicht wirkte düster.
«Absolut nichts gefunden, Jungs», sagte er
bekümmert. «Ein, zwei Haare, wahrscheinlich aber vom
Opfer, ein paar Plastikbeutel mit Proben aus der Umgebung, nur zur
Sicherheit, obgleich sie höllisch verunreinigt sein
dürften.
    Keine
persönlichen Gegenstände. Rambachan sagt, es ist wieder
eine .22er.»
    «Davon sind
verdammt zu viele auf den Straßen», knurrte
Gino.
    «Du sagst
es.» Jimmy kaute auf der Unterlippe, während er
eingehend den Schauplatz musterte. «Ist 'ne saubere Arbeit,
Jungs. Sieht beinahe schon wie 'n Profijob aus, aber die Kleine ist
aller Wahrscheinlichkeit eine Nutte, und wer gibt schon Geld
für einen Auftragsmord an einer Nutte aus? Ist das
Merkwürdigste, was ich in zwanzig Jahren Dienst gesehen habe,
und ich hab alles gesehen. Können wir sie schon runterholen,
Anant?» Rambachan hockte auf dem Sockel und leuchtete mit
einer extrem starken, bleistiftdicken Taschenlampe ins Gesicht des
Mädchens, dessen Kopf nach unten hing. «Einen Augenblick
noch, Mr. Grimm.» Jimmy schüttelte den Kopf. «Ein
Jahr arbeite ich schon mit dem Kerl zusammen, und noch immer
spricht er mich mit Mr. Grimm an. Bin doch kein
Märchenonkel.»
    «Vielleicht hat
sie etwas gewusst. Und man hat sie als Warnung so auf der Statue in
Positur gelegt», sagte Gino.
    «Also, ich
glaube, sie hat sich selbst so zurecht gelegt, bevor sie erschossen
wurde», sagte Jimmy. «Was ja noch irrer ist.
    Beachten Sie die
Blutspritzer. Es finden sich Tropfspuren auf der Seite der Statue
und eine ganze Menge Blutflecken in Gänseblümchenform auf
dem Sockel, der ‹Kronen›-Effekt.
    Lotrechter Aufprall,
große Höhe, große Geschwindigkeit. Und das
bedeutet, sie befand sich wahrscheinlich schon ganz oben auf der
Statue, als sie erschossen wurde. Wäre sie woanders
getötet worden und anschließend da hochgeschafft worden,
müssten die Blutspritzer anders aussehen und wären auch
nicht so gleichmäßig. O Gott, wie ich diesen Job hasse.
Ich werde so früh wie möglich in den Ruhestand gehen und
anfangen, mit Aktien zu handeln oder so was.»
    «Wir sind alle
nur Putzleute», murmelte Gino. «Beseitigen den Dreck,
den andere hinterlassen haben.»
    «Nicht umsonst
nennt man mich ‹The Grimm Reaper›, den
Sensenmann», sagte Jimmy freudlos.

 
    Kapitel 11
    Mitch hatte
Frühstück gemacht, was in seiner Ehe einer Buße
durch sechs Ave Marias entsprach. Er hatte gerade begonnen, sein
Werk auf Tellern zu drapieren, als er hörte, wie die
Hintertür geöffnet und gleich darauf wieder geschlossen
wurde.
    «Was ist denn
hier los?» Diane kam in einem Schwall frischer Luft in die
Küche gerauscht. Ihre Wangen waren rosa vom morgendlichen
Lauf, und als sie die Gore-Tex-Kapuze zurückgeschoben hatte,
sah man, dass ihr blonder Pferdeschwanz feucht war. Sie sah aus wie
ein Model auf einer Anzeige für einen Fitness-Club.
  
      
    Er lächelte ihr
zu. «Buße.»
    «Ich hab dich
letzte Nacht nicht mal kommen
gehört.»      
    «Ich habe im
Arbeitszimmer geschlafen. Es war sehr spät, und ich wollte
dich nicht wecken.»
    «Hmm.» Sie
trabte auf der Stelle, um sich langsam zu entspannen, und ihre
Laufschuhe quietschten auf den Kacheln.
    «Hab ich noch
genug Zeit, um zu duschen?»
    «Tut mir
Leid.» Er trug die Teller durchs Esszimmer, das ihm
eigentlich lieber gewesen wäre, hinaus auf die gläserne
Sonnenterrasse, Dianes Lieblingsraum. Er war groß, wirkte
aber viel kleiner durch den Dschungel aus Farnen, Palmen und
blühenden Pflanzen, die sämtlich gesünder aussahen,
als er sich fühlte. Die Luft war schwer und schwül und
roch nach feuchter Erde.
    Mitch hasste den
Geruch.
    «Wie herrlich,
Mitch.» Diane ließ sich an dem schmiedeeisernen Tisch
nieder und bestaunte ihren Teller. Ein Spinatomelett in einer
Blätterteigpastete, geeiste Birnen mit geriebenem Reggiano,
eine einzelne gefächerte Erdbeere. «Du musst etwas
wirklich Schreckliches angestellt haben. Haben wir danach etwa auch
noch Sex?» Er

Weitere Kostenlose Bücher