Spielen: Roman (German Edition)
ein anderer lief von vorne kommend zu ihr und berührte die nackten Brüste mit den Händen, während die Mädchen darum kämpften, sich zu befreien, und schrien, allerdings nie so laut, dass einer der Lehrer etwas merkte. Wir taten es in den Fluren zwischen den Klassenräumen, und wir taten es auf den unbebauten Abschnitten unseres Schulwegs. Es ging das Gerücht, dass Mini, Øystein und ein paar andere aus der Fina-Clique Kjersti festgehalten, ihr die Hose heruntergezogen und einen Finger in sie hineingesteckt hatten, so dass Lars und ich eines Abends zu ihr gingen. Vielleicht dachten wir, dass wir etwas Ähnliches erleben könnten, aber als wir klingelten, öffnete ihr Vater die Tür, und als Kjersti herunterkam und wir fragten, ob wir hereinkommen könnten, hatte sie ein klares Nein auf den Lippen, niemals würden wir herein kommen dürfen, was hatten wir uns nur gedacht?
Aber das Funkeln in ihren Augen war frecher als das in unseren, sie begriff genau, was wir von ihr wollten. Eine Woche später begegneten wir ihr auf der Bootsmesse in Hove, wo Lars und ich in der Bude des Fußballvereins gestanden und die Lose für eine große Lotterie verkauft hatten, unter anderem ein Gewinnlos, das wir heimlich einsteckten und mitnahmen, als wir abgelöst wurden und umhergingen und uns so lange die Boote und Leute anschauten, bis es nicht mehr verdächtig wirken würde, denn es schwindelte uns ganz schön bei dem Gedanken, bis wir schließlich rein zufällig vor der Bude stehen blieben, jeder ein Los kauften und öffneten. Während ich mein Los hinhielt, um mich zu erkundigen, ob es eine Niete war, tauschte Lars seins gegen das Gewinnlos aus. Christian und John standen in der Losbude und weigerten sich, Lars zu glauben, als er ihnen das Los hinhielt. Sie meinten, es sei ein altes Los. Wir leugneten so standhaft, dass sie sich schließlich bereit erklärten, uns den halben Gewinn auszuhändigen. Wir waren einverstanden, zogen mit einer riesigen Tafel Schokolade unter dem Arm ab und platzten fast vor Lachen und Furcht angesichts dessen, was wir angestellt hatten. Ein paar Meter weiter begegneten wir Kjersti.
»Kommst du mit?«, fragte Lars.
»Na klar«, antwortete Kjersti, und als sie das sagte, fühlte sich mein Körper ganz seltsam an.
Wir gingen durch den Wald bis zum Geröllufer hinunter, setzten uns und fingen an, die Schokolade zu essen.
Sie trug eine rote Hose und eine blaue Steppjacke, und sie sagte nichts, als ich mit der Hand behutsam über ihren Oberschenkel strich. Auch nicht, als ich über die Innenseite des Schenkels strich. Lars machte auf der anderen Seite das Gleiche.
»Ich weiß, was ihr wollt«, sagte sie. »Aber das dürft ihr nicht.«
»Wir wollen gar nichts«, erwiderte ich und musste schlucken, denn vor Begierde schnürte sich mir der Hals zu.
»Nichts«, bestätigte Lars.
Ich strich ihr über den Schritt, legte die ganze Hand darauf und hätte mein Glück und meine Frustration am liebsten herausgeschrien. Lars schob eine Hand zum Reißverschluss der Jacke hinauf, zog ihn herunter und steckte anschließend die Hand unter ihr T-Shirt. Ich folgte seinem Beispiel. Ihre Haut war warm und weiß, und da spürte ich ihre Brüste unter meiner Hand. Die Brustwarzen waren steif, die Brüste fest. Ich strich ihr wieder über den Schenkel und legte erneut die Hand in ihren Schritt, aber dann, während ich immer wieder schlucken musste, machte ich den Fehler, den Reißverschluss ihrer Hose herunterzuziehen.
»Nein«, sagte sie. »Was denkst du dir eigentlich?«
»Nichts«, sagte ich.
Sie richtete sich auf, zog das T-Shirt herunter.
»Ist noch Schokolade da?«, fragte sie.
»Ja klar«, meinte Lars, und dann saßen wir dort und aßen Schokolade und blickten aufs Meer hinaus, als wäre nichts passiert. Wenn sie gegen die flachen, glatten Schären schlugen, glichen die Brandungswellen sekundenlang weißen Schneewehen. Möwen segelten mit flatternden Schwingen vorbei. Als die Schachtel leer war, standen wir auf und kehrten durch den Wald zum Messegelände zurück. Kjersti sagte Tschüss, vielleicht sehen wir uns ja später noch, und wir beschlossen, nach Hause zu fahren. Um das tun zu können, mussten wir jedoch zur Losbude gehen, wo wir unsere Fahrräder abgestellt hatten. Dort stand unser Trainer Øivind, und als er uns sah, war sein Blick alles andere als freundlich. Wir stritten alles ab. Er meinte, er könne uns zwar nichts nachweisen, wisse aber, was wir getan hätten. Warum hätten wir uns sonst mit
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