Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
Fußballspieler wird nicht geboren, sondern erst die Art und Weise, wie er in seinen jungen Jahren von seinen Eltern, Freunden, Trainern und Mitspielern kind- und spielgemäß motiviert und angeregt wird, macht ihn dazu.
Die Fähigkeit, die die Neuronen besitzen, sich zu verlängern und ein Netz (circuits) zu bilden, ist nicht immer konstant im Leben eines Spielers, aber wenn erst einmal die Verbindungen oder Anschlüsse hergestellt sind, muss man sie auch systematisch und häufig stimulieren, damit sie nicht atrophieren oder verkümmern. Leonardo da Vinci lehrt uns: „Das Talent verlieren wir, wenn es nicht angeregt wird und nicht arbeitet.“
Auf die gleiche Art und Weise, wie die Reifung und die Gehirnleistung Fortschritte machen, müssen die Reize und Anregungen, mit denen das Gehirn konfrontiert wird, komplizierter werden, damit es zu einem stetigen Wachstum kommt. Deshalb ist es auch ratsam, eine Folge von Reizen und Anregungen so progressiv zu planen und im Training anzuwenden, dass sie dem Entwicklungsgrad des Gehirns angepasst werden, so wie es z. B. die Programme der vereinfachten Spiele mit zwei, dann drei und schließlich mit vier Spielern in einer Mannschaft zeigen. Selbst innerhalb dieser Programme wird ein langsames Fortschreiten vom Leichten zum Schwierigen, vom weniger Komplexen zu komplexeren Aufgaben gezeigt. Schließlich werden auch die Wettkämpfe der Jugendlichen ihrem derzeitigen mentalen und körperlichen Entwicklungsstand (das heißt ihrem Alter entsprechend) angepasst, genauso wie es mit ihren Schuhen geschieht, die sich immer dem Wachsen ihrer Füße anpassen müssen, damit sie auch bequem sind und nicht schmerzen.
Es ist normal, dass ein junger Mensch seine Umgebung erforschen will. Aber bevor er sie anfängt zu beherrschen, muss er sie zunächst verstehen. Das ist auch beim Fußballspielen so. Eine korrekte Ausbildung garantiert, dass dieses Erforschen in Anwesenheit eines hierfür geschulten Lehrers zum Erfolg führt.
Aus diesem Grund muss ein Jugendtrainer außer einem wenig autoritären Lehrstil, der die Spieler mit vielen Fragen mit in den Lernprozess einbezieht, über für die Kinder geeignete Spiele verfügen, damit diese nicht nur Freude am Spiel haben, sondern darüber hinaus gleichzeitig beim Spielen auch die notwendigen Impulse für die optimale Entwicklung ihrer zerebralen Kapazitäten erhalten. Alle vereinfachten Spiele im vorliegenden Fußballentwicklungsmodell erfüllen diese Voraussetzungen.
Ein gut entwickeltes Gehirn, in dem es die größtmögliche Zahl von Verbindungen untereinander gibt, ist fähig, eine größere Zahl von Konzepten besser und auch schneller zu verarbeiten, die Vorkommnisse, die den Spieler umgeben, besser und auch gründlicher zu analysieren, sich in einer bestimmten Spielsituation mehrere und bessere Lösungsmöglichkeiten für das gleiche Problem vorzustellen und zu finden, bevor er eine abschließende Entscheidung trifft über was, wie, wann und wo auf dem Platz er es ausführen soll.
Spieler mit einem geringeren genetischen Talent, die jedoch im „Sportkindergarten“ und später in der „Fußballschule“ mit korrekten Methoden und Inhalten optimal stimuliert wurden, können mehr neuronale Verbindungen untereinander herstellen als jene genetisch höher begabten Spieler, deren Ausbildung auf der traditionellen Methode (siehe mehr dazu auf der folgenden Seite) basierte, die heute noch in vielen Klubs und Fußballschulen vieler Länder vorherrscht.
Die traditionelle Lehrweise in der Ausbildung von jungen Fußballspielern ist jedoch für sie wenig motivierend. Überall gibt es noch zu viele Instruktoren auf den Fußballfeldern, die ihren hungrigen Schülern regelmäßig Fische überreichen, anstatt „Stimulatoren“, die ihnen zeigen, wie man sie am besten selbst fängt, um dann unabhängig von den täglichen Gaben zu werden. Die traditionelle Fußballlehrweise mit ihren häufig langweiligen Trainingseinheiten und ihrer falschen Struktur der Wettkämpfe hat die Entwicklung vieler junger Spieler nur geschädigt, weil sie der Entwicklung der geistigen Aspekte keinen Raum gibt.
In diesem kurzen Abriss werden nur acht der vielen Kennzeichen einer traditionellen Lehrweise aufgezeigt:
Die traditionelle Lehrweise geht vom Erwachsenenspiel mit den FIFA-Regeln aus, ohne das Spiel dem Kind anzupassen. So müssen Sieben- und Achtjährige die gleichen Probleme lösen wie es auch Pelé, Zidane oder Beckenbauer taten.
Beschleunigt die Entwicklung des
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