Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
nie zuvor bei einer Weltmeisterschaft gab es eine geringere effektive Spielzeit (Ball im Spiel) als 1990.
Ende des letzten und am Anfang dieses neuen Jahrhunderts, als die Technologie schon seit Jahren das tägliche Leben vieler Menschen bei ihrer Arbeit und auch in ihrer Freizeit beeinflusste, gewann diese auch bei der Planung und Analyse des Trainings an Bedeutung, bis auf der dauernden Suche nach weiteren, noch nicht genutzten Möglichkeiten zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit in den ersten Jahren des ersten Jahrzehnts das bis heute noch am wenigsten erforschte Organ im menschlichen Körper für das Fußballtraining entdeckt wurde: das Gehirn.
Das Gehirnjogging
Den Anlass zu diesem wichtigen Schritt zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Fußballspielers gaben viele, auf höheren Absatz spekulierende Firmen. Seit Jahren schulten sie bereits ihre Mitarbeiter während der Arbeitszeit mitgezielten, das Gehirn stimulierenden Kursen, um ihnen auch noch im gereiften Alter bessere geistige Leistungen zu ermöglichen. Die Resultate dieser neuen Initiative, des Gehirntrainings, wurden schnell bekannt, und immer mehr Firmen tendierten dazu, ihre Arbeitskräfte regelmäßig fortbilden zu lassen, um sie zu effektiveren und produktiveren Mitarbeitern auszubilden. Die betreffende Firma poduzierte mehr und expandierte.
Der Fußball, der heute mehr ein Wirtschaftsfaktor als ein Sportspiel ist, blieb dieser Entwicklung nicht fern. So wie alle Muskeln des menschlichen Körpers (dem Herzmuskel wurde im Fußballtraining erst am Anfang der 60er Jahre besondere Bedeutung zugemessen), so braucht auch das Gehirn ein kontinuierliches, wohldosiertes Training. Glauben wir den Wissenschaftlern, so benutzt die große Mehrheit der Menschen nur einen geringen Teil ihres Gehirns (etwa 2%) im täglichen Leben, während der Rest noch brachliegt und nicht genutzt bzw. nicht stimuliert wird. Studien haben gezeigt: Ein trainiertes Gehirn kann mit 60 oder 70 Jahren dem untrainierten Gehirn eines 30-Jährigen haushoch überlegen sein. Diese Eigenschaft des Gehirns stellt sich aber nicht „von alleine“ ein – das Gehirn braucht Reize von außen und muss ständig gefordert werden.
Jeder weiß, dass ein angemessenes Niveau an geistiger Leistungsfähigkeit in allen Bereichen des täglichen Lebens erhebliche Vorteile einbringt. Das ist nicht nur in der Schule, sondern auch im Berufsleben, beim Erhalten einer guten Lebensqualität im Seniorenalter und im Fußballspiel so.
Es gibt Anzeichen dafür, dass heute das Gehirn im Fußballtraining wie ein Muskel betrachtet wird. Es braucht dauernd neue Herausforderungen und sollte mit Reizen von außen trainiert werden, damit es auch in Form bleibt. Fehlt jedoch im Training eine hohe Anzahl und Intensität von neuen Reizen und werden kaum neue Bewegungskombinationen vom Spieler erprobt und vom Trainer gefordert, dann kommt es schnell zu einer gewissen Routine und das Gehirn wird träge, weil die Leistungsfähigkeit der Nervenzellen nachlässt.
Durch ein „Gehirnjogging“ jedoch wird das Neuronennetz im Kopf nicht nur in Funktion gehalten, sondern es werden mit den unterschiedlichsten Stimuli weitere Verbindungen zwischen den neuen Neuronen geknüpft, die dem Fußballspieler beim Erreichen seiner optimalen Leistung nur behilflich sein können.
Mediziner, Psychologen und Sportpädagogen arbeiten seit Anfang dieses Jahrhunderts fieberhaft an speziellen Methoden, um das Gehirn auf die verschiedenste Art und Weise zu aktivieren. Auch der Autor versuchte, seinen Beitrag zu leisten und veröffentlichte zwischen 2002 und 2010 in Wort und Bild Bücher und DVDs in Zusammenarbeit mit dem Institut für Jugendfußball ( www.ifj96.de ) mit praktischen, fußballspezifischen Vorschägen zur Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball.
In Zukunft wird nicht nur für Menschen aller Altersgruppen vom Kindergarten bis hin zum Hochleistungssportler, sondern auch für Berufstätige, Kranke und Pensionäre zum Aufrechterhalten einer gewissen Lebensqualität im Alter ein spezifisches, das Gehirn stimulierendesTraining durchgeführt, das ihre Leistungsfähigkeit im täglichen Leben genauso verbessert wie ein körperliches Fitnesstraining.
Beim Gehirntraining wird die „Hardware“, der Arbeitsspeicher im Gehirn, der die Basis für die geistige Leistungsfähigkeit darstellt, mit einem vorrangig spielerischen Training so sensibilisiert, dass sich nicht nur die Zahl der neuen Neuronen um mehrere Millionen vermehrt,
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