Spielregeln für Gewinner
Leben und einen Witz nach dem anderen. Doch eines Tages begann ich, seine Investitionsempfehlungen zu überprüfen. Ich wurde zwar seit Jahren von dem Mann bestens unterhalten, doch leider alles andere als bestens beraten. Ich löste meine Depots auf und transferierte mein Kapital zu einem anderen Finanzinstitut. Der Gesichtsausdruck, den mein Berater aufsetzte, als ich ihm meine Entscheidung mitteilte, war wenig einladend. Nur mein Girokonto beließ ich bei dieser Bank, und so kam es in den nächsten Wochen vor, dass ich beim Gang zum Kontoauszugsdrucker meinem Ex-Berater über den Weg lief. Meistens sah er mich grimmig an und brachte nicht einmal einen Gruß über die Lippen.
Ein Jahr später betrat ich ein anderes Geldinstitut. Im Erdgeschoss der Bank lief ich an mehreren Büroräumen vorbei, als ich jemanden rufen höre: »Hallo, Herr Kirchner!« Zu meinem Erstaunen stand mir mein ehemaliger Berater gegenüber, der sich noch vor wenigen Monaten nicht mehr an meinen Namen zu erinnern schien. Er wirkte wie
ausgewechselt und eilte fast schon im Laufschritt auf mich zu, streckte mir freudestrahlend seine Hand entgegen und begrüßte mich herzlich. Ich war von seiner Sinneswandlung so überrascht, dass ich zunächst kein Wort herausbrachte. Dies war aber auch gar nicht nötig, denn er begann mir von seinen neuen, sensationellen Produkten zu erzählen, die wie für mich geschaffen wären. Ich weiß nicht, ob Sie das Gefühl kennen, wenn aufgrund der Unverschämtheit des Gegenübers der eigene Puls die 150er-Marke anstrebt. Dieses Gefühl machte sich in diesem Moment in mir breit. Doch ich blieb ruhig. Nach einiger Zeit unterbrach er seinen Redefluss und fragte: »Welcher glückliche Umstand verschlägt Sie denn eigentlich in unsere Bank?« Ich antwortete ihm: »Wissen Sie, Ihre verlogene Art ist mir so im Gedächtnis geblieben, dass ich mir gedacht habe, ich schaue hier mal rein und warne sämtliche Kunden, die mir begegnen, davor, sich mit Ihnen auf Geschäfte einzulassen.« Es ist ein herrliches Gefühl mit anzusehen, wie ein Mensch vor Verblüffung blass wird!
Authentizität ist wichtig
Ehrliche Sympathie für Mitmenschen kann Wunderbares bewirken. Unehrliches Schauspielen hingegen führt über kurz oder lang zu Misserfolg, Unglück und letztendlich massiven negativen Rückwirkungen. Authentizität heißt das Zauberwort. Wenn Sie nicht gemäß Ihres Denkens und Fühlens handeln, werden Sie die ungenießbaren Früchte Ihres unstimmigen Verhaltens ernten. Die Kunst liegt darin,
die jedem Menschen innewohnende Herzlichkeit und Offenheit gegenüber Mitmenschen auch äußerlich zu vermitteln.
An diesem Punkt angekommen, stellen mir viele Menschen die Frage: »Aber wie kann ich jemanden, den ich nicht mag und für den ich keine positiven Gefühle empfinde, sympathisch finden und ihn annehmen?« Sie müssen nicht jeden zu Ihrem besten Freund machen wollen. Es geht vielmehr darum, dass Sie lernen, jedem Mitmenschen eine Basis anzubieten, auf der Sie miteinander auskommen können. Der andere wird Ihnen deswegen nicht gleich um den Hals fallen, aber man kann es durchaus bewerkstelligen, trotz aller persönlichen Unterschiede eine gemeinsame Ebene zu finden. Diese Fähigkeit ist wichtig, um im Beruf Erfolg zu haben, denn dort haben Sie es zwangsläufig mit Menschen zu tun, die ganz andere Interessen vertreten als Sie. Wenn Sie lernen, sympathisch zu sein, verschwindet so manches zwischenmenschliche Problem aus Ihrem Leben, und es öffnen sich auf einmal Türen, wo zuvor dicke Mauern waren.
Machen Sie den Spiegeltest!
Wollen Sie lernen, wie man sympathisch wird, so dass es für andere spürbar ist? Dann stellen Sie sich vor einen Spiegel. Wen oder was sehen Sie? Beschreiben Sie diese Person. Wie sieht sie aus? Finden Sie diesen Jemand, der Sie aus dem Spiegel heraus ansieht, sympathisch? Finden Sie ihn attraktiv und ansprechend oder eher das Gegenteil davon? Machen Sie sich das alles bewusst, denn genau so wirken
Sie auch auf andere Menschen. Das, was Sie von sich denken, während Sie sich begutachten, denkt sich mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Mehrzahl der Menschen, die Ihnen begegnen. Finden Sie Ihre Ausstrahlung optimal? Was müsste geschehen, damit andere Sie sympathisch finden? Oder anders: Was müsste geschehen, damit Sie selbst Ihr eigenes Spiegelbild sympathisch finden?
Betrachten Sie sich im Spiegel und versuchen Sie, sympathisch zu sein. Kommen Sie, da geht noch mehr.
Eine Brücke der Sympathie
Es ist
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