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Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Titel: Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Steinhauer
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unsere Frauen Favoriten. Aber daneben sind die Brasilianerinnen ernstzunehmende Gegner. So lautet die korrekte Formulierung.«
    »Johannes Schaber war ihr Delegationschef. Gehen wir davon aus, der Täter versuchte mit dem Mord die Mannschaft zu verschrecken, bedeutet das zweierlei: Es klappt nicht und weitere Opfer könnten andere Personen sein, die früher in Potsdam waren und heute für die Brasilianer arbeiten.«
    »Ich glaube nicht, dass das noch für weitere zutrifft. Schaber dürfte der Einzige gewesen sein«, seufzte Wiener, notierte sich aber einen zusätzlichen Punkt auf seiner Liste.
    Für wenige Minuten war es ganz still im Büro.
    Die Hitze des Tages krallte sich an den Wänden fest und Nachtigall öffnete ein Fenster, um etwas Kühle in den kleinen stickigen Raum zu lassen. Doch draußen wehte kaum ein Luftzug. Die hochsommerliche Wärme hing wie eine Glocke über den Straßen der Stadt. »Alle Teams sind gefährdet? Michael, nicht auszudenken, wenn es mehrere Täter wären! Daran will ich gar nicht denken. Die Polizei kann niemanden vor einem unsichtbaren, gesichtslosen Feind schützen.«
     
    Peter Nachtigall fuhr mit einem unguten Gefühl nach Hause.
    Wie viele Opfer hatte der Täter im Visier? Stand das überhaupt schon fest oder ließ er sich treiben, überlegte, wen es auch noch treffen sollte und verlängerte wahllos seine Liste? Hatten die Morde wirklich mit der WM zu tun? Dann mussten sie die entsprechenden Stellen informieren – und welches waren überhaupt die entsprechenden Stellen?
    Morgen, tröstete er sich, morgen würden sie die Namensliste von Helmut Hallow erhalten. Damit kämen sie ein gutes Stück voran. Hoffentlich konnten sie weitere Taten verhindern, das zweite Opfer rechtzeitig finden, eine vierte Gewalttat schon im Vorfeld unmöglich machen. Und irgendwo auf dieser Liste könnte sich auch der Mörder verbergen!
     
    Conny stand mitten im Wohnzimmer.
    Schon das war mehr als ungewöhnlich.
    Noch überraschender war allerdings ohne Zweifel das wütende Fauchen Casanovas, der vehement gegen Connys eisernen Griff anstrampelte.
    Völlig verblüfft blieb der Hauptkommissar in der Tür stehen und starrte die beiden Hauptakteure des häuslichen Dramas sprachlos an.
    »Ahhh. Die Polizei!«, triumphierte Conny und drückte ihrem Mann energisch den Kater in den Arm. »Dies ist der Täter! Gut festhalten!«
    Casanova funkelte den Hausherrn grünblitzend an, versuchte aber keine Befreiungsschläge mehr.
    »Was hat er verbrochen?«
    »Er ist kein Einzeltäter. Seine Komplizin sitzt in der Küche im Arrest. Es handelt sich hier um eine Entführung mit Tötungsabsicht.«
    Nachtigall lachte schallend. »Eine Entführung? So so. Demnach handelt sich wohl um ein graubraunes Opfer?«
    »Ganz gewiss. Der Mitternachtssnack unserer Mitbewohner hat sich allerdings aus der unmittelbaren Gefahrenzone entfernt und in vermeintliche Sicherheit gebracht.«
    »Eine Fahndung?«
    »Ja. Aber wir werden wohl ohne Unterstützung deiner Kollegen klarkommen müssen«, seufzte Conny und ließ sich auf allen vieren nieder, legte den Kopf schräg und forschte unter dem ersten Regalsegment nach der Maus.
    »Was willst du tun, wenn du sie gefunden hast?«
    »Handschuhe anziehen und zugreifen. Danach wieder auswildern.«
    Casanova hatte sich inzwischen eine bequeme Position auf Nachtigalls Arm gesucht und beobachtete Conny aufmerksam. Er wusste sehr genau, wohin der Leckerbissen sich verkrochen hatte. Unter dem Regal jedenfalls war er nicht.
    »Ich werde die dicken Gartenhandschuhe nehmen.« Conny schob sich zum nächsten Regalteil. » Ich will ganz sicher nicht riskieren, dass sie mich mit ihrem Biss verletzt.«
    Nachtigall fühlte sich plötzlich unbehaglich. Ihm fiel das Gespräch ein, das er vor einigen Jahren mit einem Experten zur Vernichtung von Schadnagern geführt hatte. Der junge Mann hatte die gesundheitlichen Gefahren für den Menschen, die von Ratten und Mäusen ausgingen, in allen widerlichen Details geschildert. »Hanta-Virus! Diese Nager sind durchseucht. Du solltest aufhören und die Sache entweder Casanova und Domino überlassen oder einfach mit mir in der Küche ein Glas Wein trinken und die Terrassentür offen lassen. Wahrscheinlich flüchtet sich die Maus aus eigenem Antrieb schleunigst in den Garten. Und den beiden Jägern geben wir als Entschädigung für den entflohenen Mitternachtsimbiss einen Nachschlag Katzendinner. Was meinst du?«
    Casanova drehte seine Ohren hellwach in alle Richtungen.
    Was

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