Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)
Puffmutter-Tante sie beobachtet. Bis wir es sicher wissen, darfst du ihr kein Haar krümmen. Erinnerst du dich an unsere Abmachung? Keine Unschuldigen. Und das ist nicht verhandelbar, Gin. Diesmal nicht.«
»Warum? Weil sie kein menschlicher Abschaum ist, den du schon selbst verknackt hast?«
»So etwas in der Art.«
Der Detective und ich starrten einander an. Seine Augen brannten in entschlossenem Gold. Eisige Wut ließ meinen Blick noch kälter erscheinen. Keiner von uns wandte sich ab, und keiner von uns war bereit, auch nur einen Zentimeter nachzugeben. Trotzdem gefiel mir dieses Duell mit dem Detective fast wider Willen. Ich mochte es, ihn unter Druck zu setzen, und genoss es, wenn er dagegenhielt. Stärke, Überzeugung und Leidenschaft waren Charaktereigenschaften, die ich schon immer bewundert hatte, egal wie fehlgeleitet sie in diesem Fall auch sein mochten.
»Wir müssen auch noch über andere Dinge nachdenken«, sagte Finn vorsichtig.
»Was soll das sein?«, fragte der Detective, ohne den Blick von mir abzuwenden.
»Zum Beispiel dieses Foto und das Kopfgeld, das immer noch auf Gin ausgesetzt ist«, antwortete Finn. »Die Tatsache, dass der Elementar Sie tot sehen will, Detective. Und Ihren hochgeschätzten Captain Wayne Stephenson.«
»Stephenson gehört mir«, blaffte Donovan Caine, und sein Blick huschte zu dem anderen Mann. »Um ihn kümmere ich mich persönlich!«
»Wie? Indem Sie ihn dem Dezernat für interne Ermittlungen melden? Das ist die korrupteste Abteilung des gesamten Polizeiapparats! Er wird sich einfach von jeder Anklage freikaufen, die gegen ihn erhoben wird«, gab Finn zu bedenken.
Caine biss die Zähne zusammen. »Ich weiß es noch nicht, aber ich werde einen Weg finden.«
Ich seufzte. Uns untereinander zu streiten würde uns nicht weiterbringen, aber ich erkannte an seinem Tonfall, dass Finn auf etwas Bestimmtes hinauswollte. »Was schlägst du vor?«
Finn lächelte und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Druckmittel.«
»Druckmittel? Wie soll uns das helfen?«
Finn zog das Kabel der Festplatte aus seinem Laptop und hielt sie hoch. »Weil wir das hier haben und Alexis James nicht. Nun, Alexis mag keine Angst vor uns haben, aber es gibt eine Person, von der sie sicherlich nicht will, dass sie diese Informationen sieht. Zumindest noch nicht. Nicht, bis sie ihr Husarenstück ausgeführt hat.«
»Mab Monroe«, sagte ich, weil mir langsam dämmerte, worauf er hinauswollte.
Finn nickte. »Mab Monroe.«
»Ich verstehe immer noch nicht, wie uns das helfen soll«, maulte Caine.
»Erpressung«, antwortete ich. »Wir drohen damit, die Informationen an Mab weiterzugeben, wenn Alexis sich nicht zurückzieht und ihre Versuche einstellt, uns zu töten.«
»Wir können sie auch dazu zwingen, die ausgesetzte Belohnung zurückzuziehen und Stephenson davon zu überzeugen, in den Ruhestand zu gehen«, sagte Finn. »Ihr müsst doch zugeben, das ist in jeder Hinsicht eine saubere Lösung.«
Er grinste selbstzufrieden. Ich verdrehte die Augen, aber ich konnte ihm schwer widersprechen. Finn hatte manchmal brillante Geistesblitze, und dieser Vorschlag war einer davon.
»Alexis James wird trotzdem für das sterben, was sie meinem Mittelsmann angetan hat. Darüber wird nicht diskutiert. Keine Drohungen und keine Jagd auf mich danach«, sagte ich. »Kannst du damit leben, Detective? Falls ja, kann ich mich mit dem Rest von dem arrangieren, was Finn gerade vorgeschlagen hat. Mein Kopfgeld verschwindet, du schmeißt Stephenson aus der Truppe, und dann machen wir alle mit unserem Leben weiter.«
Donovan Caines haselnussbraune Augen verdunkelten sich, und er schwieg. Nach einem Moment nickte er. »Damit kann ich leben. Die Frage ist, wie wollen wir es anstellen?«
»Das ist einfach«, sagte Finn. »Wir nähern uns Alexis an einem öffentlichen Ort, lassen die Bombe platzen und warten darauf, dass sie unseren Forderungen nachkommt.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nicht Alexis. Haley. Wir wickeln die Sache über Haley James ab.«
Caine runzelte die Stirn. »Warum?«
»Ganz einfach. Wenn sie in die Sache involviert ist, landet sie auf meiner To-do-Liste. Und wenn nicht, nun, dann kann sie in Deckung gehen. Man warnt Unschuldige doch, oder?«
Donovan antwortete nicht.
»Also müssen wir jetzt nur noch herausfinden, wo die Schwestern sich wann aufhalten werden«, sagte Finn.
»Ich bin dir eine Nasenspitze voraus.« Ich zog mein Handy heraus und drückte eine der Kurzwahltasten.
Das Telefon
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