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Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition)

Titel: Spinnenkuss: Elemental Assassin 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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einzige Nutte darauf zu sehen. Zum anderen stand eine völlig andere Person als Giles’ tote Mutter im Mittelpunkt des Fotos.
    Alexis James.
    Auf dem Foto trug sie schwarze Bermuda-Shorts, ein schickes weißes T-Shirt und einen schlaffen Strohhut. Sie stand neben irgendeiner Art von grauem Hai, den sie offensichtlich mit der Schussharpune in ihrer Hand erlegt hatte. Das arme Wesen hing kopfüber, der Bauch so aufgeschlitzt, dass seine Eingeweide heraushingen. Das Blut des Hais färbte den Pier dreckig braun, aber Alexis war offensichtlich zu sehr damit beschäftigt, in die Kamera zu lächeln, um sich daran zu stören. Sehr ladylike. Gordon Giles stand neben ihr und lächelte ebenfalls.
    Also war Alexis mit Gordon auf einen seiner Angelausflüge gefahren und hatte einen Hai aufgespießt. Verdammt, vielleicht hatte sie sich auch von dem umtriebigen Buchhalter aufspießen lassen …
    Ich wollte das Foto schon zur Seite legen, als mir etwas ins Auge fiel. Ein schwarzer Fleck in der Mitte des Bildes. Ich kratzte mit dem Fingernagel daran herum und fragte mich, ob einfach nur Dreck auf dem Foto klebte. Aber es ging nicht ab, und mir wurde klar, dass es Teil des Bildes war. Was war das, was da um Alexis James’ Hals hing? Ich hielt mir das Foto direkt vor die Nase, aber ich konnte es nicht erkennen.
    Ich stand auf und durchsuchte meine Krimskramsschublade in der Küche, bis ich eine Lupe fand. Dann setzte ich mich wieder hin und sah mir das Bild noch einmal an.
    Statt der klassischen Perlenkette, mit der ich sie bis jetzt immer gesehen hatte, trug Alexis James auf diesem Bild ein vollkommen anderes Schmuckstück. Auf das dünne weiße Band, das sich um ihren Hals wand, waren zwar auch ein paar Perlen aufgezogen, aber von der Kette baumelte ein Anhänger, den ich sofort wiedererkannte.
    Ein Zahn – ein großer dreieckiger Zahn aus schwarzem Gagat.
    Der gleiche Anhänger, den der Kerl in Finns Wohnung an einer Kette um den Hals getragen hatte. Das gleiche Symbol, das der Mann in Caines Haus auf den Arm tätowiert gehabt hatte. Das Symbol der Luftmagierin. Ihr Markenzeichen. Ihre Visitenkarte. Ich erkannte die Rune sofort – und auch, was sie wirklich darstellte.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte ich. »Ein Haifischzahn. Die Rune ist ein verdammter Haifischzahn.«
    Der Luftelementar war nicht Haley James. Ihre Schwester war es. Alexis war diejenige, die Fletcher gefoltert und geplant hatte, Donovan Caine dasselbe anzutun. Alexis James war die Frau, die Charles Carlyle und Wayne Stephenson befehligte. Sie war das Miststück, die diese ganze Sache eingefädelt hatte.
    »Was murmelst du denn da?«, fragte Finn. »Ein paar von uns wollen sich konzentrieren.«
    Ich knallte das Bild auf den Tisch und tippte mit dem Finger auf die Halskette. »Darüber – darüber murmle ich.«
    Beide Männer lehnten sich vor, um das Foto anzustarren. Sie entdeckten es ungefähr gleichzeitig.
    »Ist das …«, setzte Finn an.
    »Das sieht aus wie …«, fiel ihm Caine ins Wort.
    »Worauf ihr einen lassen könnt«, knurrte ich, bevor einer von ihnen seinen Satz beenden konnte. »Das ist der Zahn. Die kostbare Rune des Luftelementars. Alexis James ist diejenige, die diesen Laden schmeißt, nicht Haley.«
    Wir saßen da und verdauten diese neue Erkenntnis. Der kalte Knoten aus Wut in meiner Brust fing an zu ticken wie eine Uhr und zählte damit die Sekunden bis zu Alexis James’ Tod.
    Tick-verdammt-tack . Tick-verdammt-tack .
    »Aber was ist mit den Dateien, die auf ihre Schwester hinweisen?«, fragte Caine.
    Wir schauten beide Finn an.
    »Alexis könnte die Log-in-Daten ihrer Schwester benutzen«, sagte Finn. »Für sie wäre es nicht besonders schwer, an die ranzukommen.«
    »Oder Haley kümmert sich um das Geld, während Alexis die Drecksarbeit macht«, warf Donovan ein. »Alexis könnte sie sogar dazu zwingen zu stehlen, indem sie sie mit Magie bedroht.«
    »Spielt für mich keine Rolle«, fauchte ich. »Sie werden beide sterben.«
    Caine schüttelte den Kopf. »Nein. Du kannst Haley nicht töten. Nicht, wenn sie unschuldig ist.«
    »Ihre Schwester rennt durch die Stadt und benutzt ihre Magie, um Leute zu foltern! Was glaubst du, wie unschuldig Haley ist?«, blaffte ich.
    Der Detective sah mir direkt in die Augen. »Haley James könnte bis zum Hals mit drinstecken, so wie Finn in deinen Angelegenheiten. Oder sie könnte so unschuldig sein wie das kleine Mädchen, das in seinem Prinzessinnenschloss spielt, während seine verdorbene

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