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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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mir.«
    »Beau, du kannst deinen Willen nicht immer durchsetzen«, betonte sie wider ihr besseres Wissen.
    »Doch.«
    »Diesmal nicht. Es ist mir egal, wieviel du Solignac bezahlt hast. Ich lasse mich zu nichts zwingen.«
    »Weißt du nicht mehr, wie oft ich dich schon bewogen habe, meine Wünsche zu erfüllen?«
    »Warum bemühst du dich so um mich?« fragte sie sarkastisch. »Sicher gibt’s genug Frauen, die du zu nichts zwingen mußt.«
    »Ich bevorzuge dich.«
    »Aber ich dich nicht.«
    »Großer Gott, Serena, können wir diesen Streit ein andermal fortsetzen? Ich habe tagelang nicht geschlafen.«
    »Was glaubst du, wie viele schlaflose Nächte ich verbrachte, nachdem du mich verlassen hattest?«
    »Verdammt«, flüsterte er und sank erschöpft in einen Sessel. »Wann ich seither geschlafen habe und wann nicht, weiß ich nicht genau. Meistens war ich betrunken. Du ahnst nicht, was ich alles versucht habe, um dich zu vergessen.«
    Plötzlich erkannte sie, daß er ihr nicht nur nach Mailand gefolgt war, um eine flüchtige Leidenschaft zu befriedigen oder seine Willenskraft zu beweisen. Ihr Herz begann wie rasend zu schlagen.
    »Komm her«, bat er leise. »Ich werde dich nicht vergewaltigen. Dazu bin ich viel zu schwach.«
    »Wie lange warst du unterwegs?« Zögernd ging sie zu ihm.
    »Vier oder fünf Tage.«
    »Weil du mich liebst.«
    Er schüttelte den Kopf und wich ihrem Blick aus. »Das glaube ich nicht.« Rastlos rutschte er im Sessel umher. »Oder doch – vielleicht …« Als wollte er sich vor Dämonen schützen, zog er den Kopf zwischen die Schultern. »Aber ich kämpfe dagegen an«, seufzte er und starrte aus dem Fenster.
    Obwohl dieses Geständnis kein Grund zu überschwenglicher Freude war, lächelte Serena. Wie schwer mußte es ihm gefallen sein … »Vermutlich möchtest du nicht heiraten.«
    »Um Himmels willen, nein!« rief er entsetzt. »Dafür bin ich noch viel zu jung.«
    »Dann sollten wir vernünftig sein. Du sträubst dich gegen die Ehe, und ich habe keine Lust, die kurzfristige Rolle einer Geliebten in deinem Leben zu spielen.«
    Trotz seiner Müdigkeit zwang er sich, die Nebel aus seinem Gehirn zu verscheuchen. Er wollte sie nicht verlieren. Monatelang hatte er erfolglos versucht, sie zu vergessen. Das mußte irgendwas bedeuten. »Und wenn …« Der schockierende Gedanke drohte seine Zunge zu lähmen. »Und wenn wir heiraten?« Vorsichtig wagte er sich in eine unbekannte, unbegreifliche Welt. »Die Ehe hat Nevilles und Harpers Leben kaum verändert«, murmelte er vor sich hin. »Meine beiden Freunde amüsieren sich immer noch nach Lust und Laune, so wie in ihrer Junggesellenzeit.«
    »Eine solche Ehe lehne ich ab«, erwiderte sie, wenn sie auch wußte, daß sie Hoffnung schöpfen und einfach ja sagen sollte.
    Die Lider halb geschlossen, schaute er sie an. »Es ist wirklich schwierig, dich zufriedenzustellen.«
    »Wenn du mich betrügst, würde ich Höllenqualen erleiden.«
    »Andere Ehefrauen haben’s auch überlebt.«
    »Aber ich will’s nicht überleben.«
    »O Gott, ich habe keine Ahnung, wie man einer einzigen treu bleibt. Das schaffe ich nicht.«
    »Ich verstehe …« Und sie verstand es tatsächlich. So viele Frauen lagen dem jungen, attraktiven Sohn des Herzogs von Seth zu Füßen. Und wenn er irgendwann in ferner Zukunft heiraten sollte, würde er gewiß eine vornehmere Frau wählen. An die unbedeutende Serena Blythe würde er sich niemals binden – nicht zu ihren Bedingungen.
    Abrupt stand er auf. Seine Erschöpfung war verflogen.
    Hoch aufgerichtet stand er vor ihr, und seine unverkennbare Entschlossenheit veranlaßte sie, einen Schritt zurückzutreten.
    »Also verstehst du’s, was immer diese Platitüde heißen mag. Aber dein Verständnis hilft mir nicht, mein Problem zu lösen. Ich bin durch halb Italien geritten, um mit dir zu schlafen. Und genau das werde ich jetzt tun.«
    Sie wich noch weiter zurück, bis ihr Rücken gegen die Wand stieß. Beau folgte ihr auf dem Fuße.
    »Wollen wir gemeinsam ins Paradies entfliehen?« flüsterte er an ihren Lippen, und sie spürte seinen warmen Atem. »Was hältst du davon?« Mit beiden Händen umfaßte er ihr Gesicht und preßte seinen Körper an ihren.
    »Würdest du mich zwingen?« hauchte sie.
    »Wie die Röte in deinen Wangen verrät, ist das sicher nicht nötig.«
    »Bitte, Beau …« Sie stemmte sich gegen seine Brust.
    Aber er packte ihre Hände und drückte sie an die Wand. »Vielleicht wirst du diesmal ein Kind empfangen.

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