Spion der Liebe
Würdest du dich darüber freuen?«
O ja, dachte sie. Sooft hatte sie davon geträumt. »Wärst du mir dann treu?«
Verwirrt rückte er von ihr ab. »Zum Teufel, wie soll ich das wissen!« entgegnete er brüsk. »Oh, verdammt…« Mit einem leidenschaftlichen Kuß verschloß er ihr den Mund und überließ sich den Gefühlen, die ihn so lange verfolgt hatten. »Was immer auch geschehen mag, jetzt gehörst du mir. Heute und morgen, nächsten Monat – vielleicht nächstes Jahr.« Er zerrte ihre Röcke hoch, schob ein Knie zwischen ihre Beine und neigte sich zu ihr. »Beim ersten Mal machen wir’s im Stehen. Das hat dir immer gefallen.« Ungeduldig öffnete er seine Breeches. »Und danach ziehen wir uns aus.« Als er in sie eindrang, überwältigten ihn süße Erinnerungen. Zärtlich umfaßte er ihre Schultern. »Wie ich dich vermißt habe …« Ihr Duft war so vertraut, ihre Wärme, nach der er sich so inbrünstig gesehnt hatte, umhüllte ihn.
Obwohl sie es nicht wollte, wisperte sie: »Ich liebe dich.«
Sekundenlang schloß er die Augen, von tiefer Zufriedenheit erfüllt, und begann sich in ihr zu bewegen. Ja, sie gehörte wieder ihm. Jetzt spielte es keine Rolle mehr, daß sie sich in Zorn und Bitterkeit vereint hatten. Nur die Leidenschaft zählte. »Du bleibst bei mir«, flüsterte er und beschleunigte seinen Rhythmus.
Selbstvergessen klammerte sie sich an ihn, begehrte ihn wie eh und je, und eine heiße Freude verdrängte alle Probleme.
»Du bleibst bei mir«, wiederholte er und hielt ihre Hüften fest.
»Das weiß ich nicht«, erwiderte sie mit bebender Stimme, dem Höhepunkt nahe.
»Aber ich weiß es. Diesmal wirst du mein Baby empfangen, hörst du?«
Serena erschauerte, von den ersten Wellen ihrer Erfüllung durchströmt. »Ja«, stöhnte sie, nicht mehr fähig, klar zu denken. Und dann begann die berauschende Ekstase, das herzzerreißende Delirium. So lange war es her …
Vom gleichen Entzücken erfaßt, erreichte auch Beau den Gipfel der Lust. »Du gehörst mir«, keuchte er, »mir, nur mir!«
»Eigentlich müßte ich dich hassen.« Kraftlos lehnte sie an seiner Brust.
»Nicht jetzt.« Vielleicht später, dachte Beau sarkastisch, preßte seine Stirn an die Wand und rang nach Atem. Dann hob er Serena hoch, trug sie zum Bett und legte sie auf die zerwühlten Laken. »Und jetzt will ich was für die Dukaten haben, die ich Solignac geben mußte«, verkündete er und kleidete sie zielstrebig aus. »Immerhin sind sie fast hunderttausend Pfund wert.«
»Dann muß ich eine ganze Menge abarbeiten«, flüsterte sie, immer noch von ihrer Leidenschaft erhitzt. »Zieh dich aus, Beau. Ich habe deinen wundervollen Körper so lange nicht gesehen.«
Wie selbstverständlich sie auf ihre sexuellen Gefühle hinwies … Das verblüffte ihn nach wie vor. Rasch schlüpfte er aus seinen Kleidern. »Zufrieden?«
»Sehr.« Langsam glitt ihr Blick über seine kraftvolle Gestalt. »Aber du bist dünner geworden.«
»Nun, die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend. Erst mußte ich Bonapartes Pläne auskundschaften und dann dir nachjagen.«
»Und jetzt bekommst du deinen Lohn. Gib mir mein Lieblingsspielzeug!« Aufreizend spreizte sie die Schenkel, und er verschmolz wieder mit ihr.
Während sie hingebungsvoll die Beine um seine Hüften schlang, seufzte sie leise.
»Hast du in den Armen anderer Männer auch so lustvoll geseufzt?« fragte er.
»Vielleicht!« Wütend zerkratzte sie ihm den Rücken.
»Wenn du das noch einmal machst, wirst du’s bereuen«, drohte er, hielt ihre Arme fest und zog sich zurück, so daß die Spitze seines Penis’ nur mehr ihre Schamlippen berührte.
Zunächst wehrte sie sich gegen ihn. Doch dann begann er sich verführerisch zu bewegen, ohne in sie einzudringen.
Da erlahmte ihr Widerstand. Stöhnend hob sie ihm die Hüften entgegen und nahm ihn wieder in sich auf. Eine unerträgliche Begierde zwang sie, seinem immer wilderen Rhythmus mit gleicher Glut zu begegnen. Als er sich aufrichtete, um ihre Brüste zu liebkosen, verschleierten sich ihre Augen. Heiße Ströme durchfluteten ihren ganzen Körper. Bald erreichte sie einen atemberaubenden Höhepunkt und glaubte, in einem Flammenmeer zu ertrinken.
Gellend schrie sie auf und verlor beinahe die Besinnung.
Wenig später wurde auch Beau von den süßen Qualen erlöst. Erschöpft sank er auf Serenas Körper hinab. »O Gott, du bist einfach hinreißend.« »Aber nicht immer verfügbar, wenn dir gerade danach zumute ist«, fauchte sie und
Weitere Kostenlose Bücher