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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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dunklen Brauen, und sie erkannte, daß er allmählich zu seiner gewohnten Heiterkeit zurückfand. »Dafür bist du mir in anderer Hinsicht durchaus gewachsen, Serena.«
    »Besten Dank, Beau. Meine Mama hat mir erklärt, eine Dame müßte stets Wohlgefallen erregen.«
    »Ein weiser Rat«, meinte er und prostete ihr zu. »Auf das Vergessen.«
    Etwas später, als eine Flasche Champagner und eine Flasche Cognac die letzten leidvollen Gedanken verscheucht hatten, saß Serena auf Beaus Hüften, eng mit ihm verschmolzen. Immer wieder erschauerte sie vor Lust. »Du gehörst mir«, wisperte sie und berührte sein dunkles Haar.
    Wie bezaubernd sie ist, dachte er. Nun, vielleicht hat der Alkohol mein Urteilsvermögen etwas getrübt. Zu seiner eigenen Verblüffung erwiderte er: »Und du gehörst mir.« Das meinte er nicht ernst, und er wäre nicht zu solchen Worten verleitet worden, hätte er der Stimme seiner Vernunft gehorcht. Doch diese Stimme existierte nicht auf dem grauen, winterlichen Atlantik, hundert Meilen von der Küste entfernt. Und Serena verdiente nach all den entbehrungsreichen Jahren ein bißchen Glück.
    Den nächsten Höhepunkt erreichten sie gemeinsam. Ringsum versank die Welt, und in dem berauschenden Paradies, das sie einander schenkten, schien minutenlang die Zeit stillzustehen.
    Plötzlich klopfte es an der Tür. Nur widerstrebend kehrte Beau aus dem Reich der Sinnenlust in die Wirklichkeit zurück.
    »Machen Sie auf!« rief Remy.
    »Verschwinden Sie!« murmelte Beau.
    Aber das ungeduldige Pochen verstummte nicht.
    »Das Essen«, wisperte Serena und versuchte, sich aus Beaus Armen zu befreien.
    »Verdammt …« Mit verschleierten Augen starrte er sie an.
    »Er wird sicher nicht Weggehen.«
    »Wohl kaum.«
    »Ich trete die Tür ein«, schrie Remy.
    »Beruhigen Sie sich, ich komme gleich!« rief Beau, und Serena kicherte. Mit ihren geröteten Wangen sah sie so bezaubernd aus, daß sein Zorn ein wenig nachließ. Vielleicht würde er seinen Plan aufgeben, den Koch über Bord zu werfen.
    »Schau nicht so finster drein, Beau! Ich habe schon so lange nicht mehr coquilles St. Jacques gegessen.«
    »Natürlich will ich dir diesen Genuß nicht verwehren«, seufzte er. Splitternackt ging er zur Tür, sperrte sie auf und öffnete sie. »Wenn Sie das noch einmal machen, werden Sie Neapel nicht lebend sehen, Remy«, warnte er seinen Koch, packte ihn am Arm und schob ihn in die Kabine.
    Diese Drohung schien Remy jedoch nicht zu beeindrucken. »Es wäre ein Schande, wenn diese wundervollen Muscheln verderben würden. Essen Sie im Bett?« Ohne die delikate Situation zu beachten, bedeutete er einem Diener, ein frisches leinenes Tischtuch und zwei gekühlte Champagnerflaschen hereinzubringen. Die abgedeckte Platte mit den Jakobsmuscheln in den Händen, wartete er, während sein Gehilfe das Tuch übers Bett breitete. Der verlegene Junge schaute überallhin, nur nicht in die Richtung Serenas, die sich in ein Laken gewickelt hatte.
    »Sehr gut«, lobte der Koch, nachdem die letzte Falte geglättet war. Schwungvoll stellte er die Silberplatte aufs Bett und nahm den Deckel ab. »Guten Appetit, Mademoiselle!«
    Die Muscheln in der cremigen Weinsauce verströmten einen köstlichen Duft, mit einem Hauch von Schalotten. Zwischen knusprig gebratenen Brotkrumen ragten verlockende Pilze hervor. Remy verneigte sich formvollendet. Gefolgt von seinem Gehilfen, verließ er die Kabine, ohne dem nackten Earl einen Blick zu gönnen.
    Beau warf die Tür hinter den beiden zu. »Wahrscheinlich wäre es sinnlos, den Schlüssel noch einmal herumzudrehen.«
    »Mhm«, stimmte Serena zu, den Mund voller Muschelfleisch und Weinsauce.
    »Laß dich nicht stören«, bat er in sarkastischem Ton.
    Hastig schluckte sie den Bissen hinunter und lächelte. »Remy hat recht, es wäre eine Sünde, die köstlichen coquilles St. Jacques verderben zu lassen. Willst du sie nicht kosten?«
    Einladend klopfte sie neben sich auf das Bett und hielt ihm eine gefüllte Gabel hin.
    »Hoffentlich reichen unsere Lebensmittelvorräte bis Lissabon«, murmelte er und setzte sich zu ihr.
    »Sei nicht so mürrisch! Ich sagte doch, wir holen alles nach. Aber jetzt mußt du erst mal die Muscheln kosten. Schmecken sie nicht himmlisch?« Sie beobachtete, wie er den Bissen zerkaute, den sie ihm in den Mund geschoben hatte. »Weißt du, daß ich noch nie in Lissabon war? Wollen wir die Stadt besichtigen?« Genüßlich steckte sie noch ein Stück Muschelfleisch zwischen ihre Zähne.

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