Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
Vom Netzwerk:
auslassen, Beau? In meinem Zimmer liegt eine Peitsche bereit.«
    »Vielleicht wäre das keine schlechte Idee«, murmelte er und beobachtete das Paar, das übers Parkett wirbelte, die blonden Köpfe viel zu nah beisammen, die Blicke viel zu intim. Erbost ballte er die Hände.
    »Tanz doch mit mir«, wisperte Francesca. »Oder noch viel besser – verschwinden wir. Seit ich dich heute abend hereinkommen sah, sehne ich mich nach dir. Du weißt doch, wie du mich beglücken kannst. Oh, jene Tage auf Capri …« Seufzend schmiegte sie ihren üppigen Busen an seinen Arm.
    Noch vor einem Monat wäre er ohne Zögern mit ihr gegangen. Für ihn war eine Frau wie die andere gewesen, und er hatte nur ein einziges Ziel gekannt – die sexuelle Befriedigung.
    Warum folgte er ihr nicht? Sein Blick wanderte zwischen Francesca und Serena hin und her, als könnte ein Vergleich die Frage beantworten. Eins stand jedenfalls fest – niemals würde er Serena diesem Schurken ausliefern.
    »Bist du eifersüchtig?« fragte Francesca erstaunt.
    »Mach dich nicht lächerlich.«
    »Sie wirkt so jugendfrisch, so unverbraucht.«
    »Aber sie ist nicht jünger als du.«
    »Karl wird sie mit Haut und Haaren fressen.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Also hat sie dich umgarnt. Hinter dieser zarten blonden Fassade muß eine formidable Persönlichkeit schlummern.«
    »Nun, sie versteht es, mein Interesse wachzuhalten.«
    »Was für eine fabelhafte Leistung, wenn man bedenkt, welche Amüsements du gewohnt bist. Wo hast du sie aufgespürt?«
    »Wir sind entfernt verwandt.«
    »Sehr entfernt, nehme ich an.« »Und sie ist auf meinen Schutz angewiesen. Von den Realitäten dieser Welt weiß sie nichts.«
    »Um so besser für sie. Hast du ihr erklärt, wie öde die Welt ist – und daß nur Männer von deinem Kaliber den Frauen die Langeweile vertreiben können?«
    Nachdenklich schaute er sie an. »Du solltest wieder heiraten, Francesca.«
    »Ist das ein Antrag?«
    »Eigentlich müßtest du mich besser kennen. Ich liebe meine Freiheit.«
    »Und ich meine. Glücklicherweise starb der Graf gerade noch rechtzeitig, sonst hätte ich dieses Ekel umgebracht. Übrigens – an deiner Stelle würde ich das Mädchen nicht allzulange mit Karl allein lassen. Sein Charme hat schon vielen naiven jungen Damen den Kopf verdreht.«
    »Könntest du ihn nicht von Miss Blythe ablenken?«
    Kokett klimperte sie mit den Wimpern. »Wenn du mich angemessen belohnst, sobald sie aus deinem Leben verschwunden ist …«
    »Abgemacht.«
    »Nun, dann wollen wir mal sehen, ob Karl mein neues Kleid bemerkt«, murmelte sie und zog ihr Dekollete etwas tiefer hinab.
    »Welches Kleid?« fragte Beau sarkastisch.
    »Du hast’s erfaßt. Wie gut, daß dieser freizügige griechische Stil in Mode ist, solange ich noch jung genug bin, um meinen Nutzen daraus zu ziehen. Werden diese Brüste die süße Unschuld übertrumpfen? Wollen wir wetten?«
    »In dreißig Sekunden hast du’s geschafft. Darauf setze ich fünfzig Pfund.«
    »In zwanzig Sekunden – und du schuldest mir eine Nacht voller spezieller Genüsse.« Weil er wußte, was sie unter ›speziellen Genüssen‹ verstand, zögerte er.
    Mühelos erriet die erfahrene Gräfin seine Gedanken. »Nicht heute, Liebling. Irgendwann.«
    »Einverstanden.«
    Nachdem er sie aufs Parkett geführt hatte, tanzten sie nur ein paar Takte. Dann traten sie dem blonden Paar in den Weg und zwangen es, stehenzubleiben.
    »Jetzt müssen wir die Partner tauschen, Miss Blythe!« rief Francesca atemlos. »Weißt du noch, liebster Karl, wie wir letzten Sommer in Wien nach dieser Melodie getanzt haben?«
    Fasziniert starrte der General auf die hochgereckten Brüste, wie ein Schmarotzer, der plötzlich vor einer reichgedeckten Tafel steht.
    »War es nicht wundervoll in jenem Sommer?« säuselte Francesca. »Diese schwüle Hitze – und die Schlagsahne auf den eisgekühlten Cremes …«
    »Oh, ich liebe Schlagsahne«, warf Beau ein.
    »Eines Tages fuhr ich mit Karl in die Berge«, fuhr Francesca fort und strich über die goldenen Litzen am Uniformrock des Generals. »Es war so kühl und erfrischend. Wir sind in einem kleinen See geschwommen. Erinnerst du dich, Liebling? Beau, du entschuldigst uns doch? Nun möchte ich Karl endlich für mich allein haben.«
    Mit schmalen Augen beobachtete Serena das Paar, das schwungvoll davontanzte. »Sie ist praktisch nackt. Vermutlich hast du sie zu diesem Manöver veranlaßt.«
    »Nun, die beiden sind alte Freunde.«
    »Das merkt man. Diese

Weitere Kostenlose Bücher