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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Bereitwillig erzählte sie der interessierten Donna von ihrer Mutter, die in Florenz zur Welt gekommen war. Und die Hausherrin hatte wortreich von den neuesten Ereignissen in der Nachbarschaft berichtet.
    »Wenigstens mußt du nicht lange suchen, wenn du dich mit jemandem unterhalten willst«, bemerkte Beau, nachdem die Frau hinausgegangen war.
    »Vielleicht hilft sie mir sogar, etwas mehr über die Verwandten meiner Mutter herauszufinden. Papa wußte darüber nicht viel.«
    »Wie die meisten Männer, wenn’s um familiäre Dinge geht. Jetzt hole ich die Kutsche und bringe dein Gepäck hierher. Überleg inzwischen, wo du deine Staffelei aufstellen willst. Wenn ich zurückkomme, bitte ich die Vermieterin um ein größeres Bett.«
    »Gefällt dir das Bett nicht?«
    »Doch, aber für mich ist’s viel zu kurz.«
    »Also wirst du bei mir wohnen?« fragte sie erfreut.
    »Zumindest ein paar Tage, und da möchte ich’s bequem haben.«
    »Das verstehe ich. Frag die Donna, wann wir essen können.«
    »Bist du hungrig? Iß doch was von dem Brot und dem Käse, den wir in Badia gekauft abend. Ich bring was fürs Dinner mit. Ciao, Liebling!« verabschiedete er sich und warf ihr eine Kußhand zu.
    Entzückt erforschte sie ihre Wohnung. Vom Salon führte eine Glastür auf einen schmalen Balkon. Daneben lag ein kleinerer Raum, den man als Arbeitszimmer benutzen konnte. Das Schlafzimmer genügte ihren Ansprüchen vollkommen. Durch die hintere Küchentür gelangte man auf einen weiteren Balkon oberhalb eines Gartens. Ich werde im Salon malen, beschloß sie, in diesem wundervollen Licht. Hier fühlte sie sich zum erstenmal heimisch, seit sie ihr Elternhaus Fallwood verlassen hatte. Wie glücklich sie war … An die Trennung von Beau wollte sie vorerst nicht denken.
    Zwei Stunden später kam er zurück, lief die Treppe herauf und rief, er sei wieder zu Hause.
    Serenas Herz jubelte. Zu Hause … Obwohl sie es besser wußte, klammerte sie sich an diese Worte.
    Einige Träger folgten ihm und schleppten ein großes Bett herauf, das Gepäck, Blumen und Vasen.
    »Dieses Bett hast du nicht von der Vermieterin bekommen«, konstatierte Serena. »Es ist funkelnagelneu. Das kann ich mir nicht leisten.«
    »Darüber streiten wir später. Oder ich lasse dich beim Kartenspiel gewinnen.«
    »Bringst du das Bett zurück, wenn ich gewinne?«
    »Nein, dann darfst du’s mir abkaufen.«
    »Habe ich eine Wahl?«
    Beau gab vor, kurz nachzudenken. »Eigentlich nicht. Und bevor du in Wut gerätst«, fügte er hinzu, als er die Zornesröte in ihren Wangen sah, »pack lieber das Essen aus, das ich fürs Dinner gekauft habe.«
    »Oh, du bist einfach unmöglich«, seufzte sie. Vielleicht war es albern, immer wieder gegen seine Großzügigkeit zu kämpfen.
    Während sie aßen, Wein tranken und den Sonnenuntergang hinter den Hügeln beobachteten, stellten die Männer das neue Bett im Schlafzimmer auf und trugen das alte hinaus.
    »Du verwöhnst mich viel zu sehr«, meinte sie.
    »Gönn mir das Vergnügen und genieße das Leben. Nach meiner Abreise wirst du genug Zeit für deine Arbeit finden.« Dann sah er, daß sie blaß wurde, und fuhr rasch fort: »Vorerst bleibe ich bei dir – wenn’s dir nichts ausmacht.«
    »Gar nichts«, erwiderte sie leise.
    »Und was wollen wir morgen unternehmen?«
    Er blieb noch eine ganze Woche bei ihr. Stundenlang wanderten sie durch die Straßen der Renaissance-Stadt, besichtigten Kunstschätze, stiegen auf den Duomo und den Campanile, schlenderten durch die Boboli-Gärten und bewunderten Michelangelos David, dessen Marmoraugen zu leben schienen. Der Palazzo Vecchio, der einige Jahrhunderte der Horentiner Geschichte repräsentierte, erinnerte Serena an die Vergänglichkeit aller Dinge, ebenso wie die kostbaren, von den mächtigen Medici gesammelten Meisterwerke in den Uffizien. Manchmal unternahmen sie Ausflüge, fuhren zu den etruskischen und römischen Ruinen von Fiesole und besuchten das Kloster, das nach Michelangelos Plänen in den Bergen nördlich der Stadt erbaut worden war. Und die Nächte gehörten ihrer leidenschaftlichen Liebe.
    Eines Abends begann Serenas Monatsblutung. Sie war ungewöhnlich still und in sich gekehrt.
    »Fühlst du dich nicht wohl?« fragte Beau.
    »Doch. Ich bin nur erleichtert.«
    »Hast du befürchtet, du wärst schwanger?«
    »Ja.«
    »Aber deine Angst war zum Glück unbegründet. Immerhin waren wir ein paarmal unvorsichtig.«
    »Zweifellos muß ich mich glücklich schätzen«, erwiderte sie kühl

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