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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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die Schultern straffen, die Zähne zusammenbeißen und die Augen katzenartig zusammenkneifen. Ich warf mein falsches Haar über die Schulter.
    »Hören Sie, ›großer Junge‹, ich habe vielleicht Eierstöcke, aber deswegen sitze ich noch lange nicht zu Hause und stricke, während Richard sich auf der Flucht vor einem Killer befindet. Auch wenn er mit Aschenbrödel verheiratet ist.«
    Oka y … vielleicht war es keine so gute Idee, solche Reden vor einem Cop zu schwingen. Ramirez starrte mich an, ganz der böse Cop. Ich betete im Stillen, dass er nicht nach seinen Handschellen griff. Die Nacht im County-Gefängnis zu verbringen, entsprach nicht meiner Vorstellung von Spaß. Und in dieser Aufmachung würde es wahrscheinlich noch weniger spaßig sein, als den lila Menschenfresser auf einem Laufsteg in Mailand vorzuführen.
    Gerade als ich mich der Gnade des Gesetzes ausliefern wollte, legten sich Ramirez’ Augenwinkel in Fältchen. Seine Mundwinkel hoben sich.
    Und dann lachte er laut heraus.
    Eigentlich hätte mich das ärgern sollen, aber stattdessen merkte ich, wie meine Angriffslust schwand. Er hatte ein wirklich tolles Lachen. Tief und volltönend. Auch sein Gesicht war auf einmal ganz verändert. Für einen Moment sah ich das Cover-Model, das er in einem anderen Leben hätte sein können.
    »Na gut«, sagte er, als er sich endlich beruhigt hatte. »Ich schlage Ihnen einen Deal vor.« Er lehnte sich so nah zu mir, dass ich seine Seife riechen konnte. Ivory. Ich atmete den Duft ein. Diese Marke hatte ich schon immer gemocht.
    »Was für einen Deal?«
    Er sah mir fest in die Augen und sagte in einem viel zu intimen Ton: »Keine Spielchen mehr.«
    Huch! Ich hoffte, dass er über den Fall sprach. Okay, ich gebe zu, ich musste wieder an Danas »animalischen Sex« denken. Nur ganz kurz!
    »Was wollen Sie wissen?«, quiekte ich.
    Sein Blick flackerte nicht einmal. »Alles.«
    Das war viel. Ich entschloss mich für die Kurzversion. »Okay. Ich war gestern in Richards Büro, als Greenway anrief. Ich verfolgte den Anruf zurück zum Moonlight Inn, und meine beste Freundin Dana und ich haben uns wie Nutten angezogen, damit der Nachtportier uns Greenways Zimmernummer verriet. Aber als wir vor der Zimmertür standen, hat jemand auf uns geschossen, deshalb sind wir schnell abgehauen.«
    Dieses Mal wanderten Ramirez’ Augenbrauen gen Norden.
    »Sie haben den Anruf zurückverfolgt?«
    »Okay, vielleicht nicht zurückverfolgt, aber ich habe die Empfangsdame mit einer Maniküre bestochen, damit sie die Nummer für mich nachsieht.«
    »Jesses.« Er verdrehte die Augen.
    Ich musterte ihn böse. »Hey, es hat geklappt, oder nicht? Jetzt sind Sie an der Reihe. Was machen Sie denn hier?«
    Ramirez nahm einen Schluck von seinem Bier und sah mich an. Ich bekam Angst, dass er einen Rückzieher machen würde.
    »Okay. Jemand hat uns einen anonymen Tipp gegeben, dass Devon Greenway im Moonlight Inn in North Hollywood wohnt. Wir haben den Anruf zu Ihrer Handynummer zurückverfolgt. Und damit meine ich, mit Hilfe der Technik. Wir mussten niemandem eine Maniküre versprechen.«
    Jetzt war es an mir, die Augen zu verdrehen.
    »Also habe ich ein paar Uniformierte hingeschickt, um nachzusehen. Sie können sich meine Überraschung vorstellen, als ich auf dem Weg dorthin Ihren roten Jeep entdeckte.«
    Ich ignorierte seine Ironie. »Haben Sie Greenway verhaftet?«
    »Nein.«
    »Nein? Was soll das heißen?« Meine Stimme war schrill geworden und drohte wieder zu kippen. Voller Panik flog mein Blick kreuz und quer durch den Raum. Auf einmal fühlte ich mich in der Anonymität des Mulligan’s gar nicht mehr sicher. Jeder dieser Fremden konnte plötzlich eine Waffe zücken.
    »Das soll heißen, dass das Motelzimmer leer war. Es war niemand da.«
    Zum zweiten Mal in ebenso vielen Tagen musste ich mich sehr zwingen, nicht zu hyperventilieren. Mit zitternden Händen packte ich das Glas fester und kippte den Rest meiner Diät-Cola hinunter. Zu hastig. Ich erwischte die falsche Röhre und begann schnell und flach zu keuchen wie eine läufige Hyäne. Ramirez klopfte mir auf den Rücken, dass mir Tränen in den Augen standen, als ich mich endlich wieder im Griff hatte.
    Er sah mich nur kopfschüttelnd und mit einem leichten, süffisanten Grinsen an und nahm einen weiteren Schluck Coors.
    »Er war da«, sagte ich. »Ich schwöre, dass er da war. Er hat mich gestern von dort aus angerufen. Das können Sie in den Anruflisten von Richards Kanzlei nachprüfen.

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