Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
Vom Netzwerk:
Waffe durch die Tür stürzen könnte. Vielleicht Ramirez.
    Mich schauderte bei der Vorstellung, und auf einmal hatte ich es eilig, Richard außer Sichtweite zu bringen.
    Ich folgte ihm den Flur entlang zu den Aufzügen und hinauf in den zweiten Stock. Vor Zimmer 214 blieb er stehen und schloss die Tür auf. Die Einrichtung war einfach. Ein Doppelbett mit einer Tagesdecke mit Wüstenmotiven, zwei Aquarelldrucke an der Wand und ein TV -Tisch und ein kleiner Schreibtisch in einer Ecke. Die Standardeinrichtung eines Motels. Richard ging sofort zum Fenster und äugte durch die rostfarbenen Vorhänge.
    »Richard, vielleicht sagst du mir jetzt erst einmal, was eigentlich los ist.«
    »Nichts ist los. Ich brauchte einfach ein wenig Abstand, wie ich dir schon gesagt habe.«
    »Na klar! Und dies ist der Club Med. Hör endlich auf, mir Unsinn zu erzählen, Richard.«
    Er ging durch den Raum und setzte sich aufs Bett. Er wirkte immer noch zerfahren, sein Körper vibrierte beinahe vor Überdrehtheit. »In Ordnung, Maddie. Ich sage es dir. Aber ich will nicht, dass du sauer auf mich bist.«
    Da musste ich ihn wahrscheinlich enttäuschen. Aber ich nickte trotzdem.
    Richard seufzte. »Ich wollte nicht, dass alles so aus dem Ruder läuft. Und es tut mir leid, dass ich einfach so verschwunden bin, aber ich wollte vermeiden, dass mir jemand folgt. Ich musste weg.«
    »Wegen Greenway?«
    »Ja.«
    Ich setzte mich neben ihn. Er sah so jämmerlich aus, dass er anfing, mir leidzutun. »Vielleicht fängst du am besten von vorne an.«
    Richard seufzte wieder. Dann erzählte er mir dieselbe Geschichte wie schon Ramirez. Richard hatte Schulden gehabt, und als Greenway Geld hin und her schieben wollte, hatte Richard sich bereit erklärt, die Briefkastenfirmen in Mrs Greenways Namen zu gründen, für einen kleinen Anteil am Gewinn. Zwei Millionen Dollar klein. (Wenn dies alles vorbei war, schuldete er mir ein Paar sehr teure Blahniks.) Laut Plan hätten Greenways zwanzig Millionen auf Schweizer Konten transferiert werden sollen, ohne dass es jemand aufgefallen wäre. Dann aber hatte ein übereifriger Sachbearbeiter bei der Börsenaufsichtsbehörde einen kleinen Buchungsfehler gefunden. Von da an war alles schiefgelaufen.
    Um es noch schlimmer zu machen, waren in dem ganzen Hin und Her mit den Dokumenten die zwanzig Millionen Dollar verschwunden. Greenway hatte Richard verdächtigt, und Richard hatte angenommen, Greenway wolle ihn nicht ausbezahlen. Keiner von beiden hatte die Stadt ohne das Geld verlassen wollen, aber als plötzlich gegen Newtone Technologies ermittelt wurde, waren sie beide untergetaucht.
    »Wie verliert man denn so einfach zwanzig Millionen Dollar?«, fragte ich, als er fertig war.
    »Ich habe keine Ahnung. Wir haben das Geld über eine Reihe verschiedener Konten laufen lassen, damit es nicht zurückverfolgt werden konnte. Und es ist auf keinem von ihnen.«
    »Tja, wer hatte denn Zugang zu diesen Konten?«
    »Nur Greenway, seine Frau und ich.« Richard schwieg. Er musste mir wohl angesehen haben, dass ich eins und eins zusammenzählte, denn er protestierte schnell mit hoher, weinerlicher Stimme. »Hör mal, ich weiß doch, dass es schlecht für mich aussieht. Ich habe niemanden umgebracht. Ich war hier, die ganze Zeit. Mäuschen, ich schwöre dir, so etwas würde ich niemals tun.«
    Auch wenn diese neue weinerliche Seite an Richard anfing, mir auf die Nerven zu gehen, war ich doch geneigt, ihm zu glauben. Richard hatte nicht die Nerven, jemanden zu erschießen, geschweige denn, sich ins Valley hineinzuwagen.
    Als Richard aufstand und wieder aus dem Fenster sah, kam mir noch eine andere Idee. Bunny hatte zugegeben, bei einem der Treffen zwischen Greenway und Richard anwesend gewesen zu sein. Was wäre, wenn Greenway sich genauso unvorsichtig mit einer anderen Geliebten verhalten hätte? Was, wenn eine von ihnen cleverer war, als sie aussah? Unglücklicherweise war die Liste von Greenways Bettgespielinnen ungefähr so lang wie die Brautschleppe meiner Mutter.
    Gerade wollte ich Richard fragen, was er von Greenways außerehelichen Aktivitäten wusste, da klopfte es an der Tür. Mein Magen machte einen Satz.
    Ramirez.
    Richard sprang vom Fenster weg, sein Blick schoss wild von mir zur Tür.
    »Wer ist das?«
    Ich biss mir auf die Lippe. »Ich, äh, ich habe einen Ersatz für dich für die Hochzeit gefunden.«
    »Ersatz?«
    »Eigentlich hat er mich nur gefahren.« Und mir das Knie getätschelt und einen Zungenkuss gegeben.
    Richard

Weitere Kostenlose Bücher