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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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entschlossen, nicht wieder zu weinen. In den letzten Tagen hatte ich so oft geweint, dass es für den Rest meines Lebens reichte. Und ganz bestimmt nicht wegen zwei solcher Idioten wie Richard und Ramirez.
    Ich hasste sie beide. Richard konnte meinetwegen hinter Gittern schmoren, und Ramire z … nun, Ramirez konnte mich mal kreuzweise. Vor nicht ganz fünfzehn Minuten hatte er mir noch die Zunge in den Hals gesteckt, und jetzt hörte er mich nicht einmal an. Typisch Mann. So war das. Ich hatte genug von ihnen. Von der gesamten männlichen Spezies. Vielleicht würde ich meine Großmutter stolz machen und doch noch ins Kloster gehen.
    Da wir gerade von meiner Großmutter sprache n …
    Sicher würde jemand von der Rezeption nach mir suchen, wenn ich noch länger hier sitzen und in Selbstmitleid schwelgen würde. Und ich würde sehr ungern meiner Familie alles erklären müssen. Wie viele »Gegrüßet seist du, Maria« würde man wohl beten müssen, wenn man mit Kriminellen schlief?
    Denn jetzt erst dämmerte mir, dass Richard genau das war. Selbst wenn er mit den Morden nichts zu tun hatte, hatte er doch die Unterschlagung begangen. Wirtschaftskriminalität war schließlich auch Kriminalität.
    Auf einmal hatte ich das Gefühl, dass der verdorbene Burrito von eben wie Blei in meinem Magen lag.
    Ich verließ das Zimmer, schloss Richards Tür hinter mir und nahm den Aufzug hinunter in die Lobby. In ein paar Minuten würde Ramirez’ Spurensicherungsteam das Zimmer nach Beweisen durchkämmen. Und im Moment war ich nicht in der Stimmung für eine weitere Behandlung mit der Fusselrolle.
    Ich kam gerade rechtzeitig im Festsaal an, um Mom ihren Brautstrauß werfen zu sehen. Sowohl Mrs Rosenblatt als auch Dana stürzten sich darauf. Ein paar Perlen sprangen von Mrs Rosenblatts hawaiianischem Kleid, aber schließlich war es Dana, die die Blumen fing. Und dann verzückt Ohne-Hals anschaute. Der Arme wusste gar nicht, auf was er sich da eingelassen hatte.
    Ich glaube, für den Rest der Feier gelang es mir recht gut, so zu tun, als wäre in Maddies Leben alles in bester Ordnung. Ich erwiderte nichts auf Großmutters wenig dezenten Hinweis auf meine biologische Uhr und Ramirez’ Eignung als katholischen Ehemann und sah stoisch zu, wie meiner Mom das Strumpfband ausgezogen wurde.
    Als wir dann endlich alle zusammen Seifenblasen aus winzigen glockenförmigen Stäbchen pusteten und Mom und Stiefpapa in einen Mercedes Baujahr 74 sprangen, auf dessen Rückfenster in Rasierschaum »Just married« stand, fühlte ich mich, als hätte ich einen Marathonlauf absolviert. Wenn ich das Plastiklächeln noch länger hätte halten müssen, hätte ich wohl für immer wie die muntere Reporterin ausgesehen.
    Als ich ihnen dann hinterhersah, als sie davonfuhren, fühlte ich mich auf einmal sehr einsam. Richard war auf dem Weg ins Gefängnis; das, was immer zwischen mir und Ramirez gewesen war, war vorbei; Dana und Ohne-Hals waren zu einer nächsten Nacht mit tollem Sex verschwunden; und selbst Mom und Stiefpapa würden für die nächsten vierzehn Tage in den Flitterwochen auf Hawaii sein. Jetzt gab es nur noch mich und den lila Menschenfresser. Ich seufzte tief.
    Mrs Rosenblatt fuhr mich zurück zum Sixpack , wo mein kleiner roter Jeep die Nacht verbracht hatte. Als ich endlich vor meinem Haus anlangte, war es dunkel, und ich war todmüde. Ich tat mir selbst furchtbar leid, wie es manchmal vorkommt, wenn man kurz vor der totalen Erschöpfung steht, schleppte mich die Stufen hoch und schloss die Tür auf. Ohne das Licht anzuschalten, ließ ich mich auf die Schlafcouch fallen.
    Ich nahm mir fünf Minuten, um zu weinen. Nur fünf Minuten. Das musste reichen. Dann würde ich über den Mistkerl hinweg sein. Für immer. Auch wenn ich nicht genau wusste, über welchen der beiden Mistkerle.
    Richard, oder nicht? Ich meine, Richard war eigentlich derjenige, über den ich hinwegkommen wollte. Mit ihm hatte ich fünf Monate lang eine Beziehung gehabt, ohne zu wissen, dass er nebenher mit Aschenbrödel verheiratet war.
    Natürlich war ich auch auf Ramirez nicht gerade gut zu sprechen. Doch als ich meine Augen schloss, konnte ich nur daran denken, wie seine Lippen geschmeckt hatten. Wie Kanapees und Champagner.
    Gott, ich war wirklich bedauernswert!
    Ich rollte mich herum und vergrub mein Gesicht in dem Kissen. Mein einziger Trost war, dass der morgige Tag auf keinen Fall schlimmer als der heutige werden konnte.
    Als ich am nächsten Morgen das Sonnenlicht auf

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