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Spionin in High Heels

Spionin in High Heels

Titel: Spionin in High Heels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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sagte sie langsam und ruhig: »Wollen Sie wissen, was ich getan habe?«
    Ich bekam eine Gänsehaut. Würde sie mir jetzt etwa den Mord beichten? Ich fürchtete mich fast zu fragen: »Was?«
    »Ich bin zu seinem Haus gefahren, habe mich in seine Garage geschlichen und habe das Wort ›Bleistiftschwanz‹ in die Motorhaube seines geliebten Mercedes geritzt.« Andi brach in Gelächter aus.
    Verdammt! Nicht die Art von Beichte, die ich mir erhofft hatte. Trotzdem beschloss ich, mir den Bleistiftschwanz für eine spätere Gelegenheit zu merken. Richard hatte eine etwas zu hohe Meinung von seinem BMW …
    »Darf ich fragen, wo Sie vor zwei Tagen abends gewesen sind?«, fragte ich, als Andi sich endlich wieder beruhigt hatte.
    »Beim Yoga. Ich versuche, meinen inneren Frieden zu finden.«
    Eine gute Idee.
    »Oh hey, eins noch. Ähm, Sie besitzen nicht zufällig einen Leopardentanga?«, fragte ich.
    »Nein. Warum?«
    »Oh, nur so. Vielen Dank!«
    Ich legte auf und fand, dass ich nicht viel erfahren hatte. Außer dass Andi Jameson Probleme mit der Aggressionsbewältigung hatte. Nicht, dass ich es ihr verdenken konnte. Den Lack eines fünfzigtausend Dollar teuren Wagens zu zerkratzen, hörte sich sehr therapeutisch an. Im Geist setzte ich ihren Namen auf die Bewerberliste für »Die Rache der Geliebten«.
    Ich klappte mein Telefon zu. Als ich mich umdrehte, stand Ramirez hinter mir.
    Ich stieß ein leises Quieken aus.
    »Wer war das denn eben?«, fragte er.
    »Keiner. Niemand. Nur ein Freund.«
    Er kniff die Augen zusammen, und ich fühlte, dass meine Wangen heiß wurden. »Dieser Freund wird nicht zufällig wegen Mordes gesucht?«
    Ich stemmte die Hände in die Hüften. »Was willst du denn damit sagen?«
    »Nichts. Aber du würdest es mir sagen, wenn Richard anriefe, nicht wahr?«
    »Natürlich.« Doch es hörte sich so wenig überzeugend an, dass keiner von uns beiden daran glaubte. Was mich natürlich noch weiter in die Defensive trieb. »Willst du damit sagen, dass du mir nicht vertraust?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Aber du hast es angedeutet. Genauso wie du angedeutet hast, dass du meiner Großmutter viele katholische Babys bescheren wirst. Lass dir gesagt sein, dass ich keine Babyfabrik bin. Ich habe schöne Beine! Die setze ich nicht aufs Spiel. Und ich habe viele Freunde, die mich anrufen, nicht nur Richard. Und ich kann mit ihnen sprechen, wann ich will, ohne mich vor dir dafür rechtfertigen zu müssen.«
    »Du meine Güte!« Ramirez verdrehte die Augen.
    »Was? Was soll das denn? Das Augenverdrehen?«
    »Spielen deine Hormone verrückt, oder was?«
    Also, wenn man eines niemals zu einer gereizten Frau sagen sollte, dann, dass ihre Hormone verrücktspielen.
    »Wie bitte? Hör mal, du bist schließlich gestern zu mir gekommen, Mr Ich-kann-meine-Hose-nicht-anbehalten. Also erzähl du mir nichts von Hormonen.«
    Ramirez grinste, und wieder erschien ärgerlicherweise dieses sexy Grübchen. »Gestern Abend habe ich aber keine Beschwerden von dir gehört.«
    »Tja, ich war ja auch betrunken.«
    Er trat einen Schritt näher. »Bist du jetzt auch betrunken?«
    »Was? Nein, ich bin nicht betrunken, ich bi n – «
    Aber ich konnte nicht weiterzetern, weil Ramirez’ Mund plötzlich auf meinem lag. Eigentlich wollte ich ihn wegstoßen, fest genug, um das sexy Grinsen aus seinem Gesicht zu vertreiben, aber als seine Lippen die meinen berührten, fühlte ich nichts als Lust. Von meiner Brust bis irgendwo hinunter zwischen meine Beine. Ich legte die Hände Halt suchend um seinen Nacken, und mein Körper schmolz wie Schokolade in der Sonne. Ich hatte einen Anfall von »Ich will Ramirez « – und zwar einen schlimmen.
    Gerade als ich ernsthaft über den Rücksitz von Ramirez’ Geländewagen nachdachte, trat er zurück.
    »Was war das?«, fragte ich außer Atem. Ich glaube, ich keuchte sogar.
    Er grinste. »Ich wollte dir nur zeigen, dass ich recht habe. Irgendwelche Beschwerden?«
    Jetzt war es amtlich. Ich hasste ihn.
    Mein Kopf tat weh, und ich hatte das Gefühl, dass mein Kater zurück war. Nur dass ich mich jetzt müde und grantig fühlte und mir übel wa r – alles auf einmal.
    Ramirez war in erster Linie ein Cop. Und trotz der Tatsache, dass meine Großmutter ihn für einen anständigen, katholischen Jungen hielt, war er kein Mann zum Heiraten. Noch nicht einmal einer für eine feste Beziehung. Außerdem hatte ich schon einen Freund. Irgendwie.
    »Ich, äh, muss mal auf die Toilette.«
    Was ich eigentlich

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