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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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mich aufzurichten. Morpheus tat, als wäre mein Wohlergehen das einzige, was ihn interessierte. Schmeichler ging herum und schwang die Schaufel. Beißer musterte seinen Schmerbauch und überlegte vielleicht, ob er eine Landkarte darauf malen sollte.
    Irgendwo schrie jemand vor Schmerz. Es war jemand draußen vor der Kammer, aber er war nicht wirklich weit weg. Dann schrie noch jemand. Dann hörten wir ein wildes Brummen. Mein Haustierchen kam zurück.
    Der blöde Schmeichler lachte glucksend, als sähe er nun endlich die Chance, sein Comeback als Killer einzuläuten, worauf er vierzehn Jahre lang gewartet hatte. »Geh lieber zu Seite, Kumpel«, riet er Beißer. »Es sei denn, du willst, daß es direkt durch dich hindurchfliegt.«
    Beißer warf einen Blick auf die Leichen, entschied sich für Diskretion und trat rasch zur Seite.
    Einen Moment später kam etwas so schnell durch die Tür, daß man es kaum sehen konnte, und steuerte direkt auf mich zu.
    Schmeichler hob seine Schaufel und trat ihm in den Weg, wobei er die Schaufel mit ausgestreckten Händen schwang und alle Kraft in diesen Schlag legte.
    Bang! Homerun.
    Er ließ die Schaufel mit dem Blatt zu Boden sinken und reinigte sie mit der Schuhsohle. Dabei grinste er über das ganze Gesicht. »So wird man mit diesen kleinen Killern fertig. Sie sind verdammt schnell und noch gemeiner. Aber man kann mit ihnen fertig werden, wenn man sie nicht aus den Augen läßt. Anscheinend hat keiner von euch so einen schon mal gesehen.«
    »Kannst du gehen?« wollte Morpheus wissen und überließ Schmeichlers Schilderung erstklassiger Schläge den anderen.
    Ich versuchte, den Langen zu fragen, wo er schon auf diesen teuflischen Käfer gestoßen war, aber es kam nur zwergisch heraus. Morpheus dachte, ich redete mit ihm. »Gut«, sagte er. »Du bist härter, als gut für dich ist. Laß uns hier verschwinden.«
    Gute Idee. Nachdem wir dafür gesorgt hatten, daß nichts hierblieb, was uns belasten könnte. Obwohl ich es unwahrscheinlich fand, daß man uns nicht erwischen würde. Es gab noch lebende Leute im Haus, und die Schläger draußen konnten auch gezwungen werden, zu verraten, was sie gesehen hatten.
    Winger und ihr Kerl versuchten, sich in die Büsche zu schlagen, aber wie uns D. G. Papagei lautstark erinnerte: Winger im Profil ist schwer zu übersehen.
    »Wir können dich auch hier lassen«, schlug Morpheus vor. »Es gibt genug Taue.« Er deutete auf den Haufen Hanf, den ich hinterlassen hatte.
    »Nein, vielen Dank, danke nein.« Winger wollte nicht bleiben. Es war sehr wahrscheinlich, daß sich das Wetter bald verschlechterte. Der RUF würde erfahren, daß Ingwer zu einem Sieb verarbeitet worden war. Und sie wollten bestimmt Blutrache.
     
    Es war meine Schuld, das gebe ich zu. Hätte ich meine Füße schneller bewegt, hätten wir das Spiel nicht ganz ausreizen müssen.
     
    68. Kapitel
     
    Wir schafften es nicht einmal, die Kammer zu verlassen. Ich bemühte mich, so gut meine Füße mich trugen, aber wir kamen nicht weit.
    Plötzlich heulte Morpheus auf. Wir anderen erstarrten vor Schreck. Noch ein Käfer? Wie konnte das sein? Ahrm sprang hoch und trat zu. Als er in der Luft war, stürmte ein Typ in die Kammer und bot sein Kinn als Ziel für Morpheus' Fuß. Der Mann brach wie vom Blitz getroffen zusammen. Aber eine ganze Meute von Brunos stürmte über ihn hinweg. Er würde überall Beulen haben, und seine Knochen waren sicherlich zu Mehl gemahlen, wenn er überhaupt wieder zu sich kam.
    Außer mir mischten sich alle in den Kampf. Efeu und Poller stellten mich an einer Wand ab und stürzten sich ins Getümmel. Ich stand da und konzentrierte mich darauf, nicht hinzufallen, so daß ich wenig Aufmerksamkeit für meine Kumpel übrig hatte. Ich versuchte zwar, etwas Nützliches aus meinen Taschen zu fischen, aber die Anstrengung war zu groß.
    Ich wußte nicht mal, wer die Leute waren, bis Eisenfaust mitten in der zweiten Welle auftauchte. Bis dahin war es schon zu weit gegangen, als daß man die Angelegenheit noch gütlich hätte regeln können. Überall waren Tote und Verletzte zu beklagen, meist auf Seiten der Leute des Regenmachers. Aber auch der arme Efeu hatte eine falsche Bewegung gemacht und sich fünfundvierzigmal in den Rücken stechen lassen. Der Gottverdammte Papagei riß dem Verantwortlichen die Kopfhaut herunter. Es war ein Rattenmann, der so bekifft war, daß er mit dem Stechen nicht mal aufhörte, um sich den Vogel vom Kopf zu wischen.
    Schmeichler hob

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