Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
Vom Netzwerk:
Eisenfaust an und warf ihn etwa vierzig Meter durch die Luft. Dann stürzte er sich auf den Regenmacher, der gerade in den Raum gekommen war. Er sah, daß Eierkopf schon auf ihn zurannte, und konzentrierte sich darauf, ihm auszuweichen. Dann sah Hackebeil auch Schmeichler kommen. Er schrie auf und duckte sich unter den beiden großen Männern hindurch. Wie hatte er es nur geschafft, so viele Idioten zu finden, die für ihn arbeiteten, wo doch jeder in TunFaire seinen Kopf wollte? Vielleicht hatte er ja wieder seinen Fummel angezogen und wiegte sie in dem Glauben, daß sie für eine Frau arbeiteten.
    Seine Schläger jedenfalls waren ziemlich fassungslos, als sie meine Freunde erkannten.
    Schmeichler war jedoch viel zu versessen darauf, Hackebeil Efeus und sein Leid heimzuzahlen. Er schlug die Leute rechts und links in Stücke, während er hinter dem Regenmacher herstürmte. Aber er holte ihn nie ganz ein und achtete auch nicht auf das, was hinter seinem Rücken vor sich ging. Ich wollte schreien, aber meine Röhre war außer Funktion. Im selben Moment, in dem Schmeichler die Tunte erwischte, rammte ihm jemand einen Dolch in die Wirbelsäule. Ich hätte um ihn geweint, wenn ich es gekonnt hätte. Statt dessen sparte ich meine Luft für einen letzten Gruß auf: »Quaddel daddel. Quaddeldaddeldu.«
    Schmeichler mochte ja tot sein, aber das konnte ihn nicht bremsen. Wer ihm in die Finger fiel, hatte wenig Vergnügen an dieser Erfahrung. Morpheus trug einen gebrochenen Arm davon, obwohl er nichts weiter getan hatte, als sich in Sicherheit zu bringen. Nicht schnell genug.
    Ich versuchte, zu einer Tür zu schleichen, aber meine Füße spielten einfach nicht mit. Ingwers Schläger mußten mehr gemacht haben, als mich nur windelweich zu prügeln. Mich beschlich die böse Ahnung, daß ich diesmal nicht so einfach davonkommen würde wie im Aderlaß-Spital, obwohl Schmeichler die zaghafte Bande demolierte, die Karbunkel angeschleppt hatte. Anscheinend versammelten sich heute alle, die mich je beschattet hatten, im Horst. Und vermutlich glaubten alle, ich hätte mir die geheimnisvolle Trilogie unter den Nagel gerissen.
    Als Schmeichler schließlich zusammenbrach, stach einer der Schläger vom Regenmacher Wingers Liebhaber nieder. Daraufhin sah sie rot und sprang ein paar Jungs an, die versucht hatten wegzuschleichen. Sie schafften es nicht.
    Ich sah mich um. Offenbar waren Winger und Hacker Hackebeil die einzigen unverletzten Mitspieler. Eierkopf lehnte sich an eine Wand. Er war blaß um die Nase. Beißer lag am Boden, aber ich konnte nicht feststellen, wie schwer verletzt er war. Poller, auf dessen Rücken sich D. G. Papagei festgekrallt hatte und wie ein Rohrspatz fluchte, kroch auf Händen und Füßen herum und versuchte vergeblich, sich aufzurichten. Morpheus sorgte trotz seiner Verletzungen dafür, daß keiner von Hackebeils Schlägern ihm jemals wieder an die Wäsche gehen konnte.
    Mir kam die ganze Geschichte wie ein völlig sinnloses Blutvergießen vor. Keiner hatte etwas gewonnen, aber viele hatten alles verloren.
    Ich war stolz auf mich. Mit Hilfe meines Kumpels, der Wand, schaffte ich einen Frühstart zur Tür.
    Diese Anstrengung beanspruchte alle Konzentration, so daß ich dem Kampfverlauf nicht mehr hatte folgen können.
    Es war nicht gut gelaufen. Der Boden war mit bösen Buben übersät, und die Guten waren verschwunden. Außer man zählte Den Gottverdammten Papagei mit, der herumflatterte und den schleimigen Teil seines Vokabulars übte. Ich hätte gern nach Morpheus oder Winger oder irgendwem sonst gerufen, aber leider war mein Sprachrohr verstopft.
    Hackebeil stand immer noch. Genau wie Eisenfaust. Letzterer aber hauptsächlich deshalb, weil er genauso breit wie hoch war und immer wieder auf die Füße kullerte, wenn ihn jemand umhaute. Schmeichler hatte schon die richtige Idee gehabt: Klatscht ihn einfach an die Wand.
    Wo waren meine Kumpels?
    Machten sie die Kumpel von jemand anderem fertig?
    Ich wollte mich gerade weitertasten, als Hackebeil und Eisenfaust auf mich zukamen. Im selben Augenblick stürmte eine neue Mannschaft in die Arena des Schwachsinns.
    Ich erkannte einen. Belindas Fachmann Gottlob Karbunkel. Vermutlich waren seine Begleiter ebenfalls Schläger der Gilde.
    Jetzt wußte ich auch, warum sich meine Freunde in Luft aufgelöst hatten.
    Karbunkel und seine Kompagnons hatten blutunterlaufene Augen. Sie dürsteten nach Rache für die Ereignisse im Jenn-Haus. Wenn sich jemand mit den Kerls von der

Weitere Kostenlose Bücher