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Spitze Buben

Spitze Buben

Titel: Spitze Buben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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gehört.«
    »Ich bin eben altmodisch. Und jetzt erzählen Sie mir Ihre Geschichte, Garrett.«
    »Das Mädchen, nach dem ich suche, sollte hier sein. Ich habe einen Brief bekommen, der angeblich von ihr war. Es war eine Einladung zum Plaudern. Als ich antrabte, haben mich ein paar Schläger überwältigt und unter Drogen gesetzt. Ich bin hier aufgewacht, und war an einen Stuhl gefesselt. Sie haben mir Fragen gestellt, die keinen Sinn ergaben. Dann kam eine Bande von Leuten reingestürmt, und es gab einen Kampf. Jemand hat mich losgebunden, wahrscheinlich, weil er mich für einen ihrer Leute gehalten hat. Und ich bin in Deckung gegangen, weil ich nicht in der Lage war, mich zu verteidigen.«
    Er schien weit weniger von meiner Geschichte überzeugt zu sein als ich. Wieso eigentlich? Er interessierte sich weder für Hackebeil, noch stellte er mir Fragen über meine Geschäftspartner, die vielleicht jemand umherschleichen sah.
    »Warum ist Elias Ingwer so interessant?« wollte ich wissen.
    »Er ist ein verrückter Schwarzkittel, neben dem der Rest vom RUF aussieht wie ein Kaffeekränzchen. Er steckt hinter den Aufständen. Welche Art von Magie benutzt er?«
    »Magie?«
    »Irgendwas hat eine Menge Leichen produziert. Sie wurden durchlöchert wie Siebe. Keine bekannte Waffe schafft so was.«
    »Es hatte auch keine besonderen Vorlieben, Leutnant«, stellte einer von Schraubers Männern fest. Schrauber knurrte.
    »Ich hab' es nicht genau gesehen«, erklärte ich, »aber ich glaube, es war ein Riesenkäfer. Irgendeiner hat ihn mit einer Schaufel unschädlich gemacht.« Besagter Einer und sein fragliches Werkzeug lagen nicht allzuweit entfernt. Schrauber betrachtete ihn einen Moment mit finsterer Miene.
    »Haben Sie bekommen, was Sie hier suchten?« fragte er.
    »Nein! Ich hab' sie nicht mal gesehen. Ich wurde direkt in diesen Raum geschleppt. Wo sie jetzt sein könnte, weiß ich nicht.«
    Erneut zeigte Schraubers Miene, wie wenig er von meiner Geschichte hielt. Die Leute glauben einem einfach nicht mehr aufs Wort. »Ach, wirklich? Ich werde reichlich damit zu tun haben, aus der Schweinerei hier schlau zu werden. Ich möchte später mit Ihnen sprechen. In der Zwischenzeit sollten Sie vielleicht dem Feuerlord Bericht erstatten. Ich glaube, ihm gefällt das Blutvergießen nicht, das Ihnen auf dem Fuß folgt.«
    »Ich kann also gehen?«
    »Nur nicht so weit weg, daß ich Sie nicht finde.«
    »Wie kommen Sie darauf?« Ich versuchte, mich an alte Kriegskameraden zu erinnern, die außer Landes lebten und mich vielleicht verstecken würden.
    »Garrett.«
    Ich blieb in der Tür stehen. »Ja?«
    »Es ist eine sehr ungewöhnliche Mischung von Leichen. Wissen Sie zufällig, wer sie hierhergebracht hat?« Sein Ton und seine Miene verrieten, daß seine Gedanken eine ganz andere Richtung verfolgten als meine.
    »Nicht wirklich. Nicht, daß ich wüßte.«
    »Waren zufällig Zentauren dabei? Oder jemand mit einem ungewöhnlichen Akzent?«
    »Hä?« Er schwebte wirklich in anderen Gefilden.
    »Haben Sie jemanden gesehen, der vielleicht ein Flüchtling aus dem Cantard gewesen sein könnte?«
    »Nicht daß ich wüßte. Warum? Was steckt dahinter?«
    »Es gibt Grund zu der Annahme, daß die Flüchtlinge ihre eigene Schutztruppe organisiert haben. Die von flüchtigen Offizieren Großmonds angeführt werden.«
    »Oh.« Das wäre doch wirklich das Sahnehäubchen. Tun-Faire versteckt die Überlebenden von Glanz Großmonds Leuten. Und dann ... »Sehr interessante Vorstellung.« Schrauber würde diese Idee aufgeben, sobald er einige Leichen identifiziert hatte.
    Ich ging weiter und sorgte dafür, daß ich meine Begleiterin fest im Griff hatte. Dabei achtete ich sehr genau auf ihre freie Hand, damit sie nicht plötzlich in ihre Bluse griff und ein Stück Stahl herausholte.
    Hackebeil hatte immer einen Trumpf in der Bluse.
     

 
70. Kapitel
     
    Daumen Schrauber mußte die ganze Kavalleriebrigade der Geheimpolizei alarmiert haben. Vor der Residenz standen bestimmt zehntausend Pferde, jedenfalls kam es mir so vor. Alle hörten sofort auf, den Rasen in Stücke zu reißen, und sahen boshaft in meine Richtung. Ich humpelte zwischen den Polizeikarren hindurch und machte mich aus dem Staub, bevor sie sich organisieren konnten.
    Sie sind nicht so helle. Wenn man schnell ist, kann man sie überrumpeln.
    Ein Kerl war an mir vorbeigekommen, während ich Ingwers Kellertreppe hochgekrochen war. Anscheinend hatte er Befehle gegeben, mich laufenzulassen, denn kaum

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