Spitze sein, wenn's drauf ankommt
Stichwort Versteckte Fouls. Im Alltag kannst du dir heute allein über das Internet eine unglaubliche Fülle an Informationen über einen Sachverhalt einholen, die dir die anschließende Entscheidung erleichtern.
Der Schiedsrichter weiß genau, dass eine Fehlentscheidung das Spiel entscheiden, seine Leistung zunichte machen und ihn am Folgetag als Buhmann in sämtlichen Medien darstehen lassen kann. Im schlimmsten Fall kostet ihn die Fehlentscheidung seine Karriere. Der Schiedsrichter steht das gesamte Spiel hindurch unter extremsten Druck und ständiger Beobachtung – durch Spieler, Trainer, Medien, Fans im Stadion und Fernsehzuschauer. Gleichgültig, welche Entscheidung er trifft, er hat immer Gegner, denen seine Entscheidung missfällt und die sie anzweifeln.
Und, würdest du auch gerne einmal ein Fußballspiel wie das Finale der Champions League 2010 zwischen Bayern München und Inter Mailand pfeifen? 74.000 Zuschauer allein im Bernabeu Fußballstadion in Madrid und über 100 Millionen Fernsehzuschauer waren am 22. Mai 2010 live dabei. Alle hatten Augen für den Schiedsrichter. Entscheide dich, jetzt!
Soll ich oder soll ich nicht?
„Soll ich oder soll ich nicht?“ Entscheidungen umfassen immer mindestens zwei Alternativen: für oder gegen etwas. Du zermürbst dir den Kopf, weil du eine Entscheidung zu treffen hast, du schiebst sie endlos auf, bis du am Ende keine Entscheidung triffst und doch alles beim Alten lässt. Warum? Weil du Angst hast, Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig bist du unzufrieden mit dir, es nagt an deinem Selbstvertrauen, dass du keine Entscheidung getroffen hast.
Andererseits hast du durchschnittlich bis zu 10.000 spontane Entscheidungen täglich zu treffen – kleine und große, alltägliche und bedeutende, die dein weiteres Leben oder das Leben anderer massiv beeinflussen können. Das beginnt schon beim Aufwachen: „Soll ich liegenbleiben oder aufstehen? Soll ich arbeiten gehen oder nicht? Dusche ich oder wasche ich mich kurz? Schmiere ich Marmelade oder Wurst aufs Brötchen?“ Das setzt sich über den ganzen Tag fort: „Bitte ich den Chef um eine Gehaltserhöhung? Entlasse ich Mitarbeiter? Trenne ich mich von meinem Partner?“ Und endet letztlichbeim Schlafengehen: „Lese ich noch oder mache ich gleich das Licht aus?“ Du siehst: Viele kleine Entscheidungen triffst du unbewusst, speziell große Entscheidungen bewusst. Alle haben Auswirkungen auf dein zukünftiges Leben.
Die Alternative wäre ein Leben, in dem andere die Entscheidungen für dich treffen. Du erinnerst dich an deine Kindheit? Mama und Papa sagten dir, wo es lang geht. Vielleicht haben sie dich sogar in Watte gepackt und dich nie etwas selbst entscheiden lassen.
Wie gefiel dir das damals, dass Mama und Papa alle Entscheidungen trafen? Willst du das dein Leben lang, dass andere für dich entscheiden?
Wenn du dein Recht auf freie Entscheidungen abgibst, dann entscheiden andere für dich. Dein Leben wird zum Zuschauersport. Du siehst – auf der Ersatzbank sitzend – einem Spiel zu, das von anderen gespielt wird, jedoch über dein Leben und deine Ergebnisse entscheidet. Du darfst dann damit leben, dass einige Entscheidungen nicht in deinem Sinne getroffen werden. Dein Leben braucht kein Zuschauersport zu sein. Du kannst dich selbst einwechseln. Dann bist du der Kapitän und kannst das Spiel selbst steuern. Trotzdem darfst du dir Tipps holen oder einen Vorschlag von anderen – deinen „Mitspielern“ – annehmen. Ein glückliches Leben kannst du nur führen, wenn du die volle Verantwortung für dein Leben übernimmst.
Entscheidungen können richtig oder falsch sein. Es sind jedoch niemals die falschen Entscheidungen, die für dein Leben entscheidend sind und wirklich negative Auswirkungen auf dein Leben haben. Jeder Mensch macht Fehler.
Es gibt tatsächlich nur eine wirklich schlechte Entscheidung, die du in deinem Leben treffen kannst – keine Entscheidung!
Auch keine Entscheidung ist eine Entscheidung und hat Konsequenzen. Die fehlende Entscheidung ist am schlimmsten. Erinnere dich einmal an Situationen, die dich in deiner Entwicklung gebremst haben. In diesen hast du in der Regel keine Entscheidungen getroffen. Dein Handeln und Nichthandeln haben ihren Preis, den du zu zahlen hast.
„Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen zu treffen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.“
Charles de Gaulle
Alles, was du heute bist, ist letzten Endes darauf
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