Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Karriere beenden wollte. Ein ehemaliger Superschiedsrichter aus der Kommission hat mich ermutigt, weiter zu machen. Er sagte mir: ‚Wenn du jetzt zurücktrittst, wem tust du damit einen Gefallen? Genau die Personen, die dich nach Hause geschickt haben, hätten doch die größte Freude daran, wenn du jetzt aufgibst. Willst du ihnen wirklich den Gefallen tun?‘ Darauf sagte ich: ‚Nein.‘ Er darauf: ‚Dann pfeife weiter und du wirst sicher deine Spiele noch erhalten.‘ In dem Moment war ich ganz unten, bin jedoch noch stärker als zuvor aus dieser Niederlage wieder aufgestanden.
    No worries – Keine Sorgen!
    Beispiel: Nick Vujicic
    Nick Vujicic ist Australier und strotzt vor Lebensmut. Der heute 27-Jährige schwimmt, surft und spielt Fußball und Golf. Nick hat einen Studienabschluss als Finanzberater und spricht als Motivationsredner regelmäßig vor tausenden Menschen, u.a. in großen Stadien. Vierundzwanzig Länder hat er bereits bereist und lebt aktuell in Los Angeles.
    Diese Geschichte klingt nach einem jungen Mann, der es in seinem Leben bereits weit gebracht hat, denn als 27-Jähriger weltweit Vorträge zu halten, ist schon etwas Besonderes, oder?
    Doch das sah früher ganz anders aus: Nicks Leben ist von Beginn an mit Problemen und Niederschlägen gekennzeichnet. 1982 kommt Nick ohne Gliedmaßen zur Welt – sprich, ohne Arme und ohne Beine. Der Grund: ein seltener Gendefekt. Als ihn sein Vater zum ersten Mal sieht, muss er sich übergeben. Seine Mutter ist so geschockt, dass es vier Monate dauert, bis sie Nick annimmt und in ihre Arme schließt. Sie „lernen“, ihr Kind zu lieben. Bereits mit 18 Monaten bringt sein Vater ihm das Schwimmen bei. Am Oberschenkelansatz hat er einen kleinen Fuß mit zwei Zehen: Nick nennt ihn „Drumstick“ (übersetzt: Trommelstock). Damit kann er Fußball spielen und schreiben. Im Wasser nutzt er ihn als Propeller, um sich fortzubewegen. Mit sechs Jahren lernt Nick, mit seinem Fuß einen Computer zu bedienen. Zu Beginn seiner Schulzeit ist es ihm gesetzlich untersagt, eine normale Schule zu besuchen, obwohl er psychisch gesund ist. Als er schließlich auf eine normale Schule wechselt, wird er dort grausam gemobbt. Mit zehn Jahren ist er so verzweifelt, dass er sich das Leben nehmen will. Er versucht sich in der Badewanne zu ertränken.
    Ein einschneidendes Erlebnis sorgt dafür, dass Nick seinen Fokus wandelt: Seine Mutter zeigt ihm einen Zeitungsartikel über einen Mann, der selbst körperlich eingeschränkt und dennoch sehr erfolgreich ist. Das zeigt ihm, dass es noch andere Menschen mit riesigen Problemen gibt, die damit jedoch positiv umgehen. Über die Jahre lernt Nick, mehr und mehr sein eigenes Leben zu führen. Er rasiert sich, kocht sein Essen und kann sogar telefonieren. Nur für wenige Bereiche hat Nick heute Helfer, die ihn unterstützen. Nick sagt selbst: „Ich habe mich entschieden, dankbar zu sein für das, was ich tun kann, und nicht wütend zu sein über das, was ich nicht tun kann.“
Geht es dir ab und zu schlecht? Quakst du dann darüber? Wie geht es dir anschließend? Glaubst du, dass es dir noch schlechter gehen würde, wenn du weder Arme noch Beine hättest?
    Garantiert. Gleichgültig, welche Misserfolge und Niederlagen dir widerfahren, gleichgültig, welche Schicksalsschläge du erleidest, gleichgültig, wieschlecht es dir geht: Es gibt immer Menschen, die größere Schicksalsschläge erlitten haben und denen es noch viel schlechter geht als dir. Wenn diese Menschen es schaffen – statt über ihre Situation zu quaken – positiv damit umzugehen und dankbar für das zu sein, was sie tun können, dann kannst du das auch. Oder was meinst du?
    Du kannst immer etwas verbessern!
    Häufig ereignen sich in deinem Leben Dinge, die du nur schwer beeinflussen kannst. Die Wirtschaftslage verschlechtert sich und du wirst entlassen, weil du noch jung und unverheiratet bist. Du erkrankst, obwohl du dich gesund ernährst und regelmäßig bewegst. Die Regierung erlässt ein Gesetz, das dir schadet. In solchen Situationen hast du das Gefühl, du hättest keine Chance, etwas zu verbessern. Sicher hast du es bereits erlebt, dass du aus deiner Sicht alles Erdenkliche getan hast, um deine Situation zu verbessern – eine bessere Arbeit zu finden, bessere Ergebnisse zu erzielen, wieder gesund zu werden oder einfach nur ein glücklicheres Leben zu führen. Doch nichts klappte. Du irrst dich jedoch gewaltig, wenn du meinst, nichts verbessern zu können. Du kannst immer