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Splitterfasernackt

Splitterfasernackt

Titel: Splitterfasernackt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilly Lindner
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Passion gekommen bin, obwohl sie schon einige Zeit vor mir dort war.
    »Oje!«, hat sie aufgeregt zu mir gesagt. »Eine Mann hat mich ausgewählt, was ich jetzt machen?«
    »Was?«, habe ich etwas verblüfft erwidert.
    Denn bis zu diesem Moment hatte ich angenommen, dass Valesca den Job schon die ganze Zeit über machen würde. Aber da hat Valesca sich zu mir auf das Bett gesetzt und leise geflüstert: »Lilly, das sein wirklich das erste Mal mit Kunde für mir. Ich nicht weiß, wie das gehen.«
    »Komm«, habe ich gesagt und Valesca an die Hand genommen und von dem Bett gezogen. Dann habe ich ihr gezeigt, wo die Kondome liegen und welche Handtücher für die Kunden sind.
    »Nimm die Laken ganz rechts im Regal, die sind am größten. Und im hinteren Kundenbad haben wir übrigens eine Fußbodenheizung – also, falls dein Gast freundlich zu dir ist, bring ihn dorthin, ansonsten steck ihn in das erste Bad, denn dann kann er ruhig kalte Füße haben.«
    Valesca hat gelacht: »Okay, erste Bad für nicht so gutes Mann, zweite Bad für liebes Mann. Ich verstanden das.«
    »Keine Angst, die meisten Kunden sind nett. Manche sind etwas komisch, aber unfreundlich oder wirklich bescheuert sind die wenigsten«, habe ich noch schnell hinzugefügt und Valesca dabei ein Laken in die Hand gedrückt.
    »Ja, Minny auch sagen so zu mir, und dann sie hat überredet mich kommen hier zum Arbeiten«, hat Valesca erwidert. »Ich glauben euch, nur Problem ist, ich wollen nicht, dass Freunde denken, ich sein Schlampe.«
    »Du bist keine Schlampe. Und du entscheidest selbst, ob dich jemand eine Schlampe nennen darf oder nicht«, habe ich geantwortet. »Außerdem muss man sich nicht prostituieren, um eine Schlampe zu sein, genauso wenig, wie man eine Schlampe sein muss, nur weil man sich prostituiert.«
    »Ach, Lilly«, hat Valesca da geseufzt und ihren Kopf geschüttelt. »Du wirklich nicht passen hierher. Besser du gehen nach Hause und schreiben deine Buch.«
    »Irgendwann«, habe ich gesagt. »Irgendwann gehe ich nach Hause.«
    »Ja, irgendwann wir alle gehen«, hat Valesca nachdenklich erwidert.
    Einen Moment lang war es still.
    Im roten Licht.
    »Soll ich mich schon ausziehen jetzt?«, wollte Valesca dann wissen.
    »Nein, bleib einfach so«, habe ich erwidert. »Mach das bei ihm im Zimmer. Viele Männer mögen es, wenn sie dich ausziehen können oder wenn sie dir dabei zusehen dürfen. Abgesehen davon vergeht die Zeit so viel schneller. Geh einfach zu ihm, rede ein bisschen mit ihm, dann lass dich bezahlen und gib das Geld bei Marla ab. Sag ihr, wie lange er bei dir bleiben möchte und in welchem Zimmer ihr seid, und dann gehst du wieder zu ihm, und alles läuft ganz von allein – du wirst schon sehen.«
    Valesca hat mir einen Kuss auf die Wange gedrückt und ist zurück ins Zimmer vier gehuscht, wo ihr Gast auf sie gewartet hat. Kurz darauf kam sie mit ein paar Scheinen in der Hand wieder heraus.
    »Eine halbe Stunde. Und er hat gegeben Extrageld für mich«, hat sie mir zugeflüstert. »Er duschen noch schnell, dann wir anfangen. Ich so aufgeregt!«
    Nachdem Valesca schließlich mit ihrem Gast in Zimmer vier verschwunden war, habe ich mich zurück auf das Bett im Mädchenzimmer gelegt und ein bisschen geschrieben. Zehn Minuten später stand eine unbekleidete Valesca vor mir.
    »Lilly, er schon ist fertig! Gleich gekommen. Nur ganz kurz Sex!«, hat sie etwas unruhig gesagt und mich hilfesuchend angesehen. »Was ich soll jetzt machen?«
    »Frag ihn, ob er etwas zum Trinken möchte«, habe ich vorgeschlagen. »Oder vielleicht möchte er noch massiert werden, da drüben im Schrank ist Massageöl. Und wenn er schon gehen will, dann ist das auch gut.«
    »Okay«, hat Valesca erleichtert erwidert und ist wieder zur Tür hinaus in Richtung von Zimmer vier verschwunden. Kurz darauf kam sie zurück, um ein Glas mit Cola zu füllen und das Massageöl zu holen.
    »Ist alles in Ordnung?«, habe ich später gefragt, als Valesca frisch geduscht und in ein großes Handtuch gewickelt neben mir auf dem Bett saß.
    »Ja«, hat Valesca gesagt und kaum merklich genickt. »Er eine sehr nette Mann gewesen. Ich okay.«
    Dann hat sie einen Arm um mich gelegt und mich für einen kurzen Augenblick ganz fest an sich gedrückt.
    »Ich hatte auch solche Angst, beim ersten Mal«, habe ich ihr leise ins Ohr geflüstert. »Und obwohl ich mich mittlerweile daran gewöhnt habe, fühlt es sich immer noch wie ein zeitlich begrenzter Frieden an. Als könnte alles in jedem

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