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Splitterndes Glas - Kriminalroman

Splitterndes Glas - Kriminalroman

Titel: Splitterndes Glas - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Road wollten. Oder nach Newmarket selbst.«
    »Oder sie waren auf dem Weg zur A14   Richtung Osten.«
    »Oder das.«
    »Keine anderen Fahrzeuge als gestohlen gemeldet? Um die fragliche Zeit?«
    »Bislang noch nicht. Wir überprüfen das.«
    Will runzelte die Stirn. »Was ist mit dem Transporter?«
    »Wurde ein weiteres Mal gesichtet. Auf der A1   Richtung Norden. Direkt vor Grantham. Wir ziehen alles Material heran, das wir in die Finger bekommen können.«
    »Könnte praktisch überallhin unterwegs gewesen sein«, |233| sagte Will. »Leeds oder Scotch Corner. Sheffield. Nottingham.«
    »Hat keinen Zweck zu raten«, sagte Rastrick. »Da hilft nur Abwarten.«
     
    In sein Büro zurückgekehrt, begann Will, Papiere durchzusehen und E-Mails zu lesen. Er setzte Prioritäten, so gut es ging. Der Mordfall Stephen Bryan war nicht die einzige Ermittlung, für die er nominell verantwortlich war, und jetzt war da noch der Überfall auf Helen und die beiden Studenten, den er natürlich ganz Rastrick überlassen konnte, obwohl beide Männer wussten, dass er das nie tun würde.
    Paul Irving, eigentlich zuständig für den Kontakt zu Familien, war für Helen eingesprungen, und mit Nick Moyles’ Hilfe tat er sein Bestes, um die Ermittlung im Fall Bryan am Laufen zu halten. Bislang jedoch hatten sie weder Erfolg beim Aufspüren des Mannes gehabt, der vor Bryans Haus gesehen worden war, noch hatten sie die Person identifiziert, die eine Nachricht auf seinem Anrufbeantworter hinterlassen hatte. Ein Eintauchen in Russell Johnsons Vergangenheit hatte nichts erbracht, was sie glauben ließ, er hätte bei seiner Geschichte über den One-Night-Stand gelogen oder wäre auf irgendeine Weise in den Mord an Bryan verwickelt. Und immer noch war keine Mordwaffe gefunden worden.
    Will arbeitete noch an seinem Schreibtisch, als Rastrick irgendwann bereits nach sieben in der offenen Tür erschien.
    »Hast du etwa kein Zuhause?«, fragte Rastrick.
    Will sah müde auf. »Nicht, wenn ich nicht bald dort auftauche.«
    »Frauen, Ehefrauen, was auch immer, man kann sie warnen, was auf sie zukommt, und dann nicken sie mit dem |234| Kopf und sagen, sie verstehen das, aber das stimmt nicht, kein bisschen.« Er hustete in die Handfläche. »Keine, die ich hatte, konnte damit umgehen.«
    »Lorraine ist in Ordnung«, sagte Will.
    »Wie lange bist du verheiratet? Fünf Jahre?«
    »In etwa.«
    Rastrick kicherte, was wie ein trockenes Rasseln in seiner Kehle klang. »Wart’s ab.«
    »Danke«, sagte Will. »Vielen Dank.«

21
    Der ausgebrannte Transporter wurde am nächsten Morgen in der Nähe der stillgelegten Eisenbahn zwischen Eastwood und Brinsley gefunden, etwa zehn Meilen außerhalb von Nottingham. Beim Joggen hatte eine Lehrerin den Transporter von dem Pfad aus gesehen, der zur Coneygrey Farm führt, und sich an den Aufruf in den Nachrichten vom Vorabend erinnert. Per Handy benachrichtigte sie die Polizei. Da sich der Fundort so nahe an der Grenze zwischen Nottinghamshire und Derbyshire befand, war es wichtig, dass die Beamten aus Cambridge Kontakt mit den Polizeikräften in beiden Grafschaften aufnahmen.
    Beamte in Schutzkleidung sollten die unmittelbare Umgebung des Fundorts durchkämmen, weil die Person, die den Transporter angezündet hatte, eventuell irgendwelche materiellen Beweise zurückgelassen hatte – einen Faden vom Stoff der Hose zum Beispiel oder einen verlorenen Knopf. Das feuchte Wetter der vergangenen Tage würde das Fotografieren von aufgefundenen Schuhabdrücken sehr erleichtern, weil man nicht – wie auf trockeneren Oberflächen – auf den elektrostatischen Spurentransfer zurückgreifen |235| musste. Das Gleiche galt für die Reifenspuren. Auch Erd- und Schmutzproben mussten genommen werden, weil mit ihnen nachgewiesen werden konnte, dass sich potenzielle Verdächtige am Tatort aufgehalten hatten.
    Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen war, würden schwere Hebevorrichtungen gebracht werden, um den Transporter zur forensischen Untersuchung zu bringen. Wer auch immer ihn in Flammen hatte aufgehen lassen, hatte ganze Arbeit geleistet: Das Innere war wenig mehr als eine verkohlte Hülle, und es war zweifelhaft, ob irgendwelche Abdrücke oder Spuren überdauert hatten.
    Ein Durchbruch war allerdings fällig: Sie konnten hoffen.
     
    Nick Moyles erwischte Will an diesem Nachmittag in seinem Büro. Will tat sein Bestes, die Einzelheiten eines halben Dutzends anderer Fälle zu sichten, die nominell noch immer seiner Aufsicht

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