Spookies (German Edition)
sich auch gehorsam und folgte ihr um das Zelt herum und ein Stück in Richtung des Transporters der Spookies, wo sie stehenblieb und ihm entgegensah.
„Ein Stelldichein auf der Ladefläche eures Transporters?“, Blake maß den Wagen mit einem vielsagenden Blick. „Das hatten wir ja schon ewig nicht mehr!“
Trafker verzog den Mund.
„Werden wir auch nie wieder haben!“, stellte sie klar, dann gab sie sich einen sichtlichen Ruck und machte eine Kopfbewegung zur weiten Landschaft der Altai. „Was ist hier los?“
Blake setzte an etwas zu sagen, aber Trafker zog vorsorglich die Augenbrauen nach oben und hielt die Gewehrkugel hoch, woraufhin Blake den Mund wieder schloss und sein Lächeln verschwand. Nach einer stummen Sekunde rieb er sich über den Nacken und atmete tief ein.
„Es wird einen Überfall geben.“, sagte er dann. „Ich weiß noch nicht ob heute Nacht oder die nächste, aber die Typen, die sich für Mitglieder von der bewaffneten Volkspolizei ausgeben haben es auf das technische Equipment und eingebildete Schätze meiner Truppe abgesehen.“
Trafker nickte.
„Du weißt also, dass das hier keine chinesische Munition ist.“
Blake nickte und sein Gesichtsausdruck machte deutlich, dass er sich allein durch die Annahme, er könne auf den Trick reingefallen sein, beleidigt fühlte.
„Die Volkspolizei käme nicht über die Grenze.“, sprach er aus, was Trafker ohnehin schon wusste. „Und sie hätten die komplette Truppe eingelocht, nicht Stück für Stück.“
„Wir haben hier also echte chinesische Banditen.“, sagte Trafker und Blake nickte. „Warum lässt du die Seismologen in dem Glauben sie wären von der Armee?“
Blake zuckte die Schultern und stemmte eine Hand in die Hüfte.
„Weil sie die Armee immer noch mit Regeln und Gesetzen verbinden. Wenn sie wüssten, dass es einfache Banditen sind, verfallen sie wahrscheinlich in Panik. Und ich kriege einen Haufen panische Forscher nicht allein unbeschadet aus der Sache raus.“
„Seit wann bist du so Pflichtschuldig?“, die Bernsteinaugen verengten sich amüsiert. „Haben sie dich etwa nicht im Voraus bezahlt?“
Blake drehte demonstrativ beleidigt den Kopf zur Seite, aber sein unzufrieden verzogener Mund verriet ihn.
„Es gibt fünfzehn falsche chinesische Soldaten, die erst unsere Hilfskräfte in einer Erdspalte versenkt und dann die beiden Mechaniker an den Haaren aus dem Camp gezerrt haben.“, wieder das Schulterzucken. „Allein kann ich im besten Fall den Rückzug nach Altay sichern, für alles Andere sind die mir zahlentechnisch überlegen. Ganz nebenbei bin ich sowieso kein Mann für diese Art von Ernstfall. Ich leite und lenke die Geschicke lieber aus dem Hintergrund.“
„Und deine Verhandlungsversuche?“, fragte Trafker, auch wenn sie die Antwort schon ahnte.
Blake lachte trocken auf.
„Ich habe mich einen Tag lang um ihr Quartier herumgetrieben und sie ausgekundschaftet.“, stellte er richtig. „Die Hinterwäldlerchinesen denken zwar wir haben irre Reichtümer hier im Camp, weil wir Westler sind, aber was sollten wir ihnen anbieten?“
„Und die Mechaniker?“
Blake schüttelte den Kopf und deutete auf das steinige Gebiet in südlicher Richtung.
„Ich will nur, dass ihr das Lager sichert, bis sie ihre gottverdammten Daten gesichert haben und wir endlich in Richtung Altay fahren!“, er atmete noch einmal tief durch die Nase ein. „Ich bin froh, wenn ich das hier hinter mir habe und keinen der Typen wiedersehe.“
Trafker nickte und steckte die Gewehrkugel ein. Dann verzogen sich ihre Lippen plötzlich zu einem breiten Grinsen und nur eine Sekunde später zuckten ihre Schultern leicht vor Lachen.
„Wir beide sind in hier in der tiefsten Mongolei wirklich aus Zufall aufeinandergestoßen?“, sie lachte leise ihr heiseres Lachen, aber Blake ließ sich dieses Mal nicht zu einem Grinsen hinreißen.
„Vorsehung.“, sagte er und Trafker wurde übergangslos wieder ernst, indem sie den Kopf schüttelte.
„An so etwas glaube ich nicht, und das weißt du.“
Blake nickte, dann wanderte sein Blick für den Bruchteil einer Sekunde über die Schulter zum Lager.
„Ich weiß an was du glaubst.“, dann sah er sie wieder an und ein seltsam verletzter Ausdruck huschte über sein Gesicht. „Mir hast du immer nur den Jingle vorgesungen und ich dachte echt du bist genauso ein einsamer Wolf wie ich. Was hat dein Rudel, was ich dir nicht auch hätte geben können?“
Trafker erwiderte seinen Blick eine kleine
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