Spookies (German Edition)
herum, was dem Ganzen einen Hauch von Ferienlager gab.
Die Frau, Monika, steuerte ein anderes der festen, eckigen Zelte an und die Spookies folgten ihr stumm. In diesem Zelt waren Tische und Bänke aufgestellt worden und an einem Ende befand sich eine kleine Kochstelle.
Zwei Männer und eine Frau saßen an einem der langen Tische und waren über einen ausgebreiteten Plan gebeugt.
Sie sahen auf, als die Stiefel der Ankommenden auf der trockenen Erde knirschten und Schatten die helle Zeltöffnung verdunkelten.
„Monika?“, vergewisserte sich einer der Männer mit zusammengekniffenen Augen. „Wen hast du da bei dir?“
Er sprach überbetontes Englisch, war um die fünfzig und trug einen sorgsam gestutzten, grau melierten Vollbart. Wache, wenn auch misstrauisch blickende, Augen sahen hinter einer eckigen Brille hervor.
„Mr. Boyd hat Wort gehalten, Richard!“, Monika trat an den Tisch und machte eine schwungvolle Geste in Richtung von Trafker und ihren Männern, die sich im Halbdunkel des Zeltes erst mal orientieren mussten. „Wir haben Verstärkung bekommen.“
Offensichtlich handelte es sich bei Richard auch um den Chef der Forschungstruppe, denn er erhob sich sofort und kam auf Blake und Trafker zu, die einen Schritt vor dem Rest der Spookies stehen geblieben waren.
„Mr. Boyd!“, Erleichterung sprach aus seiner Stimme. „Ich hätte nicht gedacht, dass sie uns so schnell Unterstützung besorgen könnten!“
Blake setzte ein breites Lächeln auf. Nichts an seinem Gesichtsausdruck oder seiner Haltung deuteten darauf hin, dass die Kavallerie, wie er sie nannte, eher zufällig als durch seine Hand hier war.
„Darf ich ihnen Major Trafker vorstellen, Richard?“, er deutete auf Trafker neben sich und Richard hielt ihr eine Hand hin, die sie pflichtschuldig ergriff. „Sie führt eines der erfolgreichsten Kommandos im Auftrag der UN.“
Trafker rollte bei dieser überschwänglichen Vorstellung die Augen und ergriff das Wort, ehe Blake ihnen noch ein paar halbgare Heldentaten an den Hals dichten konnte.
„Ihr Scout hatte Glück, dass meine Männer und ich gerade auf einem anderen Auftrag in der Gegend waren.“, stellte sie richtig. „Er erwähnte, dass sie Schwierigkeiten mit den Grenzposten haben?“
Der zweite Mann, ein etwa Mittdreißiger mit stumpfen braunen Haaren und trüben dunklen Augen, lachte humorlos auf.
„Das ist untertrieben.“, stellte er richtig. „Die versuchen uns nacheinander umzubringen!“
Richard bedachte den jüngeren Mann mit einem tadelnden Blick, dann wandte er sich wieder Trafker zu und machte ihr eine Geste sich an den Tisch zu setzen.
„Lucas übertreibt etwas, nehmen sie ihn nicht ganz so ernst.“
Lucas wollte prompt auffahren, aber Richard hielt ihn mit einer harschen Handbewegung davon ab.
„Fakt ist, dass eine Gruppe chinesischer Grenzposten offenbar Anstoß an unserer Anwesenheit hier nehmen. Erst haben sie das Grenzgebiet an den Erdbebenspalten übertrieben genau kontrolliert und uns davon abgehalten Sender und anderes technisches Gerät anzubringen, und nun beginnen sie heftiger zu werden.“
„Sie haben unsere gesamten einheimischen Helfer vertrieben und unseren Mechaniker und dessen Assistenten grundlos verhaftet! Außerdem haben sie unser Lager überfallen und manipuliert!“, warf die zweite Frau ein.
„Sie waren hier im Lager?“, hakte Trafker nach und Richard nickte.
„Zehn bewaffnete Männer kamen und haben unsere beiden Mechaniker verhaftet, weil sie angeblich die Grenze überschritten hatten.“
„Sie haben sinnlos in der Gegend herumgeballert und dabei unseren Generator und die Ausrüstung dermaßen beschädigt, dass wir einpacken können!“, platzte Lucas heraus und schlug mit der flachen Hand wütend auf den Tisch. „Schweine!“
Trafker sah ihn an, erwiderte aber nichts auf seinen Ausbruch.
„Was erwarten sie von uns?“, fragte sie an Richard gewandt. „Wie wollen sie von hier an verfahren?“
Richard seufzte. Er tauschte einen Blick mit den beiden Frauen, vermied es aber absichtlich Lucas Blick zu kreuzen.
„Wir haben zwar nicht die geplante Menge an Daten sammeln können, aber wir brauchen mindestens noch zwei Tage und funktionierendes Equipment um wenigstens diese Daten sichern zu können.“
Trafker nickte.
„Siehst du mal nach dem Generator, Tim?“, fragte sie über die Schulter ohne sich umzudrehen.
„Ich hol nur mein Werkzeug aus dem Wagen.“, Tim erhob sich und berührte Luis an der Schulter, der sich
Weitere Kostenlose Bücher