Spookies (German Edition)
Regal zu Boden sinken.
Alex sah kurz auf ihn herunter und machte sich dann auf den Weg zum Labor.
Die beiden letzte Soldaten aus der Gruppe hatten erst ihrem Kameraden nachgesehen, wie er die Gruppe verließ und auf eigene Faust in den Raum vorgedrungen war, dann hatten sie sich unter Führung der Frau wieder auf den Weg an der Wand entlang und auf dem kürzesten Weg zum nächsten Raum aufgemacht.
Auch an der Schwelle zum Labor hielten sie sich an die Standards, die ihnen ihre Ausbildung mitgegeben hatte, und blieben erst einmal vor dem Türrahmen hocken, ehe sie einen schnellen ersten Blick riskierten. Von ihrem letzten Überfall vorsichtig geworden sicherte der Mann nach hinten ab, während die Soldatin einen halben Schritt in den Türrahmen vorrückte und mit der Waffe im Anschlag sehr gründlich das Gebiet sondierte. Selbst die Decke sah sie sich genau an. Trafker musste grinsen in ihrem Versteck unter einem der Labortische und hoffte insgeheim darauf, dass die beiden ihre Laborfallen umgehen würden und sie ein wenig Action kriegen würde.
Der Vorteil der Rolle des Geiselnehmers war, dass man nicht in Zugzwang war. Die Soldaten mussten vorrücken um ihren Auftrag zu erfüllen, die Spookies mussten dagegen nur warten.
Die Soldatin hatte ihre Einschätzung der Lage beendet und gab dem Mann hinter ihr ein Zeichen ihr zu folgen. Wieder hielten sich beide nahe der Wand und achteten peinlichst genau darauf, wo sie ihre Füße hinsetzten. Trafker sah ihre Füße unter den anderen Reihen von Stahltischen und kniff wieder die Augen in Erwartung ihrer nächsten Falle zusammen, aber kurz bevor die beiden Soldaten die kleine Feder mit dem dazugehörigen Draht berührten, stoppten die Beine und machten einen deutlichen Schritt zur Seite um die Falle herum.
Trafker applaudierte ihnen im Hinterkopf, allerdings kamen die Beine ihrem Versteck immer näher und damit auch dem Durchgang zur Schleuse. Lautlos ließ sie sich aus dem Fach unter dem Tisch gleiten und rollte sich mit einer geschmeidigen Bewegung unter den nächsten Tisch. Dort presste sie sich so flach wie möglich auf den Boden und schlängelte sich weiter darunter entlang, bis sie sich auf gleicher Höhe mit den Beinen in Kampfstiefeln befand. Die Stiefel machten einen Schritt an ihr vorbei und Trafker verdrehte ihr Handgelenk etwas um an die schmale Fernbedienung zu kommen, die in der Seitentasche ihrer Hose steckte. Sie schob sich noch etwas weiter in Richtung der Tischkante, dann drückte sie den Knopf und im nächsten Augenblick schallte Numb von Linkin Park in ohrenbetäubender Lautstärke durch das Labor.
Beide Soldaten sprangen vor Schreck beinahe einen halben Meter in die Luft und rissen orientierungslos ihre Waffen nach oben, während Trafker sich ganz unter dem Tisch vorschob, ihre eigene Waffe zog und dem Hinteren der Beiden, dem Mann, im Aufstehen zwei Schüsse gegen die Brust setzte. Der Soldat stolperte einen halben Schritt zurück und prallte gegen seine Kameradin, die geistesgegenwärtig herumwirbelte und Trafker anvisierte, aber die tat ihr nicht den Gefallen still zu stehen. Mit einem beherzten Sprung war sie direkt vor dem getroffenen Soldaten, packte ihn automatisch an der Weste um den fallenden Körper als Schild aufrecht vor sich zu halten, auch wenn dieser Gegner hier ausnahmsweise nicht tot war.
Die Soldatin schaffte es gerade noch die Augen hinter den grünen Katzenaugen weit aufzureißen, dann sah sie in die Mündung von Trafkers Pistole, aber Trafker hatte Mitleid mit ihr und senkte die Pistole blitzschnell so weit, dass die Farbpatronen sie nicht mitten ins Gesicht, sondern ebenfalls auf die Brust trafen.
Beide Soldaten sahen auf die Farbe an ihren Uniformen, dann ließ Trafker den Mann wieder los und trat einen Schritt zurück. Die Soldaten starrten einen Moment auf die verhüllte Gestalt vor ihnen, dann setzte die Soldatin sich langsam zu Boden und zog ihren Kameraden am Ärmel mit sich herunter.
Alex trat zu ihnen, hatte allerdings keinen Blick für die am Boden sitzenden Soldaten übrig, sondern nickte Trafker nur zu und machte sich mit ihr zusammen auf den Weg zur Kommandozentrale.
„Blau 0.“, sagte sie ruhig und mit einem Grinsen in ihr Headset.
Währenddessen machten sich Tim und Luis keine besonders großen Hoffnungen alle ihrer Soldatengruppe zu erwischen, bevor sie bis zur Kommandozentrale vordringen konnten.
Die Halle, die an ihr Treppenhaus anschloss, war recht klein, eigentlich nur ein großer Raum, der
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