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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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demonstrativ Maximilianus zuwandte, diesen ebenfalls grüßte und mit lauter, klarer Stimme in die Stille rief: „Ave, Julius Quintus Maximilianus! – Ave, Julius Imperator!”
    Sofort traten Prätor de la Forge, Legat Rochester, die planetaren Konsuln und Prokonsuln, die Präfekten sowie eine Reihe weiterer Würdenträger, darunter auch Marcus Falkenberg, wie zuvor abgesprochen vor und wiederholten: „Ave, Julius Quintus Maximilianus! – Ave, Julius Imperator!”
    Fast augenblicklich wiederholte das die Menge und in der Marshalle wie auch im Rest der alten Republik erschallte der Ruf, der durch das Vakuum und die Weite des Alls direkt bis nach Star Island auf Terra ging und dort einen Mann zutiefst schockierte, der glaubte einen cleveren Schachzug getan zu haben, um die Hegemonie zu retten.
    „Ave, Julius Quintus Maximilianus! – Ave, Julius Imperator!”

55
    Terranische Hegemonie, Terra, Star Island, nördliche Anlegestelle, 11.01.2471, 05:30 Uhr GST
    Der Schuss war nach hinten losgegangen. Ganz eindeutig! De Croix gab es zwar nur ungern zu, doch die Reaktion der Römer im Allgemeinen und die von Maximilianus im Besonderen hatten ihn komplett überrascht.
    Der wagemutige Schritt des ehemaligen Ersten Konsuls hatte ihn völlig kalt erwischt. Das Römische Imperium hatte ihn ausgetrickst.
    De Croix stand frustriert auf dem Leuchtfeuer am Ende der nördlichen Mole und schaute zu den Wellen hinab, die sich unter ihm brachen. Immer, wenn er abschalten musste, kam er hierher. Früh morgens oder spät abends, wenn er sicher sein konnte, allein und ungestört zu sein. Er hatte herausgefunden, dass an den vier Seehäfen von Star Island, gerade im Winter, nicht viel los war. Schon gar nicht zu früher oder später Stunde. Die Masse der lebensnotwendigen Güter wurde über die zwei Shuttlehäfen per Leichter oder mit den transozeanischen Monorailbahnen auf die künstliche Insel gebracht. Auch der Personentransport, einschließlich Touristen, wurde über den Luft-, Stratosphären-, Orbital- und dem unterseeischen Monorailverkehr abgewickelt. Lediglich ein paar Kreuzfahrer legten hier auf ihrer Route an. Und natürlich jede Menge Freizeitkapitäne, die hier ihre Boote und Yachten liegen hatten, wenn sie mal nicht ihrem Hobby nachgingen.
    Star Island war, wie jeder wusste, das Weltwunder schlechthin. Technisch wie auch kulturell. Star Island stand auf keinem Gebiet, das eine ehemalige terranische Nation für sich beanspruchen konnte. Es wurde inmitten des Nichts gebaut. Mitten in die Wasserwüste des Pazifischen Ozeans hinein. Auch wenn man heute wohl sicher eher daran gedacht hätte, diese Insel als schwimmende Stadt zu konstruieren, war man damals technisch noch nicht so weit gewesen und hatte am Ende des 22. Jahrhunderts diese gigantische Stadt auf einen Sockel gebaut, der sich vom Meeresgrund erhob und die gesamte überseeische Konstruktiontrug. Die gesamte, fast zehn Kilometer durchmessende Anlage ruhte auf einer Säule, die am oberen Ende nicht breiter als 900 Meter war. Dabei war das Ganze so konstruiert, dass es vom Wasser wie eine wirkliche Insel aussah. Es gab sogar Strände mit Palmen, die bis an das Wasser reichten. Auch ein kleiner Berg vervollständigte das Bild. Lediglich wer das Ganze aus der Luft sah, konnte an der Wasserfärbung erkennen, dass es keine Untiefen vor der Küstenlinie, keine Flachwasserzone außerhalb der künstlich angelegten Badestrände oder größere Abweichungen von einem kreisrunden Umriss der Insel gab. Star Island lag inmitten des pazifischen Dunkelblaus des Ozeans.
    Dieser Umstand war hier, auf der Mole, besonders offensichtlich. Direkt hinter der Mauer begann der unveränderte Ozean. Wenn das Wasser klar gewesen wäre, hätte de Croix von seinem Lieblingsstandort aus direkt auf den fast vier Kilometer unter ihm liegenden Meeresboden sehen können.
    So klatschten auch die Wellen mit fast ungebrochener Kraft donnernd und Gischt aufwerfend gegen den Ringwall der Mole, die die Hafenbucht schützte.
    Gerade jetzt beim Gezeitenwechsel lag ein feiner Sprühnebel über der Molenspitze, die den Hochkommissar auf seinem Beobachtungsposten hoch oben beim Leuchtfeuer einhüllte.
    De Croix genoss das Brausen und stereotype Donnern der sich brechenden Wellen und atmete tief die salzhaltige Luft ein. Wenn er doch immer nur das Meer beobachten könnte, dachte er müde. Doch das war ein Wunsch, dem er sich nicht hingeben durfte. Auch wenn er des Öfteren über seinen Rücktritt nachgedacht hatte.

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