SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)
Leonidas zu einer weiteren Codeeingabe aufforderte und alle sonstigen bisher erschienenen Daten vom Bildschirm verbannte. Weiterhin erschien jetzt unter der Aufforderung ein Countdown: „13 – 12 – 11 – 10 – …“
„Charly, vorherige Daten wieder einblenden“, forderte Thorwald.
„Anfrage aus Sicherheitsgründen verweigert, Cadet-Private Svenson“, kam es vom HausComp. Die drei Kadetten sahen sich erschrocken an.
„Autsch“, war alles, was Mbeki dazu noch einfiel, während der Bildschirm dunkel wurde. Thorwald nahm noch einen Anlauf: „Charly, stelle alte Anfrage mit Sicherheitscode von Sergeant Garvin wieder her!“
„Anfrage aus Sicherheitsgründen verweigert, Cadet-Private Svenson!“
„Tja, das war‘s dann wohl, Leute“, sagte Leonidas. „Weiter sind wir damit auch nicht unbedingt gekommen.“
„Zumindest wissen wir jetzt, dass dein Vater bei den TDGF war und als Major seinen Dienst quittierte“, stellte Mbeki fest.
„Du machst wohl Witze!“
„Was glaubst du denn, Leo, was die Abkürzung ‚Maj’ sonst bedeutet. Auch stimmt mich der Umstand nachdenklich, dass selbst die Liste mit den Lehrgängen und Zusatzqualifikationen nicht vollständig war.“
„Stimmt, das ist mir auch aufgefallen, bevor du zu diesem Link gingst, Leo“, sagte Thorwald nachdenklich.
„Na, was soll‘s. Immerhin weiß ich jetzt zumindest den Rang meines Vaters. Hätte nie gedacht, dass er Offizier war. Kommt, lasst uns von hier verschwinden.“
Gerade als sie aufstanden und den Anti-AV-Schirm ausschalten wollten, leuchtete der Terminalbildschirm noch einmal auf und eine navyblau uniformierte Frau Mitte dreißig ohne Rangabzeichen oder Ordensbänder erschien: „Cadet-Corporal Leonidas Alexander Falkenberg?“
Selbst die ansonsten immer am unteren Bildschirm eingeblendete ID-Adresse fehlte. Die drei Kadetten schauten sich verständnislos an. Woher sollte jemand wissen, wer an einem nun deaktivierten Terminal saß. „Hier, Ma‘am“, antwortete er fast reflexartig, während die Kamera ihn entsprechend fokussierte.
„Es wäre schön, wenn Sie in Zukunft nur die für Sie freigegebenen Daten aufrufen würden – mit Ihrer eigenen Sicherheitsstufe. Lassen Sie mich ausreden, Kadett! Master-Sergeant Garvin wird ebenfalls belehrt werden. Und was Sie, Cadet-Sergeant Mbeki und Cadet-Private Svenson betrifft, Sie dürfen sich, wie ihr Kamerad Cadet-Corporal Falkenberg, als ebenfalls zurechtgewiesen betrachten.“
„Ma‘am! Ich habe eine Frage, Ma‘am“, wagte sich Leonidas vor. Die Frau schaute ihn so durchdringend an, dass er glaubte, die Beine würden unter ihm wegsacken. „Ja, Cadet-Corporal?“
„Ma‘am! Wer sind Sie eigentlich, Ma‘am?“
„Terran Secret Service. Ende!“ Damit wurde der Bildschirm wieder dunkel und ließ drei völlig verwirrte Kadetten mit sich und ihren Befürchtungen allein.
„Immerhin sagte sie ‚zurechtgewiesen‘, nicht ‚verwarnt‘ oder gar ‚gemeldet‘ …“
„Dann hoffe ich mal, Thorwald, dass das einen Unterschied macht“, sagte Mbeki mit tonloser Stimme.
18
Luna, Star Palace, TDF Headquarters, 21.05.2468, 09:23 Uhr GST
Im Besprechungsraum des Leiters des TSS saßen die Bereichs- und Ressortleiter des TSS am Tisch, um ihrem mehr oder weniger wütenden Chef Vice-Admiral Daniel A. Lee die neusten Aufklärungsergebnissehinsichtlich des Verschwindens der Paradise Star nahezubringen. „Nahezubringen“ war noch ein eher geschönter Begriff, da Lee mit den Ergebnissen alles andere als zufrieden war. Den Leiter des Lagezentrums hatte er kurzerhand aus der Versammlung verbannt, da dieser behauptet hatte, seine Ressourcen für Aufklärungsschwerpunkte der aktuellen Lagedarstellung verwenden zu müssen, während der Fall „Paradise Star“ wohl eher die Ressorts Terrorismus, Piraterie und Feldaufklärung betreffen würde. Daraufhin war Lee dermaßen laut geworden, dass die Anwesenden schon ernsthaft glaubten, dass die AV-Abschirmfelder der Stufe 3 hier versagen könnten. Jedenfalls hatte sich der Leiter der Personalabteilung schon mal eine Notiz gemacht – die Nachfolge des Leiters der Nachrichtenzentrale betreffend.
„Meine Damen und Herren, lassen Sie uns ehrlich sein“, sagte Vice-Admiral Lee. „Das ist alles ein wenig zu vage, als dass wir die Flotte mit Bitte um endgültige Klärung losschicken könnten.“ Er räusperte sich und blätterte noch einmal schnell in seinen Makrofolien, die alle einen dicken roten Querbalken aufwiesen, der sie als geheim
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