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SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition)

Titel: SPQR - Der Falke von Rom: Teil 1: Imperium (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Rauschenberger
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auswies. In den Augen von Lee nur deshalb geheim, weil nicht öffentlich werden durfte, wie wenig greifbare Fakten sie enthielten.
    „Genauer gesagt, selbst die verdammten Holomedien haben mehr als wir. Ich fasse noch einmal Ihre Ergebnisse zusammen: Es wurden keine Trümmer des Schiffes entdeckt. Das Schiff ist aber auch nicht an irgendeiner Sensorstation, Nav-Boje, Sprungstation oder sonst wo aufgetaucht. Nicht der kleinste Ortungshinweis, von einer klaren Identifikation rede ich hier gar nicht. Alle Vermisstenlisten stimmen mit der letzten bekannten Passagier- und Besatzungsliste vollkommen überein. Die RecceForce 32 von Naukratis hat eineinhalb Monate nach dem theoretischen Zeitpunkt der Durchquerung der Paradise Star des fraglichen Systems fünfzehn Leichen gefunden. Vierzehn Besatzungsmitglieder und einen Passagier, die scheinbar durch eine Dekompression in den Raum gesaugt wurden. Der Umstand, dass der römische Passagier offensichtlich bewaffnet gewesen sein musste, nur so sind die Energiemagazine in seinen Taschen zu erklären, stimmt nachdenklich, zumal Waffen an Bord verboten sind. Der römische Geheimdienst, der uns auch die Sensordaten des leichten Kreuzers Zama überlassen hat, die uns letztlich auf die Spur der Leichen gebracht haben, hat diesen Passagier, zwar widerstrebend, als Geheimdienstmitglied identifiziert. Damit nicht genug, man teilte uns mit, dass Rom auf allen größeren Schiffen Geheimdienstleute als Besatzungsmitglieder oder Passagiere mitreisen lässt, um Kooperationen von Mitgliedern der Schiffsbesatzungen mit den Piraten zu verhindern.“ Dabei blickte er zum ersten Mal auf und schaute kurz in die Runde. „An der Stelle gab Rom dann zu, dass aus ‚nachrichtendienstlichen Kreisen‘, man beachte das einmal, Rom Kenntnis von Aktionen gegen ein Passagierschiff hatte. Aus diesem Grund hatte Rom an Bord der Paradise Star knapp zweihundert Mitglieder des Geheimdienstes, der Polizei und der Kommandotruppen an Bord. Dereinzige Umstand, warum die Zama nicht die Paradise Star eskortierte anstatt der Fargo Queen, war darin zu suchen, dass für die Paradise Star eine andere Eskorte eingeteilt war, die allerdings im Capri-System einen Maschinenschaden hatte, sodass die Paradise Star für ein paar Wochen allein kreuzte.“ Jetzt schaute Lee Captain (TDSF) Robert Foxworth an, den achtunddreißigjährigen Leiter des Ressorts Navy Intelligence.
    „Das ist richtig, Admiral. Wir haben auch die Logbücher der römischen Fregatten Termini und Gallia überprüft. Die Termini, das Schiff mit dem Maschinenschaden, lag für drei Wochen fest, während die Gallia das einzige Schiff bei Capri war und dort die Jump-Point-Überwachung durchführte und deshalb nicht abgezogen werden konnte. Andere Schiffe waren nicht verfügbar, da Rom die Route Valencia – Rom – Neapel in Eigenregie übernommen hatte.“
    „Aber sie hätten die Zama nach Passage Jump Point nach Capri zurückschicken können“, warf die Leiterin für Information Warfare, Major-General Harriet Gina Price, ein. Die zweiundfünfzigjährige Price, von ihren wenigen Freunden kurz Harry und von ihren zahlreichen Feinden nur Dirty Harry genannt, war in ihrem Ressort ein Ass. Nun blickte sie Foxworth an, als hätte sie wieder einmal eine „informationstechnische Schwachstelle“, wie sie es nannte, entdeckt. Foxworth schüttelte den Kopf und sagte: „Genau das eben nicht. Die Fargo Queen hatte wichtige militärische Güter an Bord, die Rom für seine neuen Zerstörer brauchte. Daher die Kreuzereskorte. Und da Rom ja die Fregatte Termini abgestellt hatte und die Paradise Star nur eine Woche nach der Fargo Queen ankommen sollte …“
    „… und ein weiteres Schiff nicht verfügbar war, wurde beschlossen, abzuwarten“, ergänzte Price.
    „So ist es, Herrschaften“, sagte Lee und blickte wieder in seine Makrofolien. Er blätterte mehrere durch und nahm diejenige mit der Überschrift „Antrag Rom: Verstärkung Jump Point Valencia – Neapel“ zur Hand. Er deaktivierte den Leseschutz, indem er seinen IC kurz über das Blatt hielt. Daraufhin wurde die Text-Oberfläche der Makrofolie, einer aus einem einzigen Molekül bestehenden und daher fälschungssicheren Seite, sichtbar. „Nun“, fuhr Vice-Admiral Lee fort mit einem Räuspern fort: „Es ist nicht so, dass Rom auf diesen Mangel an Schiffen nicht hingewiesen hätte. Genau genommen hätten wir einige unserer frei werdenden Schiffe auch nach Capri schicken können, doch unsere Flotte hatte

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