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Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung

Titel: Sprache, Kommunikation und soziale Entwicklung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Schneeweiß , Theodor Hellbruegge
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6
: 342.
    Remschmidt, H. & Kamp-Becker, I. (2008): Tiefgreifende Entwicklungsstörungen: Autismus-Spektrum-Störungen. In: H. Remschmidt, F. Mattejat & A. Warnke (Hrsg.),
Therapie psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Ein integratives Lehrbuch für die Praxis
. Stuttgart: Thieme.
    Rühl, D., Bölte, S., Feineis-Matthew, S. & Schmötzer, G. (2004): Diagnostische Beobachtungsskala für Autistische Störungen (ADOS). Bern: Huber.
    Schieve, L., Blumberg, S., Rice, C., Visser, S. & Boyle, C. (2007): The relationship between autism and parental stress.
Pediatrics, 119
: 114 – 121.
    Tonge, B., Breton, A., Kiomal, M., Mackinnoin, A., King, N. & Rinehart, N. (2006): Effects on parental mental health of an education and skills training program for parents of young children with autism: a randomised controlled trial.
Journal of the American Academy of Child and Adolescent Psychiatry, 45
: 561 – 569.
    Wiberg, A. & Noterdaeme, M. (2007): Belastung und Lebensqualität von Familien mit autistischen Kindern und Jugendlichen.
Psychiatrische Praxis, 34
: 66 – 68.

KLAUS SARIMSKI
    Störungen der Kommunikation und Sprache bei genetischen Syndromen
Spracherwerb bei eingeschränkten kognitiven Funktionen
    Beim Verstehen gesprochener Sprache muss die akustische Information enkodiert werden, es müssen Regelmäßigkeiten erkannt, wichtige Informationen aus dem Input herausgefiltert werden, die phonologischen, syntaktischen, semantischen und pragmatischen Aspekte der sprachlichen Information verarbeitet, in ihrer Bedeutung erkannt und mit bereits gespeicherten Informationen integriert, gespeichert und zum Abruf bereitgehalten werden. Die Sprachverarbeitung wird dabei vom Kontext der Äußerungen beeinflusst, der in anderen Hirnregionen verarbeitet wird. Eine vollständige Verarbeitung erfordert daher immer die Vernetzung von Informationen aus mehreren Hirnbereichen. Die Sprachproduktion umfasst dann die Enkodierung einer Botschaft unter Verwendung von lexikalischen und grammatischen Elementen, die in phonologische Codes übersetzt werden. Auch hier ist die Integration von Informationen aus anderen Hirnregionen erforderlich, indem die prosodischen und pragmatischen Aspekte der Äußerung an den jeweiligen Kontext angepasst werden.
    Für diese komplexe Aufgabe sind sowohl spezifische Sprachverarbeitungsprozesse wie auch allgemeine kognitive Kompetenzen erforderlich; dies sind insbesondere Fähigkeiten zur Steuerung der Aufmerksamkeit, zur Nutzung des Arbeitsspeichers und zur Planung und Kontrolle kognitiver Operationen. So muss die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte des akustischen Inputs fokussiert und darf nicht auf andere Aspekte der Umgebung abgelenkt werden. Ein flexibler Wechsel der Aufmerksamkeitsrichtung ist erforderlich, wenn ein Kind seine Aufmerksamkeit von einer Tätigkeit oder einem visuellen Input auf gleichzeitige akustische Informationen (z. B. den Kommentar eines Erwachsenen) richten muss. Gedächtnisprozesse sind erforderlich, um gehörte Informationen kurzzeitig zu speichern und mit bereits vorhandenem, sprachbezogenem Wissen zu vergleichen, das für das Verstehen und Bilden von Äußerungen genutztwerden kann. Exekutive Funktionen sind z. B. erforderlich, um Regelmäßigkeiten für die Bildung korrekter Wortfolgen im Satz zu beachten und kontextuelle Informationen zu verarbeiten, um Unklarheiten in der Bedeutung von Wörtern aufzulösen.
    Die Ausreifung der dafür verantwortlichen Hirnstrukturen folgt einem genetischen Programm, das bei Kindern mit genetisch bedingten Entwicklungsstörungen gestört sein kann. Dabei ist davon auszugehen, dass nicht alle Hirnreifungsprozesse gleichermaßen beeinträchtigt sind, sondern die Reifungsprozesse in einzelnen Hirnregionen verändert sind, während sie sich in anderen Regionen nicht von der normalen Entwicklung unterscheiden. Sowohl die Prozesse der Sprachverarbeitung wie auch die Entwicklung der genannten kognitiven Funktionen können bei jedem einzelnen Syndrom in unterschiedlicher Weise limitiert sein. Daraus ergeben sich syndromspezifische Entwicklungsprofile. Zentral für diese Forschungsrichtung ist das Konzept der Verhaltensphänotypen. Ein Verhaltensphänotyp ist charakterisiert durch Entwicklungs- und Verhaltensmerkmale, die bei Kindern mit einem bestimmten genetischen Syndrom häufiger oder in stärkerer Ausprägung auftreten als bei Kindern mit einer geistigen Behinderung anderer Ursache (Dykens 1995, Sarimski 2003).
    Die Zahl der Forschungsarbeiten

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