Sprengstoff
Achseln. »Wenn Sie Ihrem Cousin dieses Gewehr schenken, gehen Sie sicher, daß er noch keins von dieser Sorte besitzt. Das garantier’ ich Ihnen. Und wenn er es doch schon haben sollte, kaufe ich es Ihnen für siebenhundertfünfzig wieder ab. Das gebe ich Ihnen schriftlich, so sicher bin ich mir da.«
»Ehrlich?«
»Absolut. Aber natürlich, wenn es Ihnen zu teuer ist - wir können uns noch ein paar andere Gewehre ansehen. Aber das hier ist einfach Spitze. Ich hab’ sonst nichts da, was er nicht schon besitzen könnte.«
»Ich verstehe.« Er machte ein nachdenkliches Gesicht.
»Haben Sie ein Telefon?«
»Klar, im Hinterzimmer. Wollen Sie noch einmal mit Ihrer Frau darüber reden?«
»Ich halte es fast für besser.«
»Natürlich, kommen Sie.«
Harry führte ihn in ein vollgestopftes Hinterzimmer. Er sah eine Bank und einen narbigen Holztisch, auf dem Waffenteile, Federn, Reinigungsflüssigkeit, Prospekte und diverse Fläschchen mit Bleikügelchen verstreut waren.
»Da ist das Telefon«, sagte Harry.
Er setzte sich, nahm den Hörer ab und wählte eine Nummer, während Harry in den Laden zurückging, um die Magnum einzupacken.
»Wir danken Ihnen für Ihren Anruf beim WDST-Wefter-auskunftsdienst«, ertönte ein helle Tonbandstimme.
»Leichte Schneefälle am heutigen Nachmittag, die am späten Abend in Schneeschauer übergehen.«
»Hallo, Mary?« rief er in den Hörer. »Ich bin gerade in einem Laden, der sich Harveys Waffengeschäft nennt. Ja, genau, wegen Nicky. Die Pistole hab’ ich gekriegt, wie besprochen, das war kein Problem. Sie lag gleich im Schaukasten. Aber dann hat er mir ein Gewehr gezeigt.«
»… Aufklarung bis morgen nachmittag. Tiefsttemperaturen heute nacht um null, Tageshöchsttemperaturen um sieben Grad. Mit Niederschlägen heute nacht ist zu rechnen.«
»… also, was soll ich tun?« Harry stand hinter ihm in der Tür; er konnte seinen Schatten am Boden sehen.
»Ja«, sagte er, »das ist mir klar.«
»Wir danken Ihnen für Ihren Anruf beim WDST-Wetter-auskunftsdienst. Beachten Sie bitte auch Bob Reynolds Nachrichtendienst an jedem Wochentag in den Sechs-Uhr-Nachrichten, um auf dem laufenden zu bleiben. Auf Wiederhö-
ren.«
»Meinst du wirklich? Ich weiß, es ist eine Menge Geld.«
»Wir danken Ihnen für Ihren Anruf beim WDST-Wetter-auskunftsdienst. Leichte Schneefälle am heutigen Nachmittag.«
»Bist du sicher, Liebling?«
» … in Schneeschauer übergehen …«
»Na gut.« Er drehte sich auf der Bank und lächelte Harry zu, wobei er den Daumen und Zeigefinger seiner rechten Hand zu einem V spreizte. »Doch, das ist ein netter Kerl. Er hat mir versichert, daß Nick bestimmt noch kein solches Gewehr hat.«
»… bis morgen nachmittag. Tiefsttemperaturen heute nacht …«
»Ich hab’ dich auch lieb, Mary, Wiedersehen.« Er legte auf.
Jesus, Fred, das war ‘ne tolle Nummer. Das war es, Georgie, das war’s wirklich.
Er stand auf. »Sie sagt, ich soll’s tun, wenn mir das Gewehr gefällt. Und es gefällt mir.«
Harry lächelte. »Was werden Sie tun, wenn er Ihnen einen Thunderbird schenkt?«
Er lachte. »Ich werde die Sendung ungeöffnet zurückschicken.«
Als sie in den Laden zurückgingen, fragte Harry: »Scheck oder bar?«
»American Express, wenn es Ihnen recht ist.«
»So recht wie Gold.«
Er holte seine Scheckkarte heraus. Auf dem Spezial-Streifen auf der Rückseite stand:
BARTON GEORGE DAWES
»Sind Sie sicher, daß die Patronen rechtzeitig hier eintreffen, so daß ich Fred alles zusammen schicken kann?«
Harry blickte von der Kreditkarte auf: »Fred?«
Er lächelte breit: »Nick ist Fred und Fred ist Nick«, erklärte er. »Nicholas Frederick Adams. Ein alter Scherz aus unserer Kindheit.«
»Oh.« Harry lächelte höflich, wie man es eben tut, wenn man einem Insiderwitz nicht versteht. »Würden Sie bitte hier unterschreiben?«
Er unterschrieb.
Harry holte ein dickes Buch unter dem Ladentisch hervor.
Es war mit einer Stahlkette am Tisch befestigt, die durch die linke Ecke gezogen war. »Und hier bitte Ihren Namen und Ihre Adresse, für die Behörden.«
Seine Finger krampften sich um den Kugelschreiber. »Nun sehen Sie sich das an«, lachte er. »Zum ersten Mal in meinem Leben kaufe ich eine Waffe, und gleich drehe ich durch.« Er schrieb seinen Namen und seine Adresse ins Buch:
BARTON GEORGE DAWES, 1241 CRESTALLEN STREET
WEST
»Die stecken ihre Nase aber auch in alles rein«, bemerkte er.
»Das ist noch gar nichts im Vergleich dazu,
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