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Sprengstoff

Sprengstoff

Titel: Sprengstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wie es früher war.«
    »Ich weiß. Wissen Sie, was ich neulich in den Nachrichten gehört habe? Sie wollen jetzt ein Gesetz, daß Motorradfahrer einen Mundschutz tragen sollen. Einen Mundschutz, ich bitte Sie! Geht das die Regierung etwas an, wenn ein Kerl sich seine teuren Zahnbrücken ruinieren will?«
    »Das hat mit meinem Buch nichts zu tun«, erwiderte Harry und legte es wieder unter den Ladentisch.
    »Oder denken Sie nur an den neuen Autobahnanschluß, den sie drüben im Westend bauen. Kommt so ein hochnäsiger Landvermesser daher und beschließt: ›Hier wird gebaut‹, und die Regierung schickt einem dann jede Menge Briefe, in denen steht: ›Tut uns leid, wir werden die 784-Autobahn genau hierhin bauen. Sie müssen sich eine neue Bleibe suchen‹«
    »Ja, es ist eine gottverdammte Schande.«
    »Genau das ist es. Was hat das Wort ›Staatsdomäne‹ schon für eine Bedeutung für jemanden, der über zwanzig Jahre in dem verdammten Haus gelebt hat? Der dort seine Frau geliebt, seine Kinder großgezogen hat und von jeder Reise dorthin zurückgekehrt ist? Das ist doch bloß ein Begriff aus dem Gesetzbuch, das sie nur erfunden haben, um einen besser reinlegen zu können.«
    Aufpassen, aufpassen!  Die Sicherung war ein bißchen zu niedrig eingestellt, und jetzt war einiges durchgesickert.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte Harry besorgt.
    »Ja. Ich habe ein paar von diesen fürchterlichen italienischen Sandwiches zum Lunch gegessen; ich werd’ einfach nicht klüger. Davon bekomme ich immer Blähungen.«
    »Versuchen Sie mal eine von diesen«, sagte Harry und zog ein Tablettenröhrchen aus seiner Brusttasche. Auf dem Aufkleber stand:
    ROLAIDS
    »Danke.« Er nahm eine Tablette und steckte sie in den Mund.
    Sie schmeckte ein bißchen nach Pfefferminz. Seht her, ich bin in einem Werbespot. Ich konsumiere siebenundvierzigmal mein eigenes Gewicht an Tabletten gegen überhöhte Magensäure.
    »Bei mir wirken sie immer«, erklärte Harry gutmütig.
    »Zu den Patronen …«
    »Ja, klar. Wird ‘ne Woche dauern, höchstens zwei. Ich bestelle Ihnen siebzig Stück.«
    »Sagen Sie, könnten Sie die Waffen hier für mich aufbewahren? Kleben Sie ein Schild mit meinem Namen drauf oder so. Ich bin wohl etwas überängstlich, aber ich hätte sie nicht gern bei mir zu Hause. Reichlich dumm, nicht wahr?«
    »Jeder nach seinem Geschmack«, erwiderte Harry gleichmütig.
    »Gut. Ich schreibe Ihnen meine Büronummer auf. Wenn die Kugeln da sind …« 
    »Patronen«, berichtigte Harry. »Patronen, nicht Kugeln.«
    »Also gut, Patronen«, wiederholte er lächelnd. »Rufen Sie mich an, wenn sie da sind. Dann hole ich die Sachen ab und bereite alles vor, um sie zu verschicken. Mit der Post - das wird doch gehen, oder?«
    »Selbstverständlich. Ihr Cousin wir nur den Empfang be-stätigen müssen. Das ist alles.«
    Er schrieb seinen Namen auf eine der Geschäftskarten, die folgendermaßen bedruckt war:

    Harold Swinnerton 
    849 – 6330
    HARVEYS WAFFENGESCHÄFT
    Munition                 Antike Waffen

    »Sagen Sie mal, wenn Sie Harold sind, wer ist dann Harvey?« fragte er.
    »Harvey war mein Bruder. Er ist vor acht Jahren gestorben.«
    »Oh, das tut mir leid.«
    »Es hat uns allen sehr leid getan. Er kam eines Tages hierher, öffnete den Laden, schloß die Kasse auf und fiel tot um. Herzschlag. Er war der netteste Kerl, den man sich denken kann. Er erledigte einen Rehbock über zweihundert Meilen Entfernung.«
    Er langte über den Ladentisch, und sie schüttelten sich die Hände.
    »Ich werde anrufen«, versprach Hany.
    »Passen Sie gut auf sich auf.«
    Er ging wieder in den Schnee hinaus, vorbei an UNSICHERER WAFFENSTILLSTAND HÄLT AN. Es schneite jetzt stärker, und er hatte seine Handschuhe zu Hause gelassen.
    Was hast du eigentlich da drinnen gemacht, George?
    Päng, die Sicherung sprang raus.
    Als er die Bushaltestelle erreicht hatte, war der Vorfall nur noch eine Erinnerung an etwas, das er irgendwo irgendwann einmal gelesen hatte. Weiter nichts.
    Die Crestallen Street war eine lange, kurvige Straße, die einen Hügel hinab führte. Früher hatte man von dort eine schöne Aussicht auf den Park und einen herrlichen Blick auf den Fluß gehabt, bis der Fortschritt in Form von Hochhäusern alles kaputtgemacht hatte. Vor zwei Jahren hatte man die Westfield Avenue regelrecht damit zugekleistert.
    Nummer 1241 war ein kleines Farmhaus mit einem Zwischenstock und einer Garage für einen Wagen. Der große Vorgarten war jetzt kahl

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