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Sprengstoff

Sprengstoff

Titel: Sprengstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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sprang:

    Ammo Harveys Waffengeschäft Ammo
    REMINGTON WINCHESTER COLT SMITH & WESSON
    Jäger sind herzlich willkommen

    Es schneite ein wenig, und der Himmel war grau. Es war der erste Schnee in diesem Jahr, und die Flocken fielen wie weißes Backpulver auf den Asphalt, wo sie sofort schmolzen. Ein kleiner Junge mit einer roten Pudelmütze ging mit weit geöffnetem Mund an ihm vorbei und versuchte, mit der Zunge eine Schneeflocke einzufangen. Sie wird sofort schmelzen, Freddy, dachte er, als er das Kind beobachtete, aber der Kleine bog den Kopf noch weiter in den Nacken und ging, mit dem Gesicht zum grauen Himmel weiter.
    Vor dem Waffengeschäft blieb er stehen, zögerte aber einzutreten. Neben der Tür stand ein Zeitungsständer, in dem die Spätausgabe der Tageszeitung steckte. Die Schlagzeile lautete:

    UNSICHERER WAFFENSTILLSTAND HÄLT AN 

    Auf dem Kasten mit den Zeitungen klebte ein schmuddeliges weißes Schildchen:

    BITTE BEZAHLEN SIE IHRE ZEITUNG!
    DER HÄNDLER MUSS FÜR SEINE VERLUSTE SELBST
    AUFKOMMEN!

    Drinnen war es warm. Der Laden war ein langer, nicht sehr breiter Raum. Links neben der Tür stand eine Glasvitrine mit Munitionsschachteln. Die .22 Patronen erkannte er sofort wieder, denn er hatte als kleiner Junge in Connecticut ein .22-Kaliber-Gewehr besessen. Drei Jahre lang hatte er um das Gewehr gebettelt, und als er es endlich bekam, hatte er nicht mehr gewußt, was er damit anfangen sollte.
    Eine Weile lang hatte er damit auf Konservenbüchsen geschossen und dann auf einen Eichelhäher. Das war kein sauberer Schuß gewesen. Der Häher hatte, umgeben von einem rosaroten Blutfleck, im Schnee gesessen und langsam den Schnabel auf und zu gemacht. Danach hatte er das Gewehr an den Nagel gehängt, wo es weitere drei Jahre geblieben war, bis er es für neun Dollar und einen Karton Comichefte an einen Freund verkauft hatte.
    Die andere Munition war ihm weniger vertraut. Dreiunddreißiger, sechsunddreißiger Kaliber und etwas, das wie Haubitzenpatronen aussah. Welche Tiere tötet man denn damit? fragte er sich. Tiger? Dinosaurier? Aber sie faszinierte ihn, wie sie da so in der Vitrine lag, wie Bonbons in den großen Glasbehältern eines Gemischtwarenladens.
    Der Verkäufer oder Geschäftsinhaber unterhielt sich gerade mit einem dicken Mann in einer grünen Hose und einem grünen Flanellhemd. Das Hemd hatte zwei Brusttaschen mit dreieckigen Klappen. Sie verhandelten über eine Pistole, die in ihre Einzelteile zerlegt auf der Glasplatte einer weiteren Vitrine lag. Der Dicke hatte mit dem Daumen den Sicherheitshahn zurückgedrückt, und jetzt blinzelten beide mit zusammengekniffenen Augen in den geölten Pistolenlauf. Der Dicke ließ eine Bemerkung fallen, und der Verkäufer oder Geschäftsinhaber lachte.
    »Was, Automatikpistolen klemmen immer? Das hast du von deinem Vater, Mac, gib’s zu.«
    »Harry, du steckst voller Blödsinn; bis zum Rand voller Blödsinn.«
    Du steckst auch voller Blödsinn, Fred, bis zum Rand. Ist dir das klar, Fred?
    Fred antwortete, daß ihm das klar sei.
    An der rechten Wand stand ein Glasschrank, der die gesamte Länge des Ladens einnahm. Er war voller Pistolen und Gewehre, die fein säuberlich nebeneinander in den Regalen aufgereiht waren. Er kannte die doppelläufigen Flinten, aber alle anderen waren für ihn ein großes Geheimnis. Und doch gab es Menschen - zum Beispiel die beiden da hinten am Ladentisch -, die über diese geheim nisvollen Dinge mit der gleichen Selbstverständlichkeit sprachen, mit der er seine Buchführungskurse am College absolviert hatte.
    Er ging weiter in den Raum hinein und betrachtete die Pistolen in der Glasvitrine. Er entdeckte ein paar Luftgewehre, einige .22er, eine -38er mit einem Holzschaft. Einige -45er und eine -44er Magnum, das Ding, mit dem Dirty Harry in dem gleichnamigen Film herumgelaufen war. Er hatte zugehört, wie Ron Stone und Vinnie Mason sich in der Wäscherei einmal über den Film unterhalten hatten. »Die würden einen Bullen doch niemals mit so einem Gewehr in der Stadt rumrennen lassen«, hatte Vinnie gesagt. »Mit so einem Ding kannst du einem Mann über eine Meile Entfernung ein Loch in den Bauch pusten.«
    Der Dicke und der Verkäufer oder Geschäftsinhaber - Harry, wie in Dirty Harry - hatten die Pistole wieder zusammengesetzt.
    »Ruf mich an, wenn die Menschler da ist«, sagte Mac.
    »Mach’ ich … aber dein Vorurteil gegenüber den Automatikpistolen ist einfach blöd«, antwortete Harry. (Harry mußte doch der

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