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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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Madison.«
    Sie führte Ian ins Haus. Das Innere war eindrucksvoll: Die Diele wurde von einem eleganten Kronleuchter erhellt, an den Wänden hingen Ölgemälde in Blattgold-Rahmen, und die klassischen Möbel schienen viel zu schön, um tatsächlich benutzt zu werden. Madison brachte ihn in die Küche, wo er sich auf einen Stuhl mit gerader Lehne vor einen kleinen Tisch setzte.
    »Ich lauf hoch und hole Danielle. Ihr Flug geht morgen ganz früh, vielleicht liegt sie schon im Bett. Aber ich glaube eher, sie heult sich deinetwegen bei einer Freundin aus. Jedenfalls, warte einfach hier.«
    Das tat er.
    Ich war viel zu grob zu Felicia. Das war unnötig. Nein, das war egoistisch. Die ganze Aktion war egoistisch. Mann, kann ich ein Rindvieh sein. Und alles bloß, damit ich an irgendein fremdes Mädchen rankomme. Meine Güte. Wie konnte ich nur – oh, Scheiße, Ian. Verpiss dich. Danielle ist jede Sekunde hier, und dann muss der falsche Ian seine Show abziehen. Er tippelte nervös mit den Füßen. Mensch, war ich gemein zu Felicia. Die Arme war krank und …
    »Ian?«
    Danielle stand in der schmalen Küchentür, sie trug knappe, weiße Boxershorts und ein rosa Top mit Spaghetti-Trägern, das einen dezenten Blick auf ihren perfekten, flachen Bauch erlaubte. Boah , dachte Ian. Die Fotos vom Strand sind ihr gar nicht gerecht geworden. Danielle war die attraktivste Person, die er je auch nur von ferne gesehen hatte. Sie war sogar attraktiver als jede Person, die er sich je zusammenfantasiert hatte. Ihre Haut war braun und makellos. Ihre Augen schimmerten warm. Oje.
    Danielle stürzte auf ihn zu. Sie sprang auf seinen Schoß und warf ihre Arme um seinen Hals. Er ließ seine Hände über ihre bloßen Schultern fahren und wusste sofort, dass es nichts gab, an das er denken könnte – weder an seinen Vater noch an Ron, noch an die furchteinflößenden, trotteligen Gorillas von der Tankstelle –, um zu verhindern, dass … na ja, dass aus seiner Lakritzstange ein, sagen wir, ein Zauberstab wurde.
    »Ich bin ja sooooo froh, dass du da bist«, sagte sie. Sie schmiegte sich an ihn und fuhr mit der Hand unter sein T-Shirt. Sie küsste ihn. Er küsste zurück. Seine vor kurzem veränderte Erscheinung schien sie überhaupt nicht abzuschrecken. Weder seine merkwürdige orange Färbung noch seine unmenschlichen Augenbrauen lenkten sie ab.
    Ich hätte wirklich mehr Rücksicht auf die Gefühle von Lance und Felicia nehmen sollen. Was bin ich für ein Arsch. Sie haben mehr zu mir gehalten, als ich verdie… Ach, Scheiß drauf, Ian. Küss das Mädchen. Versau dir das hier nicht.
    Nach mehreren Sekunden leidenschaftlichen Knutschens lösten sich Danielles Lippen von seinen.
    »Warum hast du so lange gebraucht, Ian? Ich habe gedacht, du kommst gestern! Ich habe solche Angst gehabt, dass du unterwegs ein anderes Mädchen triffst, du Schwerenöter.«
    »Na ja, Schnucki«, sagte er und versuchte, mit dem Selbstvertrauen und der Arschigkeit des falschen Ian aufzutreten. »Es gab da schon ein paar Ablenkungen. Aber dich wollte ich nicht im Stich lassen.«
    Sie küssten sich wieder.
    Ich wette, draußen sind bestimmt 35 Grad, locker. Und Felicia hat so viel Flüssigkeit verloren. Und sie hat ihre Sprite über die Blumen geschüttet. Hoffentlich findet sie irgendwo Wasser. Sie sollte echt was trinken … Aaaa. Verdammt, Ian, küss jetzt diese geile, heiße Braut auf deinem Schoß. Versau dir das hier nicht.
    Gelegentlich machte Danielle eine Pause und plauderte ein bisschen, wobei es ihr meistens darum ging, ihrem vorgeblich coolen und rücksichtslosen Cyber-Lover ein Kompliment zu entlocken. Der falsche Ian spielte seine Rolle hervorragend, er sagte gerade so viel, dass er mehr Küsse bekam, aber nicht genug, dass Danielle hätte merken können, wie fest sie ihn an der Angel hatte. »Also, was willst du dir in Charleston angucken, Schatz?«, fragte sie. »Uns bleiben noch ein paar Stunden.«
    »Warum zeigst du mir nicht dein Zimmer?«, antwortete der falsche Ian.
    Sie lächelte kokett. »Jungs dürfen nicht in den ersten Stock. Das ist eine Regel.«
    »Was können sie tun, dich rausschmeißen?«, fragte der falsche Ian. »Und außerdem, Baby, bin ich kein kleiner Junge .«
    O Gott. Das war ja vielleicht blöde. Das war Soap und Sitcom in einem. Nein, pornomäßig blöde. Felicia würde sich kringeln. Nie im Leben wird mir Danielle diese bescheuerte Nummer abkaufen …
    Aber sie tat es doch, wie es schien. Danielle nahm seine orange Hand und führte

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