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Spritztour - Roman

Spritztour - Roman

Titel: Spritztour - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Behrens
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ihn auf Zehenspitzen zu einer Hintertreppe, dabei schielte sie vorsichtig um alle Ecken, um von keiner ihrer Schwestern erwischt zu werden. Sie schob ihn in ihr Zimmer, dann auf ihr Bett. Sie fegte eine Sammlung Stoffbären von ihrer Steppdecke, dann wickelte sie ihre Beine um Ians Taille und schaltete die Nachttischlampe aus.
    »Tja, das ist mein Zimmer«, sagte sie. »Gibt es sonst noch was, was du sehen möchtest?«
    Okay, den Teil hier würde Felicia nicht lustig finden.
    Sie küssten sich wieder. Und jedes Mal dachte Ian an die Dosenbier-Plastik-Hirsch-Katastrophe. Er wollte nicht daran denken, tat es aber doch. Warum musste ich ausgerechnet an dem Abend so total besoffen sein? Wie konnte ich mir das nur versauen? Mann, war das dämlich. Wenn ich bloß – Schluss jetzt. Küss das Mädchen auf dem Bett, Ian. Küss das Mädchen …
    Ians Hände schlüpften unter Danielles rosa Top. Es fühlte sich unwirklich an. Fast traumhaft. Sie war perfekt. Schon stieß er auf einen BH. Ein BH. Guter Gott, ein richtiger, echter BH. So, wie sich das anfühlte, war es ein Spitzen-BH. Ein sexy Teil, extra für ihn, selbst wenn keine Titten drin wären. Natürlich waren in dem BH, den Ian berührte, Titten drin. Danielle flüsterte leise: »Oh, Ian.« Er spürte sein Herz rasen.
    Warum konnte er bloß nicht aufhören, an seine Freunde zu denken?
    Das war falsch, einfach so wegzugehen. Dumm und falsch. Felicia ist krank. Und sie war eigentlich immer eine super Freundin.
    Danielle zog sich das rosa Top aus, dann Ian das T-Shirt. Ein Teil von ihm war unvorstellbar angetörnt. Aber gleichzeitig löste ein anderer Teil von ihm – irgendein emotionales Zentrum – einen inneren Alarm aus, der ihm sagte, er war am falschen Ort mit dem falschen Mädchen. Für die Begriffe eines durchschnittlichen siebzehnjährigen männlichen Jugendlichen war Danielle die ideale Frau, das wusste er: perfekte Kurven, süße Stimme und entgegenkommend. Und sie schien sehr genau zu wissen, was im Dunkeln auf ihrem Bett zu tun war. Aber, bemerkte Ian, er wollte gar nicht unbedingt das, was ein durchschnittlicher Siebzehnjähriger angeblich wollte. Irgendwas bei dieser Begegnung mit Danielle fühlte sich einfach nicht richtig an, synkopisch, falsch durchdacht. Irgendwas … passt einfach nicht, dachte Ian.
    Er erinnerte sich an das, was Felicia in der Klinik gesagt hatte: »Wir passen sehr gut zusammen, Ian.«
    Ja, das stimmte.
    Ian schnappte sich ein Hemd vom Bett und löste sich von Danielle.
    »Tut mir leid, Schatz«, sagte er. »Ich muss dringend was erledigen. Sofort .«
    »Was? Ian, was ist denn los?«, fragte sie. »Du bist doch nicht etwa … Ach, ich weiß. Das passiert doch vielen Jungen, Ian. Das ist okay. Bitte, bleib hier.«
    Er war schon weg. Er polterte die Treppe runter und wollte sein Hemd anziehen – aber er hatte versehentlich Danielles rosa Top gegriffen. »Ach, scheiß drauf«, sagte er und rannte an der blonden Madison vorbei. »Ich habe heute schon mein Auto verloren, dann kann ich auch noch ein blödes Hemd verlieren.« Er schleuderte das rosa Top auf den ΣΤΔ-Rasen und raste die Verandatreppe hinunter.
    Danielles Kopf erschien an einem der Fenster im ersten Stock.
    »Ian!«, rief sie. »Was ist denn los?« Er antwortete nicht. Zu viel war los und verkehrt gelaufen und das musste er jetzt richtigstellen. Da schrie ihm Danielle hinterher: »Du hast sowieso komisch gestunken!«
    Ian brauchte nicht weit zu laufen, bis er Lance fand. Tatsächlich waren es nur sechs oder sieben Schritte. Lance stand auf dem Bürgersteig vor dem Haus und flirtete mit zwei sehr betrunkenen, schwankenden Mädchen.
    »Genau«, sagte er gerade. »Deswegen habe ich gewechselt und mache jetzt Biomedizinische Technik als Hauptfach. Ich denke, wenn meine Forschung dazu führt, dass wenigstens ein Leben gerettet wird – wenigstens eines –, dann werden die Alpträume vielleicht …«
    »Lance!«, schrie Ian. »Ein Glück, dass ich dich gefunden habe!«
    »Oh, hey, Ian. Schon fertig? Das war aber schnell, Mango-Mann. Pech gehabt. Aber komm, lass dir Missy und Kristen vorstellen. Mädchen, das ist der Freund, von dem ich euch erzählt habe. Er bereitet sich auf Jura vor. Obwohl er jetzt ohne Hemd ist, muss ich euch sagen, Ian ist der klügste …«
    »Lance, ich muss unbedingt wissen, wo Felicia ist!« Ian geriet in Panik. »Sie ist doch noch nicht weg, oder? Sag mir nicht, dass sie einfach abgehauen ist.«
    »Jetzt mal langsam, Alter. Die kann überhaupt nicht

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