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Spür die Angst

Spür die Angst

Titel: Spür die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jens Lapidus
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innerhalb kurzer Zeit aktiviert zu werden. Der Besitzer beider Unternehmen sollte über das Bankgeheimnis geschützt sein. Die Unternehmen benötigten ferner Konten bei derselben Bank, die dem Bankgeheimnis unterlagen. Schließlich sollte das Finanzunternehmen in der Lage sein, Dokumentationen bezüglich der Einkünfte einer Aktiengesellschaft in Schweden erstellen zu können.
    Darren Bell machte sich Notizen. Nickte. Alles war möglich. Die Regeln auf der Insel gestatteten das meiste – er würde einen Vorschlag ausarbeiten. Bat JW , am nächsten Tag wiederzukommen.
     
    Am Tag darauf saß JW erneut bei Darren Bell. Der Bankmann breitete eine Anzahl ausgedruckter PowerPoint-Folien auf dem Tisch aus. Zahlen, grafische Darlegungen von Transaktionsmöglichkeiten, Depots, Transaktionskosten. Er erklärte, zu welchem Ergebnis er in den vergangenen Stunden gekommen war. Zwei Unternehmen vor Ort, inklusive Konten, die jeweils an sie gekoppelt waren. Absolutes Bankgeheimnis bezüglich des Inhabers nach der Jurisdiktion der Insel. Ein weiteres Konto auf JW s Namen, als Zugang eine Ziffernkombination, die nur er kannte. Schließlich legte er Vorschläge für ein Finanzierungsabkommen, Einkommensverträge, Depotverträge, Abkommen bezüglich des Bankgeheimnisses, Vollmachten und Kommissionsverträge vor, vollständig vorbereitet für eine Unterzeichnung. Die Unkosten für die Konten: ein halbes Prozent der jährlichen Einlagen, Mindestsumme tausend Pfund pro Jahr. Für die Firmen: viertausend Pfund pro Unternehmen als einmalige Gebühr. Dreitausend für die laufenden Kosten pro Jahr. Für die Einkommensverträge: viertausend Pfund.
    JW dachte: Darren Bell hat einen verdammt einträglichen Job.
    Darren sah zufrieden aus: »Ich glaube, dass wir alles so weit beisammenhaben, Sir. Das Einzige, was wir noch benötigen, ist ein Namensvorschlag für Ihre Unternehmen.«
    JW amüsierte sich köstlich. John Grisham – vergiss es. Das hier war das reale Leben. JW würde in Kürze Besitzer eines eigenen Geldwäschesystems werden. Phantastisch.

45
    Mrado im Einkaufszentrum Ringen. Bei ICA . Beschäftigt mit den Vorbereitungen für den wöchentlichen Besuchstag von Lovisa.
    Er hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Seine Gedanken waren hauptsächlich um diesen Tag gekreist. Außerdem hatte er über seine Zukunft nachgegrübelt.
    Musste einkaufen. Im Normalfall war seine Speisekammer sowie sein Kühl- und Gefrierschrank leer. Nur der Barschrank war gefüllt. Aber seitdem ihm das Gericht ein Besuchsrecht zuerkannt hatte, war es Mrado wichtig geworden, ein guter Vater zu sein. Eine neue Selbsterkenntnis – nicht gerade sein Ding, selber zu kochen. Dennoch versuchte er, sich ums Frühstück, Mittagessen und Abendbrot zu kümmern, wenn Lovisa bei ihm war.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er zum letzten Mal so viele Lebensmittel eingekauft hatte.
    Den roten Einkaufskorb in der einen Hand. Die Einkaufsliste in der anderen. Nicht ganz leicht, die Lebensmittel einzupacken und gleichzeitig auf den Zettel zu gucken. Die eine Hand war mit der Liste beschäftigt, die andere mit den Lebensmitteln – in welcher sollte er also den Korb halten? Mrado kam eine Geschäftsidee: die Herstellung von Halterungen für Einkaufszettel an den Körben. So dass die Kunden eine Hand frei hätten, um nach der Ware zu greifen. Eine Klammer, mit der man die Liste festklemmen kann. Vielleicht sogar mit einer Halterung für das Handy? Die Werbung für Sonderangebote gleich daneben. Mrado sponn seine Gedanken weiter.
    Er füllte seinen Korb: Makkaroni, Ketchup, Mamma Scans Fleischklößchen, Tomaten – wichtig, auch Gemüse zu kaufen. Er würde ein verantwortungsvoller Vater sein.
    Dachte an seine andere Liste – er musste seines und Lovisas Leben absichern. Das Risiko minimieren. Lovisa schützen. Dafür sorgen, dass sie umzog. Sich selber schützen. Er hatte sein Auto bereits verkauft und das Handy ausgewechselt. In der nächsten Woche würde er sich eine bessere Sicherheitsweste kaufen, ein Postfach mieten und sich über eine Alarmanlage für seine Wohnung informieren.
    Sein und Nenads Pakt schien sicher. Sie würden Radovan den Arsch aufschlitzen. Er würde es noch bereuen, sie beide fallengelassen zu haben. Radovan würde seine Lektion erhalten, auf Serbisch. Er konnte gerne den Toughen spielen – aber nicht seine Freunde verraten. Für wen, zum Teufel, hielt er sich eigentlich?
    Mrado suchte nach einem geeigneten Nachtisch. Schlenderte zwischen den

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